Österreichs Mitte-Links will Kinderarmut bekämpfen – EURACTIV.de

Laut der sozialdemokratischen SPÖ, die bereits Unterstützung von den liberalen NEOS erhalten hat, sind Maßnahmen erforderlich, um das grassierende Problem der Kinderarmut in Österreich anzugehen, wo mehr als 20 % der Jugendlichen gefährdet sind.

In Österreich sind rund 370.000 Kinder und Jugendliche von Armut oder Ausgrenzung bedroht. Da das Land inmitten der anhaltenden Energiekrise weiterhin einige der höchsten Inflationsraten in der EU erlebt, wachsen die Befürchtungen, dass sich die Situation verschlechtern wird.

„Wie lange lassen Sie Österreichs Kinder noch frieren, Bundeskanzlerin?“ sagte ein oppositioneller SPÖ-Politiker, Christian Oxonitsch, Anfang April.

Um den Druck auf die Regierung zu erhöhen, hat die Partei nun eine Reihe von Forderungen zur Bekämpfung der Kinderarmut vorgelegt. „Gesundheitliche und soziale Benachteiligungen von Kindern lassen sich ein Leben lang nicht wiedergutmachen“, sagte Parteichefin Pamela Rendi-Wagner.

Die SPÖ stellte drei konkrete Maßnahmen vor: Grundsicherung für Kinder, Anspruch auf Schulbildung in jedem Alter und Zugang zu einer warmen und einer gesunden Mahlzeit täglich. Die Regierung streitet sich seit Wochen um die Finanzierung eines ähnlichen Programms im benachbarten Deutschland.

Im Allgemeinen wirkt sich Kinderarmut während des gesamten Lebens erheblich auf das Lebenseinkommen und die soziale Stellung aus.

„Es liegt in der Verantwortung von uns allen, dafür zu sorgen, dass Kinder nicht mit solchen Behinderungen ins Leben starten müssen“, betonte der SPÖ-Chef.

Rückendeckung für diesen Vorstoß kam von der sozialliberalen NEOS, einer weiteren Oppositionspartei. Zusammen könnten die beiden bei der Wahl im Herbst 2024 in Österreich mit 30 % der Stimmen rechnen – und damit den Weg für eine Drei-Wege-Regierung ebnen.

(Nikolaus J. Kurmayer | EURACTIV.de)


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