Staatsanwälte behaupten, ein bekannter Geschäftsmann aus Honolulu sei der Anführer einer weitläufigen kriminellen Verschwörung gewesen, habe Drogengelder durch Briefkastenfirmen geschleust und seinen Schergen befohlen, den besten Freund seines verstorbenen Sohnes in einem ausgeklügelten Racheplan zu foltern und zu töten.
Der Bundesprozess gegen den beschuldigten Erpresserboss Michael Miske Jr. hat am Montag mit der Auswahl der Geschworenen begonnen; Laut Angaben des Honolulu Civil Beat werden mehrere Mitangeklagte, die sich wegen ihrer Aussage auf Einverständniserklärungen geeinigt haben, und mehr als 900 Zeugen voraussichtlich in Hawaii Stellung beziehen.
Gegen den mutmaßlichen Anführer wurden zahlreiche Anklagen erhoben, unter anderem wegen Mordes, Entführung, Körperverletzung, Erpressung, Bankbetrug, Einsatz chemischer Waffen und Kokainverteilung. Laut Honolulu Civil Beat haben potenzielle Geschworene bereits Bedenken hinsichtlich der Sicherheit ihrer selbst und ihrer Familien geäußert.
Dem 48-Jährigen wird vorgeworfen, von Ende der 1990er Jahre bis zu seiner Festnahme im Juli 2020 eine kriminelle Operation geplant zu haben, die in einer Anklageschrift als „Miske Enterprise“ bezeichnet wird und bei der es um die Entführung und Ermordung des 21-jährigen Jonathan Fraser ging.
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Michael Miske Jr. wird im Zusammenhang mit seinem mutmaßlich ausgedehnten kriminellen Netzwerk rund um Honolulu angeklagt – darunter Mordanklagen im Zusammenhang mit dem Tod von Jonathan Fraser, dem besten Freund seines verstorbenen Sohnes. (Polizeibehörde Honolulu)
Fraser war bester Freund von Miskes verstorbenem Sohn Caleb Miske, berichtete Bloomberg. Das Paar, das Autos und Rennen liebte, hatte im November 2015 gemeinsam einen Hochgeschwindigkeitsunfall – der Sohn des angeklagten Kingpins erlag seinen Verletzungen. Obwohl aus einem Polizeibericht hervorging, dass Caleb Auto gefahren war, bestand Miske laut der Quelle darauf, dass Fraser für den Tod seines einzigen Sohnes verantwortlich sei.
Miske schien seinen Groll zu überdenken, als er Fraser und seine Freundin mit der jungen Witwe seines verstorbenen Sohnes in ein Haus brachte, berichtete Bloomberg, und dem 21-Jährigen ein Auto zur Verfügung stellte.
Skyline, Honolulu, Oahu, Hawaii. (Carol M. Highsmith/Buyenlarge/Getty Images)
Aber Frasers Freundin meldete ihn am 30. Juli 2016 bei der Polizei von Honolulu als vermisst. Miske hielt seinen Groll gegen den besten Freund seines verstorbenen Sohnes nicht geheim, und der Name des Mannes fiel laut Bloomberg sofort, als sie mit den Ermittlungen begannen.
Von da an rückte Miskes mutmaßliches Netz krimineller Aktivitäten in den Fokus.
Die Polizei würde im Juli 2020 Miskes Haus durchsuchen, fand jedoch keine Beweise, die auf Frasers Aufenthaltsort schließen ließen.
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Die abgebildete Leiche von Jonathan Fraser wurde nie gefunden. Seine Freunde und Verwandten sagen, dass Miske Fraser für den Tod seines Sohnes bei einem Autounfall im Jahr 2015 verantwortlich machte. (FBI-Handout)
Miske und zehn Mitangeklagte wurden schließlich angeklagt.
Miske war mindestens seit den 1990er Jahren Eigentümer von Vertrags-, Automobil- und Fischereiunternehmen. Auf Oahu wurden häufig Anzeigen für sein Vernichtungsunternehmen Kama’aina Termite & Pest Control ausgestrahlt. Neben Wohnimmobilien besaß er laut jüngster Anklage auch den schillernden Nachtclub M, der später in „Encore“ umbenannt wurde.
Doch die Schädlingsbekämpfungsämter dienten als „Hauptquartier für kriminelle Aktivitäten, das Waschen illegaler Erträge und die betrügerische ‚Beschäftigung‘ von Personen, deren ‚Arbeit‘ darin bestand, im Namen der Miske Enterprise gewalttätige oder betrügerische Handlungen vorzunehmen“, heißt es in der Anklageschrift sagte.
Die Männer trugen angeblich Waffen und nutzten mehrere Mobiltelefone, verschlüsselte Kommunikations-Apps und persönliche Treffen, um jahrzehntelang einer Entdeckung zu entgehen.
