Smartphone-Sucht verbunden mit geringeren kognitiven Fähigkeiten, geringerer Selbstbeherrschung und schlechterem psychischem Wohlbefinden

Veröffentlicht im Internationale Zeitschrift für Umweltforschung und öffentliche Gesundheitfanden Forscher heraus, dass die problematische Smartphone-Nutzung mit einem geringen Selbstwertgefühl sowie negativen kognitiven Ergebnissen verbunden ist.

Die Mehrheit der Menschen, die in den Industrieländern leben, besitzen Smartphones. Die Angst, ohne Smartphone zu sein, wird als „Nomophobie“ bezeichnet und ist zu einem gesellschaftlichen Problem geworden. Untersuchungen zeigen, dass Menschen mit Smartphone-Sucht tendenziell von mehr Einsamkeit und Selbstregulationsdefiziten berichten.

Darüber hinaus treten bei Menschen mit Smartphone-Abhängigkeit wahrscheinlich Entzugserscheinungen auf, wenn ihre Smartphone-Nutzung eingeschränkt ist. Die Forscher Rosa Fabio, Alessia Stracuzzi und Riccardo Lo Faro waren daran interessiert, die Beziehung zwischen der Smartphone-Nutzung und verhaltensbezogenen und kognitiven Selbstkontrolldefiziten zu untersuchen.

Fabio und seine Kollegen rekrutierten 111 Teilnehmer im Alter von 18 bis 65 Jahren. 28 % der Teilnehmer waren College-Studenten und 78 % waren Arbeiter. Die Telefondaten jedes Teilnehmers wurden über die „SocialStatsApp“ abgerufen, die Auskunft über die Nutzung von TikTok, Facebook, Instagram und WhatsApp gibt.

Die Smartphone Addiction Scale – Short Version (SAS-SV) wurde verwendet, um das Risiko einer Smartphone-Sucht und den Schweregrad jedes Teilnehmers zu bestimmen. Die Teilnehmer antworteten auch auf Items der Kurzversion des Psychological General Well-Being Index, der Fear of Missing Out Scale und der Procrastination Scale.

Diese Studie bestand aus drei Phasen: einer Vortestphase, einer experimentellen Phase und einer Nachtestphase. Für die Vortestphase bewerteten Fabio und seine Kollegen über die SocialStatsApp die grundlegende Nutzung ihres Smartphones durch jeden Teilnehmer. Für die experimentelle Phase wurden die Teilnehmer angewiesen, ihre Smartphone-Nutzung an drei aufeinanderfolgenden Tagen auf eine Stunde pro Tag zu beschränken. Für die Nachtestphase durften die Teilnehmer ihr Smartphone an sieben aufeinanderfolgenden Tagen nach Belieben nutzen.

Am Tag vor und nach der experimentellen Phase wurden die Teilnehmer auf Arbeitsgedächtnis, Aufmerksamkeit, exekutive Kontrolle, auditive Reaktionszeit, visuelle Reaktionszeit, die Fähigkeit zur Hemmung motorischer Reaktionen und Verhaltenshemmung untersucht.

Die Ergebnisse zeigen, dass Teilnehmer mit einem höheren Grad an Smartphone-Sucht einen höheren Prozentsatz an Nichteinhaltung aufwiesen. Teilnehmer mit einem höheren Grad an Smartphone-Sucht verbrachten in allen drei Phasen mehr Zeit damit, ihre Telefone zu verwenden, selbst wenn sie angewiesen wurden, ihre Smartphone-Nutzung während der experimentellen Phase einzuschränken.

Die Ergebnisse zeigen auch, dass Teilnehmer mit einem höheren Grad an Smartphone-Sucht im Vergleich zu Teilnehmern mit einem geringeren Grad an Smartphone-Sucht tendenziell ein schlechteres Arbeitsgedächtnis, eine schlechtere visuelle Reaktionszeit, eine schlechtere auditive Reaktionszeit, die Fähigkeit zur Hemmung der motorischen Reaktion und eine Verhaltenshemmung aufwiesen.

Zwischen der Vortestphase und der Nachtestphase gab es für jeden Teilnehmer keine signifikanten Leistungsunterschiede bei diesen Maßnahmen. Schließlich erzielten Teilnehmer mit einem höheren Grad an Smartphone-Sucht niedrigere Werte auf dem psychologischen Index des allgemeinen Wohlbefindens und höhere Werte auf der Skala „Fear of Missing Out“ und der Procrastination-Skala.

Fabio und Kollegen argumentieren, dass ihre Ergebnisse zeigen, dass Menschen mit einem hohen Grad an Smartphone-Sucht weniger Selbstbeherrschung zeigen. Eine schlechte Selbstregulation könnte negative Folgen für das tägliche Leben der Menschen haben, wie z. B. Mängel bei kognitiven Aufgaben und langsamere Reaktionszeiten. Die Forscher sagen außerdem, dass Menschen mit geringerer Smartphone-Abhängigkeit eine bessere Wahrnehmung ihres allgemeinen Wohlbefindens und ihrer Lebensqualität haben, wenn man bedenkt, dass diese Teilnehmer weniger Aufschiebeverhalten und weniger Angst vor Ausgrenzung zeigten.

Eine Einschränkung dieser Studie besteht darin, dass einige der ursprünglichen Teilnehmer die Studie verließen, als sie herausfanden, dass sie ihre Smartphone-Nutzung an drei aufeinanderfolgenden Tagen auf eine Stunde pro Tag beschränken müssten, also Daten von Menschen mit wahrscheinlich sehr hoher Smartphone-Sucht fehlen. Fabio und Kollegen empfehlen, dass zukünftige Forschung Personen mit einem hohen Grad an Smartphone-Sucht und ihre Entzugserscheinungen untersuchen sollte.

Die Studie trug den Titel: „Problematische Smartphone-Nutzung führt zu Verhaltens- und kognitiven Selbstkontrolldefiziten“.


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