Studie zeigt, dass angenehme Musik und „Schüttelfrost“ eine musikinduzierte Hypoalgesie vorhersagen

In einer Studie veröffentlicht in Grenzen der SchmerzforschungForscher zeigten, dass emotionale Reaktionen auf Entspannungs- und Lieblingsmusik Hypoalgesie vorhersagen.

Studie: Emotionale Reaktionen auf Lieblings- und Entspannungsmusik sagen eine musikinduzierte Hypoalgesie voraus. Bildnachweis: Stokkete/Shutterstock.com

Musik kann Ängste und Schmerzen bei Patienten lindern, auch wenn die zugrunde liegenden Mechanismen noch unklar sind. Schmerzen stellen nach wie vor eine erhebliche individuelle und gesellschaftliche Belastung dar und rechtfertigen Alternativen, ohne dass man sich stark auf pharmakologische Analgetika verlassen muss. Daher kann Musik eine praktikable nicht-pharmakologische Intervention darstellen.

Darüber hinaus scheint die vom Probanden bevorzugte Musik eine überlegene Wirkung bei der Schmerzlinderung hervorzurufen. Dies kann dadurch erreicht werden, dass die Teilnehmer während des Studiums die angenehmste Musik aus einer vorgegebenen Liste von Liedern auswählen oder ihre Lieblingsmusik hören können. Dennoch ist die Fülle an Emotionen, Bedeutungen und Assoziationen, die das Hören von Lieblingsmusik mit sich bringt, kaum bekannt, insbesondere im Hinblick auf die Schmerzlinderung.

Über die Studie

In der vorliegenden Studie untersuchten die Forscher, welche subjektiven Aspekte des Hörens von Entspannungs- und Lieblingsmusik für Hypoalgesie entscheidend sind. An dieser Studie nahmen 63 gesunde Personen im Alter von durchschnittlich 21,3 Jahren teil. Eine thermische Kontaktsonde wurde verwendet, um schmerzhafte thermische Reize an der Innenseite des Unterarms zu induzieren.

Die Musiktitel für die Studie waren die beiden Lieblingslieder der Teilnehmer, die jeweils mindestens drei Minuten und zwanzig Sekunden lang waren. Die Teilnehmer wählten Lieder aus, die ihre absolute Lieblingsmusik darstellen würden, und wurden durch die Frage ausgewählt, welche Titel sie auf eine einsame Insel mitbringen würden. Zusätzlich kam entspannende Musik einer Firma zum Einsatz. Das Experiment kombinierte thermische Stimulationen mit Musikausschnitten.

Das Verfahren umfasste eine Reihe von siebenminütigen Blöcken, die jeweils unterschiedliche Bedingungen repräsentierten, wie z. B. Lieblingsmusik, entspannende Musik, verschlüsselte Versionen und Stille. Jeder Block bestand aus acht 50-Sekunden-Zyklen mit Musik und Stimulation. Während jedes Zyklus wurde 35 Sekunden lang Musik, Stille oder verschlüsselte Musik abgespielt, gefolgt von einer 15-sekündigen Stimulation.

Die Teilnehmer bewerteten die Unannehmlichkeit und Intensität des Schmerzes nach jeder Stimulation. Ebenso gaben sie die Anzahl der Schauer, Schauer oder Nervenkitzel, die emotionale Erregung und die Angenehmheit der Musik an. Am Ende der Sitzung wurden den Teilnehmern Fragen zu ihren Lieblingsliedern/-musik gestellt. Eine thematische Inhaltsanalyse wurde durchgeführt, um zu untersuchen, ob das Fehlen oder Vorhandensein spezifischer Themen die Auswirkungen der Lieblingsmusik auf die Schmerzbewertung mäßigte.

