Tesla meldete am Montag eine starke Gewinnsteigerung für die im Juni endenden drei Monate, da im Berichtszeitraum mehr als doppelt so viele Autos verkauft wurden wie ein Jahr zuvor.
Das Unternehmen sagte, es habe im zweiten Quartal 1,1 Milliarden US-Dollar oder 1,02 US-Dollar pro Aktie verdient, gegenüber 104 Millionen US-Dollar im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Es verzeichnete einen Umsatz von 12 Milliarden US-Dollar, gegenüber 6 Milliarden US-Dollar.
Tesla verkaufte im Quartal mehr als 200.000 Elektroautos, gegenüber 91.000 im Vorjahr, als die Coronavirus-Pandemie den Verkauf und die Produktion für alle Autohersteller verlangsamte. Tesla hat im ersten Quartal 2021 185.000 Autos verkauft.
“Die weltweite Nachfrage ist weiterhin robust, und wir produzieren an den Grenzen der verfügbaren Teileversorgung”, sagte das Unternehmen in einer Erklärung und spielte auf einen Mangel an Computerchips an, der die Produktion in der gesamten Autoindustrie gestört hat. „Das Komponentenangebot wird für den Rest dieses Jahres einen starken Einfluss auf unser Lieferwachstum haben.“
Ein erheblicher Teil des Gewinns von Tesla stammt aus dem Verkauf von regulatorischen Gutschriften an andere Autohersteller, die diese zur Einhaltung der Emissionsstandards benötigen. Im zweiten Quartal nahm sie 354 Millionen US-Dollar aus dem Verkauf von Krediten ein. Im Vergleich dazu waren es 428 Millionen US-Dollar im zweiten Quartal 2020.
„Die Auslieferungszahlen sind gut, aber ein Drittel der Gewinne kommt immer noch aus dem Verkauf von Krediten, Gewinne, die weiter sinken und nicht wachsen werden“, sagte Erik Gordon, Wirtschaftsprofessor an der University of Michigan, der die Autoindustrie verfolgt. „Das Unternehmen profitiert von seinem Vorsprung bei Elektrofahrzeugen gegenüber den großen Autokonzernen. Mit zunehmender Konkurrenz wird das Leben härter.“
Tesla hat den Umsatz trotz des Mangels an Computerchips gesteigert, die als Gehirn für eine Vielzahl von Elektronik dienen, darunter Motorsteuerungen und Touchscreens. General Motors, Ford Motor und andere Hersteller mussten wegen der Knappheit Werke stilllegen.
Tesla-Chef Elon Musk sagte, dass das Unternehmen während der Knappheit gut zurechtgekommen sei, indem es auf die Arten von Chips umgestellt habe, die leichter verfügbar sind, und neue Anweisungen geschrieben habe, die in die Chips eingebettet werden – bekannt als Firmware.
Letzten Monat veröffentlichte er jedoch eine Nachricht auf Twitter, in der er vorschlug: der Mangel an Halbleitern wirkte sich immer noch auf Tesla aus. „Unsere größte Herausforderung ist die Lieferkette, insbesondere Mikrocontroller-Chips. So etwas habe ich noch nie gesehen“, sagte er. „Angst, knapp zu werden, führt dazu, dass jedes Unternehmen überbestellt – wie die Klopapierknappheit, aber in epischem Ausmaß.“
Der Ergebnisbericht kommt, als Tesla versucht, die Grundlagen für eine neue Wachstumsphase zu legen. Es baut neue Fabriken in Austin, Texas, und in der Nähe von Berlin und bereitet sich auf den Verkauf des Cybertrucks vor, eines kantigen Pickup-Trucks, der sich an Käufer von Luxusautos richtet. Es wird auch versucht, die Entwicklung eines lang verspäteten Sattelzuges abzuschließen. Herr Musk hatte einmal prognostiziert, dass es bis 2019 in Produktion sein würde.
In seiner Erklärung sagte Tesla, dass es voraussichtlich bis Ende des Jahres mit der Herstellung des Model Y, seines beliebtesten Fahrzeugs, in Austin und Berlin beginnen werde, aber die Produktion des Sattelzuges werde sich aufgrund des begrenzten Angebots an Batterien bis 2022 verzögern . Es hieß, der Cybertruck würde nach dem Model Y in Austin in Produktion gehen, sagte aber nicht, wann das passieren würde.
Tesla sagte, dass seine Barbestände von 16 Milliarden US-Dollar ausreichen, um seine Pläne zu finanzieren. Das Unternehmen sagte, es gehe immer noch davon aus, dass der Umsatz in den nächsten Jahren im Durchschnitt um 50 Prozent pro Jahr steigen würde.
Zudem kämpft das Unternehmen mit zunehmender Konkurrenz durch etablierte und junge Automobilhersteller, die Elektroautos einführen. In diesem Jahr begann Ford mit dem Verkauf des Mustang Mach E, einem elektrischen Sport Utility Vehicle, das sich gut verkauft und Tesla Marktanteile abgenommen hat. Volkswagen hat mit dem Verkauf eines ID.4 begonnen, ein weiteres SUV Rivian, ein Start-up, das Milliarden von Dollar an Unterstützung von Ford, Amazon und anderen Investoren erhalten hat, wird voraussichtlich im September mit der Auslieferung eines elektrischen Pickups und eines SUV beginnen.
Am Montag wurde ein weiteres Start-up, Lucid Motors, ein börsennotiertes Unternehmen, indem es eine Fusion mit einer Zweckgesellschaft abschloss. Die Aktie schloss am Montag um etwa 6 Prozent.
Lucid wird von einem ehemaligen Tesla-Ingenieur, Peter Rawlinson, geleitet. Das Unternehmen verfolgt einen ähnlichen Ansatz wie Tesla, indem es zunächst eine teure Luxuslimousine verkauft und dann günstigere Modelle anbietet. Herr Rawlinson sagte, Lucid habe technologische Fortschritte gemacht, die es seinem Auto, dem Lucid Air, ermöglichen, mit voller Ladung etwa 500 Meilen zurückzulegen, etwa 100 Meilen mehr als das Tesla Model S.