Österreich drängt auf Zäune an der bulgarisch-türkischen Grenze – EURACTIV.de

Der österreichische Bundeskanzler Karl Nehammer drängt vor der schwedischen EU-Ratspräsidentschaft auf eine gemeinsame EU-Finanzierung eines Zauns an der bulgarisch-türkischen Grenze, da Migration ein heißes Thema im Block bleibt.

Im Vorfeld einer wichtigen Kommunalwahl in Niederösterreich Anfang 2023 steht das Thema Migration weiterhin ganz oben auf der österreichischen Agenda. Gestärkt durch die bevorstehende schwedische EU-Ratspräsidentschaft, die „eine Überprüfung des Migrations- und Asylsystems“ zu einer Priorität gemacht hat, legt Nehammer in Brüssel weiterhin die Grundlagen.

„Wenn über 75.000 Migranten unkontrolliert EU-Staaten passieren, ist das ein massives Sicherheitsrisiko für die gesamte EU“, sagte die österreichische Bundeskanzlerin vor einem regulären Treffen der EU-Führungsspitzen in Brüssel.

„Wir müssen Rumänien und Bulgarien beim Außengrenzenmanagement unterstützen und konkrete Maßnahmen ergreifen. Dafür setzt sich Österreich beim heutigen Europäischen Rat ein“, fügte er hinzu.

Nach Ansicht der österreichischen Regierung ist es an der Zeit, das „Zauntabu“ zu brechen, indem an der Grenze zwischen Bulgarien und der Türkei ein 2-Milliarden-Euro-Zaun errichtet wird, eine Schätzung von Sofia. „Zäune an sich sind nichts Neues“, fügte er hinzu und deutete auf den griechisch-türkischen Grenzzaun.

Österreich hatte sein Veto gegen den jüngsten Schengen-Beitritt, den grenzenlosen Raum der EU, Rumäniens und Bulgariens unter Berufung auf Migrationsströme eingelegt. „Österreich ist mit Asylanträgen und irregulärer Migration in der EU überproportional belastet“, betonte Nehammer erneut.

Sein EU-Vorstoß wurde im Inland scharf kritisiert. „Der schlichte Ruf ‚Mauern um Europa bauen’ aus dem Binnenösterreich trägt mehr zur Polemik in der Debatte als zur Lösung bei“, betonte Sigi Maurer, Parteichef der Grünen, Koalitionspartner von Nehammer.

(Nikolaus J. Kurmayer | EURACTIV.de)


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