Kein neues Geld für Flüchtlingsunterkünfte, teilt Bundesregierung Regionen mit – EURACTIV.de

Die Bundesregierung werde bei der Unterbringung von Flüchtlingen enger mit den Regionen zusammenarbeiten, aber nicht mehr Geld geben, sagte Innenministerin Nancy Faeser am Dienstag, als die Regionen davor warnten, an ihre Grenzen zu gehen.

Faeser traf sich am Donnerstag mit ihren 16 regionalen Amtskollegen und Kommunalvertretern zu einem kurzfristig einberufenen „Flüchtlingsgipfel“, nachdem die Regionen davor gewarnt hatten, dass die hohe Zahl der aufzunehmenden Flüchtlinge ihre Kapazitäten überschreite.

Seit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine sind nach Angaben des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge über eine Million Ukrainer nach Deutschland geflohen, während die Zahl der Asylbewerber aus Syrien und anderen Ländern im Jahr 2022 auf dem höchsten Stand seit 2016 lag .

Allerdings zeigten sich die Länder und Kommunen enttäuscht, da der sozialdemokratische Minister keine neuen Finanzhilfen des Landes zugesagt hatte – zumindest bis Ostern, wenn ein hochrangiges Treffen von Bundeskanzler Olaf Scholz und Vertretern der Länder stattfinden wird.

Stattdessen versprach Faeser, die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Regierungsebenen zu stärken, beispielsweise durch die Einführung eines „Migrations-Dashboards“, in dem Daten über den Status und die Situation von Flüchtlingen gesammelt werden sollten.

„Bisher gibt es keine festen Arbeitsstrukturen zwischen Bund, Ländern und Kommunen“, betonte sie.

Im föderalen System Deutschlands fallen viele Aufgaben der Unterbringung von Flüchtlingen, wie etwa die Unterbringung oder Bildung, in die Zuständigkeit der Länder oder Kommunen.

Aus ihrer Sicht wird eine reibungslosere Zusammenarbeit allein die Probleme nicht lösen – es wird auch finanzielle Hilfe benötigt, um neue Wohnungen, zusätzliche Lehrer und anderes benötigtes Personal zu finanzieren.

„Wir brauchen in Deutschland jetzt dringend Entlastungen für die, die auf kommunaler Ebene Verantwortung tragen“, sagte Reinhard Sager, Präsident des Deutschen Landkreistages, dem Spiegel.

(Julia Dahm | EURACTIV.de)


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