Es scheint in Washington seit der Truman-Administration eine „Infrastrukturwoche“ gewesen zu sein. Infrastruktur ist das langweiligste Thema – bis Sie am Kennedy Airport landen. Warum ist das reichste Land der Erde eine halbe Ruine? Warum war es so langsam, in die Notwendigkeit von grüner Energie zu investieren? Jetzt gibt es eine Rechnung von Bedeutung, einen Moment der wirklichen Verheißung. Es wird erwartet, dass Joe Biden diese Woche ein 1,2-Billionen-Dollar-Paket mit umfassenden Investitionen in Transport, Breitbandzugang und umweltfreundliche Energiesysteme unterzeichnet.
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Heute bringen wir Ihnen eine Auswahl von Stücken über die konkrete Art und Weise, in der Fragen der Infrastruktur das Schicksal amerikanischer Städte und Gemeinden so oft verändert haben. In „The Power Broker“ porträtiert Robert A. Caro Robert Moses, den New Yorker Baumeister, einen rücksichtslosen und autokratischen Stadtplaner, der seine Stadt mehr prägte als jeder Bürgermeister. Der Autor und Aktivist Bill McKibben analysiert die Umweltmerkmale des neuen Infrastrukturgesetzes und fragt, ob seine Besonderheiten angesichts der Klimakrise angemessen sind. In „The Big Story Is Still Joe Biden’s Mighty Ambitions“ betrachtet John Cassidy die Bemühungen des Präsidenten, Amerikas kommunale und wirtschaftliche Agenda umzugestalten; Susan B. Glasser untersucht unterdessen die innenpolitischen Herausforderungen, denen sich Biden bei seinem Versuch stellen muss, eine gespaltene Wählerschaft für bürgerliche Investitionen zu verkaufen. Für die meisten ist die Infrastruktur längst ein MEGO Thema – „meine Augen glasig“ – und doch steht es im Zentrum unserer Politik und unserer gemeinsamen Zukunft. Beginnen Sie mit Caro auf Moses und Sie bekommen ein tieferes Gefühl dafür, warum das so ist.
—David Remnick