Google Analytics verstößt gegen die DSGVO, sagt der schwedische Wachhund

Die schwedische Behörde für Datenschutz (IMY) hat Unternehmen aufgrund der von der US-Regierung ausgehenden Überwachungsrisiken vor der Verwendung von Google Analytics gewarnt.

Die Warnung erfolgt vor dem Hintergrund wachsender Bedenken hinsichtlich der Rechtmäßigkeit der Übermittlung europäischer Daten in die USA gemäß Gesetzen wie der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO).

Bedenken hinsichtlich der DSGVO und der Datenübertragung

Die DSGVO erfordert einen strengen Datenschutz und eine Einwilligung für den Umgang mit personenbezogenen Daten von Einzelpersonen.

Es wurde festgestellt, dass Google Analytics dagegen verstößt, indem es Daten von Websites und mobilen Apps in die USA überträgt, wo die Datenschutzgesetze schwächer sind und Geheimdienste auf die Informationen zugreifen können.

Mit dem Schrems-II-Urteil des obersten europäischen Gerichtshofs aus dem Jahr 2020 wurde das Privacy-Shield-Datentransferabkommen für ungültig erklärt und diese Übertragungen auf den Prüfstand gestellt.

IMY-Untersuchung rückt Google Analytics ins Rampenlicht

IMY untersuchte vier schwedische Unternehmen – CDON, Coop, Dagens Industri und Tele2 – nachdem die Datenschutzgruppe NOYB eine Beschwerde eingereicht hatte, dass sie Analytics illegal nutzten.

IMY-Prüfungen ergaben Verstöße gegen die Einwilligungs- und Datenübermittlungsanforderungen der DSGVO. Die Agentur verhängte eine Geldstrafe von 30.000 US-Dollar gegen CDON und 1,1 Millionen US-Dollar gegen Tele2 und wies alle außer Dagens Industri an, die Nutzung von Analytics einzustellen.

Experten sagen, dass die Strafen zwar gering sind, aber einen wichtigen Präzedenzfall darstellen.

Tele2 und CDON wollen Berufung einlegen und argumentieren, die Geldstrafen seien unverhältnismäßig, sagten jedoch, sie würden den Anordnungen nachkommen.

EU und USA kämpfen darum, ein neues Datentransferabkommen zu schmieden

Die politischen Entscheidungsträger der EU und der USA verhandeln über einen neuen Datentransferpakt, der den Privacy Shield ersetzen soll. Kritiker argumentieren jedoch, dass dies weder das Schnüffeln der USA verhindern noch die Macht der Europäer vor US-Gerichten stärken wird.

Die Entscheidung von IMY folgt auf eine ähnliche Prüfung der Datenpraktiken von Meta, für die kürzlich eine EU-Strafe in Höhe von 1,3 Milliarden US-Dollar verhängt wurde.

Weltweit verstärken Aufsichtsbehörden die Durchsetzung von Gesetzen wie der DSGVO, dem chinesischen Gesetz zum Schutz personenbezogener Daten und dem brasilianischen Datenschutzgesetz. Während einige darauf abzielen, die Macht großer Technologiekonzerne einzudämmen, weichen die Regeln oft voneinander ab, was zu Hürden für globale Unternehmen führt.

Diese Entscheidungen betreffen diese vier Unternehmen und haben Auswirkungen auf alle Organisationen, die die DSGVO nicht einhalten.

Für Google und andere sind möglicherweise Änderungen an Analyse- und Werbemodellen erforderlich, die seit langem auf dem freien Austausch personenbezogener Daten weltweit basieren.

Mit der globalen Verbreitung des Datenschutzes könnte diese Ära zu Ende gehen.

Antwort von Google

In einer Erklärung gegenüber TechCrunch zu den Entscheidungen von IMY betont Google, dass Google Analytics keine bestimmten Personen im Web identifiziert oder verfolgt.

Das Unternehmen gibt an, dass Website-Herausgeber für die Einhaltung der Vorschriften und die ethische Datennutzung verantwortlich sind. Google trägt seinen Teil dazu bei, indem es Schutzmaßnahmen, Kontrollen und Ressourcen bereitstellt.

Google sagt:

„Die Menschen möchten, dass die von ihnen besuchten Websites gut gestaltet und benutzerfreundlich sind und ihre Privatsphäre respektieren. Google Analytics hilft Publishern zu verstehen, wie gut ihre Websites und Apps für ihre Besucher funktionieren – allerdings nicht durch die Identifizierung von Einzelpersonen oder deren Verfolgung im gesamten Web. Diese Organisationen und nicht Google kontrollieren, welche Daten mit diesen Tools erfasst und wie sie verwendet werden.“


Ausgewähltes Bild: sdx15/Shutterstock


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