Österreichischer Bundeskanzler unter Prüfung durch Untersuchungsausschuss – EURACTIV.com


Bundeskanzler Sebastian Kurz wurde wegen angeblicher Korruption in der ehemaligen ÖVP-FPÖ-Regierung, die nach dem „Ibiza-Gate“ – dem größten Korruptionsskandal der österreichischen Geschichte – zusammengebrochen war, in den parlamentarischen Untersuchungsausschuss geladen.

In seiner Eröffnungsrede bemängelte Kurz, dass der Ausschuss grundsätzlich voreingenommen sei. Ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss sei zwar grundsätzlich ein nützliches Kontrollinstrument, doch die derzeitige Praxis beruhe auf „politisch motiviertem Missbrauch“. Dieser „Missbrauch“ und „Hass“ im Untersuchungsausschuss würde der Demokratie schaden, sagte Kurz.

Um unangenehme Fragen zu vermeiden, verfolgte Kurz’ Partei – die ÖVP – eine Filibuster-Strategie. Da die ÖVP als erste die Kanzlerin befragte, nutzte sie die Gelegenheit, ihre Vernehmungsfrist mit Standardfragen auf zwei Stunden zu verlängern, die Kurz gerne lang und langwierig beantwortete.

Die Untersuchung dauerte vier Stunden, sodass zwei der österreichischen Parteien – die liberale NEOS und die Grünen – überhaupt keine Zeit hatten, die Kanzlerin zu befragen. Kurz wies alle Vorwürfe der Beteiligung der Industrie an der Gesetzgebung und illegaler Eingriffe in die öffentliche Stellenvergabe zurück und bezeichnete die Vorwürfe als „absurd“.

Gegen den österreichischen Bundeskanzler wird derzeit von der Staatsanwaltschaft für Wirtschaft und Korruption wegen angeblicher Falschaussagen bei seiner letzten Untersuchung im Untersuchungsausschuss ermittelt. (Oliver Noyan | EURACTIV.de)





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