Rechtsextreme sagen, Selenskyjs Parlamentseinladung riskiere die österreichische Neutralität – EURACTIV.com

Die rechtsextreme Partei FPÖ kritisierte am Donnerstag erstmals per Video die Einladung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj durch das Parlament und nannte sie einen „Angriff auf die Neutralität Österreichs“.

Selenskyj wird seine Rede vor dem Parlament am Donnerstagmorgen per Video halten. Damit ist Österreich neben Bulgarien und Ungarn eines der letzten Länder, das den ukrainischen Präsidenten zu seinen Mitgliedern sprechen lässt. Die Ankündigung wurde jedoch nicht von allen begrüßt.

„Zu diesem Angriff auf die österreichische Neutralität werden wir jedenfalls nichts beitragen“, sagte FPÖ-Chef Herbert Kickl am Dienstag auf einer Pressekonferenz.

Auch Kickl kündigte den Protestplan seiner Partei an, ohne weiter ins Detail zu gehen. Die rechtsextreme Partei hatte sich bereits vor einem Jahr gegen eine vorgeschlagene Rede von Selenskyj ausgesprochen.

Als neutrales Land würde Österreich dem „Präsidenten einer kriegführenden Nation“ ein Forum geben, fügte er hinzu. „Man könnte auch sagen, er verbreitet dort ukrainische, NATO- oder amerikanische Propaganda“, sagte er.

Kickl sagte auch, seine Partei werde im Verfassungsausschuss einen Verfassungsänderungsantrag einbringen, um die Grundsätze der Neutralität und der Souveränität als Grundbausteine ​​zu verankern. Damit würde eine „Firewall gegen den europäischen Zentralstaat“ geschaffen, fügte er hinzu.

In einem kürzlich erschienenen offenen Brief forderten 90 Unterzeichner, darunter der Vizepräsident des Europäischen Parlaments, Othmar Karas, die Regierung auf, ihre Sicherheitspolitik an die neue Realität des Krieges in der Ukraine anzupassen, und nannten die derzeitige Haltung zur Sicherheit und ihre Verfassungsbestimmungen „anachronistisch“.

Österreich hat wegen seiner neutralen Haltung im Konflikt keine Waffen in die Ukraine geschickt, sondern Millionen für humanitäre Hilfe ausgegeben. Vom 25. Jänner bis 20. November 2022 unterstützte Österreich die Ukraine mit 570 Millionen Euro, heißt es in einem Bericht des Kieler Instituts für Weltwirtschaft.

(Chiara Swaton | EURACTIV.de)


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