Österreich will in den globalen Chipfabrik-Wettbewerb einsteigen – EURACTIV.com

Österreich will eines der führenden EU-Länder in der Chipindustrie werden und setzt auf das EU-Chipgesetz als Hauptinstrument zur Ankurbelung der Halbleiterproduktion, scheut sich jedoch davor, frische öffentliche Gelder in den Sektor zu investieren.

Am Donnerstag lud die österreichische konservativ-grüne Regierung Branchenvertreter zu einem „Chip-Gipfel“ ein, um die Zusammenarbeit in Zukunft zu vertiefen. Im nächsten Haushalt, der im Herbst vorgelegt werden soll, liegt der Schwerpunkt auf der Halbleiterbranche.

„Österreich sollte nicht nur für Lipizzaner, Mozartkugeln und sauberen Strom bekannt sein, sondern auch für Mikrochips ‚Made in Austria‘“, betonte Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) am Donnerstag und fügte hinzu, dass die Regierung die Rolle Österreichs als „eines der führenden Unternehmen“ ausbauen wolle Europäische Spieler“.

Der Gipfel markiert den Startschuss für die nationale Umsetzung des Chips Act, einer EU-Initiative, die darauf abzielt, die Halbleiterkapazität des Blocks zu stärken und einen Mechanismus zur Prävention und Bewältigung von Lieferkettenkrisen einzurichten.

Mit dem Chips Act will die EU ihren Anteil am weltweiten Halbleitermarkt von rund 10 % bis 2030 auf 20 % steigern und damit 43 Milliarden Euro für die Chipindustrie mobilisieren.

Allerdings kommen nur drei Milliarden Euro aus dem EU-Haushalt, der Rest soll von den Mitgliedsstaaten aufgebracht werden. Es ist noch unklar, wie viel Österreich beitragen wird, da die Haushaltsverhandlungen noch nicht abgeschlossen sind.

Chipfabriken sind investitionsintensiv, eine Anlage allein kostet oft mehr als 10 Milliarden Euro. Ebenso gibt es in letzter Zeit den Trend, dass Halbleiterhersteller hohe Subventionen fordern. Um den Chiphersteller Intel zu einer Investition zu bewegen, musste Deutschland fast ein Drittel der Gesamtinvestition von 30 Milliarden Euro als Staatshilfe bereitstellen.

Allerdings setzt Österreich derzeit auf ein wettbewerbsfähiges rechtliches Umfeld statt auf finanzielle Anreize.

Österreich wäre im Vergleich zu anderen EU-Ländern wettbewerbsfähig, da es ein „attraktiver und wettbewerbsfähiger Standort“ sei, dessen „stabile rechtliche Rahmenbedingungen und qualifizierte Mitarbeiter von den Unternehmen geschätzt werden“, sagte Peter Haubner, MdB und wirtschaftspolitischer Sprecher der regierenden ÖVP (EVP). sagte EURACTIV.

Die erwarteten Investitionen würden somit vor allem aus dem privaten Sektor kommen.

„Das ist eine riesige Aufgabe. „Die Branche selbst wird in den nächsten Jahren fast sieben Milliarden Euro investieren, und der Bund ist bestrebt, seinen Beitrag in Form von Rahmenbedingungen und Fördermitteln zu leisten“, betonte Nehammer.

Seitens der Branche wurden die Initiativen der Regierung sehr begrüßt.

„Das ist ein wichtiges Signal für die heimische Industrie, denn es geht um Planungssicherheit für hohe Investitionen über einen langen Zeitraum“, sagte Georg Knill, Präsident der Industriellenvereinigung Österreich (IV), in einer Stellungnahme.

(Chiara Swaton | EURACTIV.de)

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