Robbie Robertsons 12 wesentliche Lieder

Robertson schrieb „The Night They Drove Old Dixie Down“ basierend auf den Southern-Erinnerungen von Helm, dem einzigen Amerikaner in einer Band mit vier Kanadiern. Das Lied fängt verletzten Stolz, generationenübergreifende Loyalität und anhaltende Bitterkeit in einer traurigen Prozession ein. Helms anschwellende, ausgedehnte Trommelwirbel deuten auf militärische Beerdigungen hin, und nach jedem Refrain gibt es eine feierliche Pause, als ob es fast zu viel wäre, sich der nächsten Strophe zu stellen.

Ein fröhlicher Trucker erzählt „Up on Cripple Creek“ und lobt Bessie, seine freigeistige Partnerin in Lake Charles, La. „Wenn ich ein Leck mache, heilt sie mich/Ich muss nicht sprechen, sie verteidigt mich“, Helm jubelt. Ein ratschender Groove erwächst aus Robertsons ersten Gitarrenlicks, und vor dem Ende jodelt Helm vor Freude.

In „King Harvest“ ist ein Bauer mit Katastrophen konfrontiert – Dürre, Feuer, ein verrückt gewordenes Pferd – und findet seine letzte Hoffnung im Beitritt zu einer Gewerkschaft, wie es Pächter während der Depression taten. Seine wachsende Verzweiflung kommt zum Ausdruck, als Manuel die Verse singt, und in den gedämpften Refrains ist seine Liebe zum Land ungebrochen.

Der Beat ist schwungvoll, fast eifrig, und Hudsons Orgelzwischenspiele und Outro sind geradezu unbeschwert. Aber Manuel singt über eine wachsende Zahl von Leiden: Einsamkeit, Gefängnis, Obdachlosigkeit. Robertsons Gitarre liefert kurze Anspielungen auf den Blues, aber dieser Erzähler muss sich einfach durchschlagen.

Im Rampenlicht steht „Nur noch ein Albtraum, den man ertragen kann“ in „Stage Fright“, einer möglicherweise autobiografischen Reflexion über Trauma und Ruhm. „Für den Preis, den der arme Junge bezahlt hat/Er darf nur wie ein Vogel singen“, sang Danko mit einem Zittern und sprang nach „Vogel“ für ein paar Noten ins Falsett. Die Musik drängt den ängstlichen Sänger auf die Bühne und das Lied versteht den Zwang, trotz allem aufzutreten: „Wenn er am Ende ist, will er noch einmal von vorne anfangen.“

Robertson arbeitete als junger Mann auf Jahrmärkten und war nach wie vor fasziniert von der ständigen Mischung aus Spaß und Abscheulichkeit, die ein fahrender Jahrmarkt mit sich bringt. Nachdem sich die Band aufgelöst hatte, war er Co-Autor und Schauspieler des Films „Carny“ aus dem Jahr 1980. Er und die Band haben sich für „Life Is a Carnival“ einen gestaffelten, prismatischen Funk ausgedacht. Inmitten fröhlich zynischer Texte: „Hey Kumpel, möchtest du eine Uhr wirklich günstig kaufen?“ – und einem synkopierten Hornarrangement von Allen Toussaint lässt Robertson seine aggressivste Leadgitarre los.

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