NATO-Warnung: „Weniger reden, mehr Handeln“ nötig | Welt | Nachricht

Der finnische Präsident Alexander Stubb sagte am Dienstag, dass Finnlands Mitgliedschaft in der NATO, die vor einem Jahr begann, das Land in einen „Frontstaat“ verwandelt habe. Diese Änderung sei darauf zurückzuführen, dass sich durch den NATO-Beitritt die Länge der Grenze des Militärblocks zu Russland verdoppelt habe.

Finnland, das 31. Mitglied der NATO, teilt eine 1.340 Kilometer (832 Meilen) lange Grenze mit Russland, die sich durch dichte Wälder im Süden und raues arktisches Gelände im Norden erstreckt.

Während eines Besuchs in Schweden diskutierte Stubb die Auswirkungen der NATO-Mitgliedschaft Finnlands auf einer gemeinsamen Pressekonferenz in Stockholm mit dem schwedischen Premierminister Ulf Kristersson.

Beide Nationen hatten lange Zeit die Neutralität befürwortet und Militärbündnisse vermieden, änderten jedoch ihre Politik, nachdem Russland Anfang 2022 in die Ukraine einmarschierte.

„Der beste Weg, einen Krieg zu vermeiden, besteht darin, weniger zu reden und sich mehr vorzubereiten“, sagte Stubb während der Konferenz. Er wies auch darauf hin, dass die Konzentration auf die militärische Bereitschaft zwar von entscheidender Bedeutung sei, die zunehmende Verbreitung kriegsbezogener Nachrichten auf Bildschirmen jedoch das Sicherheitsgefühl jüngerer Generationen beeinträchtigen könne.

„Das ist verständlich. Unsere Bildschirme sind voller Kriege in Europa und im Nahen Osten. Aber diese Rhetorik kann leicht das Sicherheitsgefühl und den Glauben der jüngeren Generationen an die Zukunft stören“, sagte er.

Kristersson stimmte zu und betonte die tiefen Verbindungen zwischen Schweden und Finnland. „Schweden und Finnland haben daher nicht nur eine gemeinsame Geschichte. Wir haben eine gemeinsame Zukunft“, sagte er. Sein Land wurde im März das 32. NATO-Mitglied.

Stubb, der im Februar Finnlands Präsident wurde, betonte die Bedeutung des NATO-Beitritts für beide Länder und beschrieb ihn als „den letzten Schritt zur Übernahme der westlichen Wertegemeinschaft“.

Dieser Schritt festigte ihre Integration in die westliche Allianz nach ihrem Beitritt zur Europäischen Union im Jahr 1995 weiter.

„Finnland und Schweden spielen eine Schlüsselrolle bei der Förderung des Friedens. Es klingt paradox, aber genau deshalb wollen wir ein starkes Militär und sind der NATO beigetreten“, sagte Stubb während einer Ansprache vor dem schwedischen Parlament. Er hielt seine Rede auf Schwedisch, der zweiten Amtssprache Finnlands.

Während seines Besuchs in Schweden traf Stubb auch mit dem schwedischen König Carl XVI. Gustaf und Königin Silvia zusammen und markierte damit seinen ersten Staatsbesuch im Ausland als finnischer Präsident.

Die beiden Länder haben eine reiche Geschichte gemeinsam: Finnland war fast 700 Jahre lang Teil des Königreichs Schweden, bis es 1809 ein autonomes Großherzogtum unter dem Russischen Reich wurde.

Finnland erklärte schließlich 1917 während der Russischen Revolution seine Unabhängigkeit von Russland.

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