Tag: Erpenbeck
Die deutsche Autorin Jenny Erpenbeck gewinnt den International Booker Prize für ihre Geschichte einer verwickelten Liebesbeziehung
Die deutsche Autorin Jenny Erpenbeck und der Übersetzer Michael Hofmann haben am Dienstag den International Booker Prize für Belletristik für „Kairos“ gewonnen, die Geschichte einer verworrenen Liebesbeziehung in den letzten Jahren der Existenz Ostdeutschlands.
Der Roman setzte sich gegen fünf weitere Finalisten durch, die aus 149 eingereichten Romanen ausgewählt wurden, um den Preis, der Belletristik aus der ganzen Welt würdigt, die ins Englische übersetzt und im Vereinigten Königreich oder Irland veröffentlicht wurde. Das Preisgeld von 50.000 Pfund (64.000 US-Dollar) wird
Buchrezension: „Kairos“ von Jenny Erpenbeck
Hans, ein etwa 50-jähriger Romanautor und hochgesinnter Radioautor, ist gutaussehend und schlank und sieht mit einer Zigarette gut aus. Katharina weint nicht gern vor ihm, und als sie sich eines Abends über ein bevorstehendes Praktikum Sorgen macht, das sie für ein Jahr in Frankfurt halten wird, wartet sie, bis er herauskommt, um ein paar Besorgungen zu erledigen:
Sie nutzt seine Abwesenheit aus und weint nun. Weint beim Staubsaugen, weint beim Putzen der Küche, weint im Badezimmer beim Schrubben von Dusche
Jenny Erpenbeck hält die Zeit
Doch Erpenbecks Begeisterung für das Sammeln von Geschichten, Objekten und eigenen Erinnerungen zeugt weniger von Professionalität oder Ostdeutschland Ostalgie, als von etwas Grundlegendem an ihrem Zeitverständnis. Das Wächter Philip Oltermann nannte sie den „Webervogel der deutschen Belletristik“; Sie füllt ihre Romane mit Recherchen und Details sowie Anekdoten aus ihrer Familiengeschichte, als wolle sie sie vor dem Verschwinden retten. Ihre Arbeit beschäftigt sich vor allem mit Parallelwelten und widersprüchlichen Wahrheiten, und ihre große Errungenschaft ist ihre Fähigkeit, den Schwung der