‘Lackawana Blues’ Review: Eine gefühlvolle Meisterklasse im Geschichtenerzählen

Und nach den dunklen Zeiten der letzten anderthalb Jahre ist ein Lachen überfällig. Santiago-Hudson, ein gnadenloser Charmeur, liefert spielerisch viele lustige Momente: Egal, ob er eine Primetime-würdige Schlägerei zwischen Numb Finger Pete und Mr. Lemuel Taylor erzählt oder im verstümmelten Vokabular von Ol’ Po’ Carl spricht, der die Sehenswürdigkeiten lobt von New York, darunter „da Statue Delivery“ und „The Entire State Building“.

Obwohl er selbst in diesen Momenten, in denen er diesen Lackawanna-Leuten nachahmt – von denen viele, wie er feststellt, arm und ungebildet sind – dies nicht grausam tut; er behandelt sie mit Zärtlichkeit und Empathie, selbst die Brutalen, die Unrecht getan haben.

Es gibt auch Fälle von Trauer, die Santiago-Hudson nicht so geschickt angreift. Er drückt zu stark auf die emotionalen Töne, wie in einer Szene, in der eine Frau mitten in der Nacht mit ihren Kindern und blutigen Wunden zu Nanny kommt. Und am Ende kreist er unbeholfen um ein Ende, das unweigerlich den Tod der lieben Nanny in Angriff nehmen muss.

Es kommt immer auf Nanny zurück, mit ihrem steifen Rücken und den ordentlich verschränkten Armen; Santiago-Hudsons Rendering erinnert an einen Cicely Tyson-Typ, eine starke schwarze Matriarchin, mit der nicht zu spaßen ist. Seine Erzählleistung ist aus vielen Gründen beeindruckend, aber einer der nuanciertesten ist die Art und Weise, wie Santiago-Hudson alles sieht, als Kind, das mit neugierigen und liebevollen Augen durch Türen lauscht und späht.

Er erdet uns in den Details, die nicht nur diese Charaktere, sondern eine ganze Stadt zum Leben erwecken: die Art und Weise, wie eine Frau mit den Hüften knallt, wie ein Mann hustet, sogar die besondere Färbung des Lackawanna-Schnees. Schließlich denken die Leute vielleicht, dass es beim Blues um Herzschmerz geht, aber um zu Herzschmerz zu gelangen, muss man zuerst durch die Liebe gehen.

Lackawanna Blues

Bis 31. Oktober im Manhattan Theatre Club; 212-239-6200, manhattantheatreclub.com. Laufzeit: 1 Stunde 30 Minuten.

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