Österreich schließt Migrationsabkommen mit Indien – EURACTIV.de

Angesichts der steigenden Zahl indischer Migranten hat sich Österreich zu einer engeren Migrationszusammenarbeit mit Indien bereit erklärt, das im Austausch für legale Wege der Arbeitsmarktintegration Bürger zurücknehmen wird.

Migration steht weiterhin ganz oben auf der österreichischen politischen Agenda, während sich die Konservativen (ÖVP) auf die Wahlen in Niederösterreich am 29. Jänner vorbereiten. Im Jahr 2022 registrierte das Land mehr als 100.000 nicht-ukrainische Asylbewerber, von denen 18.000 indische Staatsangehörige waren.

„Das Problem ist nicht die Migration, sondern die illegale Einwanderung“, sagte der österreichische Außenminister Alexander Schallenberg am Montag. „Zehntausende Inderinnen und Inder, die in Österreich leben, bereichern unsere Gesellschaft“, fügte er an der Seite seines indischen Amtskollegen hinzu.

Das Abkommen soll eine engere Zusammenarbeit fördern und dazu beitragen, qualifizierte indische Migranten nach Österreich zu bringen. Zu diesem Zweck erhalten junge Menschen Zugang zu Schüleraustausch und einem Working-Holiday-Programm. Darüber hinaus hat sich Österreich verpflichtet, jährlich 800 Arbeitsvisumkarten auszugeben.

Im Gegenzug soll Indien bei der Rückführung illegaler Asylsuchender helfen, da deren Chance auf Asyl in Österreich als nahezu null angesehen wird.

Doch der Verband für Asylkoordinierung bezeichnete die Vereinbarung als „Showmanship“, da die Vereinbarung Probleme löste, die ohnehin nicht existierten.

Trotz der 18.000 Asylanträge in Österreich wanderten die meisten weiter in andere EU-Staaten, sagte Lukas Gahleitner-Gertz, Sprecher des Asylkoordinierungsverbandes ORF. Von rund 200 indischen Asylsuchenden, deren Antrag in den ersten drei Quartalen 2022 abgelehnt wurde, kehrten 142 freiwillig ins Land zurück.

Stattdessen scheint es, als ob das „Problem“ gelöst wurde, indem man sich auf Serbien stützte, das eine Nicht-Visum-Politik für Indien hatte. Ein Großteil der indischen Asylsuchenden soll über Belgrad eingereist sein. Diese Strecke ist jetzt gesperrt.

„Wir haben unsere serbischen Freunde unter Druck gesetzt, ihre Visaliberalisierungspolitik anzupassen, was sie jetzt getan haben“, betonte Schallenberg. Seit Sonntag benötigen Inder für Reisen nach Serbien ein Visum.

(Nikolaus J. Kurmayer | EURACTIV.de)


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