Lieblingslieder können Schmerzen lindern

Die Forscher stellten fest, dass Lieblingsmusik die Intensität und Unannehmlichkeit des Schmerzes im Vergleich zu verschlüsselter Musik und Stille reduzierte. Entspannende Musik führte zu keiner signifikanten Verringerung der Schmerzintensität; Die Auswirkung auf die Unannehmlichkeiten näherte sich jedoch der Signifikanz. Darüber hinaus verringerte die Lieblingsmusik die Schmerzen im Vergleich zu entspannender Musik deutlich. Es gab keine signifikanten Unterschiede zwischen verschlüsselter Musik und Stille.

Musik wurde als angenehmer empfunden und löste mehr Gänsehaut aus als verschlüsselte Versionen. Außerdem hatte die Lieblingsmusik bei diesen Maßstäben höhere durchschnittliche Bewertungen als entspannende Titel. Das Auftreten von Schüttelfrost beeinflusste die Unannehmlichkeit und Intensität der Schmerzen. Unterdessen hatte die Angenehmheit der Musik keinen signifikanten Einfluss auf die Schmerzintensität. Die Bewertung der emotionalen Erregung hatte keinen Einfluss auf die Schmerzen.

Das Team führte Mediationsanalysen durch, um zu testen, ob Emotionen den Wirkungsunterschied zwischen Entspannungs- und Lieblingsmusik erklären können. Sie beobachteten einen signifikanten indirekten Effekt auf die Schmerzintensität und die Unannehmlichkeiten durch Schüttelfrost. Es gab jedoch keinen signifikanten Einfluss der Musikannehmlichkeit auf die Schmerzunannehmlichkeit. Die Themenanalyse ergab 17 Themen, die sich auf Hörzeit (4 Themen), Aktivitäten (3), Emotionen (4), musikalische Aspekte (2) oder Assoziationen (4) konzentrierten.

Weitere Analysen konzentrierten sich auf die vier Emotionsthemen – beruhigend/entspannend, energetisierend/aktivierend, bewegend/bittersüß und glücklich/fröhlich. Glück war das häufigste Emotionsthema, wobei die Probanden häufig berichteten, dass Musik sie glücklich machte. Bewegende/bittersüße Musik hatte keinen konkreten Zweck, wie z. B. die Verringerung von Angstzuständen, die Verbesserung der Stimmung oder die Steigerung der Energie.

Es gab einen nahezu signifikanten Effekt von bewegender/bittersüßer Musik auf die Schmerzunannehmlichkeitsbewertung, wohingegen beruhigende/entspannende Musik keinen signifikanten Einfluss hatte. Andere Themen hatten keine erkennbare Wirkung. Darüber hinaus wurde in einer zweiten Mediationsanalyse untersucht, ob die Wirkung emotionaler Themen durch subjektive Emotionen (Frösteln, Freundlichkeit und emotionale Erregung) erklärt werden kann.

Das bewegende/bittersüße Thema sagte deutlich subjektive Emotionen voraus. Andererseits gab es einen negativen Zusammenhang zwischen Frösteln und fröhlichen/fröhlichen, energetisierenden/aktivierenden und entspannenden/beruhigenden Themen und keinen Zusammenhang zwischen emotionaler Erregung oder Musikgenuss und diesen drei Themen.

Schlussfolgerungen

Insgesamt reduzierte Lieblingsmusik im Vergleich zu Stille und verschlüsselter Musik deutlich Schmerzen, Unannehmlichkeiten und Intensität, während entspannende Musik weniger wirksam war. Das Auftreten von Schüttelfrost war ein wesentlicher Faktor für die Schmerzunannehmlichkeit und -intensität. Somit könnte ein dem Schüttelfrost zugrunde liegender neuropsychologischer Prozess vorliegen, der sich bevorzugt bei Lieblingsmusik auslösen könnte. Darüber hinaus kann bewegende/bittersüße Musik eine überlegene Wirkung bei der Schmerzlinderung haben. Dennoch sind weitere Untersuchungen erforderlich, um die Ergebnisse zu untermauern.

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