‘Sundown’ Review: Gefangen in den seichten Gewässern von Acapulco

Acapulcos malerische Schönheit und düstere Verzweiflung vereinen sich in Autor und Regisseur Michel Francos Psychothriller „Sundown“. Franco tut sich hier wieder mit Tim Roth zusammen, der Neil Bennett spielt, einen Erben eines britischen Fleischverpackungsvermögens, das mit seiner Schwester Alice (Charlotte Gainsbourg) und seiner Familie Urlaub macht. Der Kameramann Yves Cape liefert einen stetigen Strom von Weitwinkelaufnahmen und abstrakt anmutenden Einzelbildern, die den Betrachter ständig dazu zwingen, dem Makro Vorrang vor dem Mikro einzuräumen.

Franco entscheidet sich dafür, Acapulco aus der Sicht des wohlhabenden weißen Ausländers darzustellen, in der das Leben der braunen Einheimischen – der Bösewichte und Neils schöner Geliebter Berenice (Iazua Larios) gleichermaßen – ungeprüft bleibt. Dennoch gelingt es Franco, den Zuschauern einen nicht allzu subtilen Finger zu zeigen und sie daran zu erinnern, ihre Vermutungen über Neil zu überprüfen, während sie gleichzeitig die Daseinsberechtigung dieser Hauptfigur völlig verborgen hält. Das Ergebnis: „Sundown“ wirkt eher wie eine Ein-Noten-Denkübung als eine ausgearbeitete Geschichte.

Roths Lieferung ist hier nicht das Problem; weder das langsame Tempo des Films noch das Fehlen von Partitur. Vielmehr fühlt sich das Drehbuch in einem Film, der merklich an der Oberfläche haftet, dünn und schlecht durchdacht an. Neil ist alles andere als klein – die Anzahl der Zeilen, die er hat, könnte sich zu einem Absatz im gesamten Film summieren. Wir können ihn kaum gut sehen; seine erste Nahaufnahme erscheint erst fast in der Mitte des Films.

Was „Sundown“ uns letztendlich am erfolgreichsten offenbart, ist das Aussehen von Acapulco selbst. Am Ende hat Cape auf ein Dutzend verschiedene Arten festgehalten, wie die Sonne auf diesen Fleck an der Pazifikküste trifft. Wenn nur die gleiche Menge an Licht auf einen der Charaktere geworfen worden wäre. Ohne das wird ein Acapulco-Sonnenbrand wahrscheinlich mehr Gefühle hervorrufen als „Sundown“.

Sonnenuntergang
Bewertet mit R für grafische Gewalt, sexuelle Inhalte. Laufzeit: 1 Stunde 23 Minuten. In Theatern.

source site

Leave a Reply