Google verschiebt die Abschaffung von Drittanbieter-Cookies in Chrome weiter

Google hat seinen Plan, Drittanbieter-Cookies im Chrome-Webbrowser auslaufen zu lassen, erneut verschoben. Die jüngste Verschiebung erfolgt aufgrund anhaltender Herausforderungen bei der Abstimmung des Feedbacks von Interessenvertretern der Branche und Regulierungsbehörden.

Die Ankündigung erfolgte im gemeinsamen vierteljährlichen Bericht von Google und der britischen Wettbewerbs- und Marktaufsichtsbehörde (CMA) über die Privacy-Sandbox-Initiative, der am 26. April veröffentlicht werden soll.

Chromes Ausstieg aus Drittanbieter-Cookies wird auf 2025 verschoben

Google gibt an, dass es dieses Jahr „die Abschaffung von Drittanbieter-Cookies nicht wie geplant in der zweiten Hälfte des vierten Quartals abschließen wird“.

Stattdessen will der Technologieriese „ab Anfang nächsten Jahres“ mit der Abschaffung von Drittanbieter-Cookies in Chrome beginnen, vorausgesetzt, dass eine Einigung mit der CMA und dem britischen Information Commissioner’s Office (ICO) erzielt werden kann.

Die Erklärung lautet:

„Wir sind uns bewusst, dass es anhaltende Herausforderungen im Zusammenhang mit der Abstimmung unterschiedlicher Rückmeldungen aus der Branche, den Regulierungsbehörden und den Entwicklern gibt, und werden weiterhin eng mit dem gesamten Ökosystem zusammenarbeiten. Es ist außerdem wichtig, dass die CMA genügend Zeit hat, alle Beweise zu prüfen, einschließlich der Ergebnisse von Branchentests, die die CMA von den Marktteilnehmern bis Ende Juni verlangt hat.“

Kontinuierliche Zusammenarbeit mit Regulierungsbehörden

Google bekräftigte seine Entschlossenheit, während des gesamten Prozesses „eng mit der CMA und dem ICO zusammenzuarbeiten“ und hofft, die Gespräche in diesem Jahr abschließen zu können.

Dies ist die dritte Verzögerung bei Googles Plan, Cookies von Drittanbietern abzuschaffen, wobei zunächst eine schrittweise Abschaffung im dritten Quartal 2023 angestrebt wird, bevor sie auf Ende 2024 verschoben wird.

Die Verschiebungen spiegeln die Herausforderungen wider, die beim Übergang vom standortübergreifenden Benutzer-Tracking und gleichzeitigem Ausgleich von Datenschutz und Werbeinteressen entstehen.

Übergangszeitraum und Auswirkungen

Im Januar begann Chrome damit, den Zugriff auf Cookies von Drittanbietern für 1 % der Nutzer weltweit einzuschränken. Es wurde erwartet, dass dieser Prozentsatz schrittweise ansteigt, bis bis zum dritten Quartal 2024 100 % der Nutzer abgedeckt sind.

Die jüngste Verzögerung gibt Websites und Diensten jedoch mehr Zeit, sich durch das begrenzte „Deprecation Trials“-Programm von Google von der Cookie-Abhängigkeit Dritter zu lösen.

Die Tests bieten vorübergehende Verlängerungen des Cookie-Zugriffs bis zum 27. Dezember 2024 für nicht werbliche Anwendungsfälle, die direkte Auswirkungen auf den Benutzer und Funktionsstörungen nachweisen können.

Während der Übergang erleichtert wird, gelten für die Studien strenge Zulassungsregeln. Werbebezogene Dienste sind nicht teilnahmeberechtigt und Ursprünge, die mit bekannten werbebezogenen Domänen übereinstimmen, werden abgelehnt.

Google gibt an, dass das Programm eher darauf abzielt, funktionale Probleme zu beheben, als allgemeine Unannehmlichkeiten bei der Datenerfassung zu lindern.

Auswirkungen auf Publisher und Werbetreibende

Die wiederholten Verzögerungen verdeutlichen die potenzielle Störung für digitale Publisher und Werbetreibende, die auf das Tracking von Cookies durch Drittanbieter angewiesen sind.

Branchenverbände haben Bedenken geäußert, dass die Einschränkung des Cross-Site-Trackings Websites zu undurchsichtigeren, in die Privatsphäre eingreifenden Praktiken drängen könnte.

Befürworter des Datenschutzes betrachten den Ausstieg jedoch als entscheidend, um verdecktes Benutzerprofiling im Internet zu verhindern.

Durch die jüngste Verschiebung haben alle Parteien mehr Zeit, sich auf den eventuellen Verlust von Cookies von Drittanbietern vorzubereiten und die von Google vorgeschlagenen Privacy Sandbox APIs als Ersatz zu übernehmen.


Ausgewähltes Bild: Novikov Aleksey/Shutterstock

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