Portugal beendet umstrittenes, aber lukratives goldenes Visumsystem – EURACTIV.de

Portugal wird sein goldenes Visumprogramm beenden, das Großinvestoren von außerhalb der EU Aufenthaltsgenehmigungen beschleunigt und Investitionen in Milliardenhöhe eingesammelt hat, um Immobilienspekulationen zu bekämpfen, kündigte Ministerpräsident António Costa am Donnerstag an.

Das als Permit for Investment Activity (ARI) bekannte Programm hat seit seiner Einführung im Jahr 2012 Investitionen in Höhe von 6,9 Milliarden Euro eingebracht.

Die Regierung werde die „Vergabe neuer ‚goldener Visa’ beenden“, sagte Costa vor Journalisten in Lissabon nach einer Kabinettssitzung, die ausschließlich dem Wohnungsbau gewidmet war.

„Was bereits erteilte ‚goldene Visa‘ betrifft, … gibt es nur dann Spielraum für eine Verlängerung, wenn sie für den eigenen und dauerhaften Wohnsitz des Eigentümers und den seiner Nachkommen gelten oder wenn die Immobilie auf dem Markt für langfristige Vermietung platziert wird“, er erklärt.

Die Festsetzung der Miethöhe für neue Wohnungsmietverträge soll nach Kriterien erfolgen, die deren Erhöhung begrenzen, so Costa.

„Bei Neuverträgen muss sich die neue Miete aus der Summe der zuletzt praktizierten Miete mit den während der Vertragslaufzeit eventuell vorgenommenen Aktualisierungen ergeben“, erklärte er.

Neben diesen beiden Kriterien kann die Höhe der Neumiete auch das von der Europäischen Zentralbank (EZB) definierte Inflationsziel von 2 % berücksichtigen.

Die Maßnahme ist Teil des am Donnerstag vom Kabinett gebilligten Pakets „Mehr Wohnraum“ der sozialistischen Regierung, mit dem Mietpreisspekulationen bekämpft werden sollen.

(Tiago Almeida/Lusa.pt)


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