Rennen um Österreichs Mitte-Links-Führung geht in heiße Phase – EURACTIV.de

Mit der am 3. Juni anstehenden Spitzenwahl sind die drei aussichtsreichsten Kandidaten für das Amt des neuen Spitzenkandidaten der derzeit in der Opposition befindlichen sozialdemokratischen SPÖ in die heiße Phase der Parteimitgliedschaft eingetreten.

Im Mai beschlossen die Sozialdemokraten – die Österreich historisch regierten oder die Opposition anführten –, ein Führungsrennen abzuhalten. Die bisherige Parteichefin Pamela Rendi-Wagner war durch wochenlange Schläge vom konservativen Flügel der Partei geschwächt.

Am 3. Juni werden die 140.000 Mitglieder der Partei entscheiden, wer die Partei in die Zukunft führen soll – und die Bemühungen anführen, die Kanzlerschaft im Herbst 2024 zurückzugewinnen.

Der konservative Anwärter und Anstifter des Führungsrennens ist Hans-Peter Doksozil, ein Migrations-Hardliner, dessen Staat die „Frontlinie“ der Migrationsströme nach Österreich war.

Kleinstadtbürgermeister Andreas Babler hingegen kommt aus dem linken Flügel der Partei – ein Überraschungskandidat mit viel Schwung, der für Ideen wie gerechte Entlohnung, Arbeitszeitverkürzung, Gleichberechtigung der Geschlechter und die soziale Komponente einsteht Klimawandel.

„Wir sind keine Bittsteller, wenn wir für unseren Planeten kämpfen“, sagte er am Mittwochabend bei der Vorstellung seines Programms. Aus der Arbeiterklasse stammend befürwortet Babler neben anderen Rechten das gesetzliche Recht auf medizinische Versorgung, aber nicht auf einen Mindestlohn.

Rendi-Wagner, die erste weibliche Vorsitzende der Partei überhaupt, ist die dritte Kandidatin im Rennen um die Führung. Beschäftigt mit ihren beruflichen Verpflichtungen – als Parteichefin und außenpolitische Sprecherin – soll sie nicht als Kandidatin in den Wahlkampf treten, sondern als Führungskraft wahrgenommen werden.

Der Showdown zwischen den drei Kandidaten, die für die zweite Hälfte des Jahrzehnts Österreichs Bundeskanzler werden könnten, wird nicht so öffentlich ausfallen, wie manche erhofft hatten.

Doksozil lehnte eine dreifache öffentliche Anhörung ab, die dazu führte, dass sich auch Rendi-Wagner zurückzog.

(Nikolaus J. Kurmayer | EURACTIV.de)


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