Ein Blick auf die Skyline des Waikiki-Viertels von Honolulu am 31. Dezember 2014. (NICHOLAS KAMM/AFP über Getty Images)
Eine Person, die mit seinem Fischereibetrieb vertraut ist, bemerkte gegenüber Bloomberg, dass Miskes Fischerboot zwar regelmäßig von Hawaii nach Kalifornien und zurück fuhr, aber nie viel Fisch zu transportieren schien, und vermutete, dass er möglicherweise etwas anderes als Meeresfrüchte transportierte.
Im Juli 2014 verteilte Miske laut Anklage mindestens 5 Kilogramm Kokain. Im Jahr 2016 sollen Miske und sein Unternehmen mindestens 500 Gramm Methamphetamin transportiert haben. Die genaue Menge der angeblich von Miske und seinen Mitstreitern transportierten Drogen ist ungewiss.
Die Gruppe habe laut Anklage auch konkurrierende Drogengeschäfte in der Gegend ins Visier genommen und ausgeraubt, indem sie einmal einen Dealer von der Straße trieb und eine Walmart-Tüte voller Meth im Wert von 65.000 US-Dollar stahl, indem sie den anderen Dealer mit einem gefälschten Ausweis eines Besatzungsmitglieds austrickste erhalten aus dem Set von Hawaii Five-0.
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Abgebildet ist das Hauptquartier von Kama’aina Pest Control, einem von Miskes Unternehmen, das angeblich als Hauptquartier für sein kriminelles Unternehmen in Honolulu diente. (Google Maps)
Ein anderer Dealer wurde von mehreren von Miskes Untergebenen in einem Hinterhalt mit der Pistole ausgepeitscht, was dazu führte, dass der Mann „[go] „Ich bin zu Miskes Haus gegangen, um mich zu beschweren“, berichtete Bloomberg.
Zu den Formen des Betrugs, die Miske und seinen Mitstreitern laut Anklage vorwerfen, zählen unter anderem ein Bargeldabrechnungssystem, betrügerische Änderungsaufträge, gefälschte Lizenzen, betrügerische Begasungspraktiken, Bankbetrug und sogar die Erstellung falscher Dokumente.
Im Falle einer Festnahme von Miske wurden laut Anklage Dutzende falsche Charakterbeurteilungen und andere hilfreiche Dokumente gefälscht und beim Anwalt des Mannes hinterlegt, um seine Verteidigung zu unterstützen.
Miskes Anwältin Lynn E. Panagakos war zum Zeitpunkt der Drucklegung für eine Stellungnahme nicht erreichbar.
Honolulu, Hawaii, ist ein beliebtes Reiseziel. (iStock)
Obwohl Miske wegen Frasers Verschwinden wegen Mordes angeklagt wird, wurde seine Leiche nie gefunden.
James Borling-Salas, ein junger Mann, der mit mehreren Mitgliedern des Unternehmens in Verbindung steht, erzählte FBI-Agenten, dass er Fraser in seinen letzten, qualvollen Momenten gesehen habe: Borling-Salas sagte, er würde in Miskes Namen Drogen verteilen.
Die Großmutter der jungen Informantin, eine ehemalige Justizvollzugsbeamtin, erzählte dem FBI in späteren Interviews, dass ihr Enkel zugegeben hatte, an der Folterung und Tötung von Fraser beteiligt gewesen zu sein, und die Ereignisse auf Video aufgezeichnet hatte.
Borling-Salas bestritt eine direkte Beteiligung, teilte den Agenten jedoch mit, dass Fraser in einer von der Organisation genutzten Wohnung mit Kabelbindern und Klebeband an einen Stuhl gefesselt worden sei. Frasers Gesicht sei blutig gewesen, erinnerte sich der Mann, und er habe gesehen, wie ihm wiederholt gegen den Kopf getreten wurde.
Eine Luftaufnahme aus dem Fenster eines Flugzeugs zeigt den Diamond Head-Krater in Oahu, Hawaii, am 23. Februar 2022. (DANIEL SLIM/AFP über Getty Images)
Zwei von Miskes Kohorten, darunter der häufig erwähnte Lance Bermudez, hätten angeblich die Hände des jungen Mannes verbrannt und sich an seinem Körper hochgearbeitet, sagte Borling-Salas den Agenten, während ein auf einem Stativ montiertes Telefon die Folter aufzeichnete.
Ein paar Tage später, so berichtete der Mann den Agenten, habe er einen großen Knochen gesehen, der aus einem großen Kochtopf in der Küche der Wohnung herausragte. Bermudez rührte angeblich den Topf.
Es gab keinen Geruch, erinnerte sich Borling-Salas, und „das Wasser hatte einen orangeroten Farbton.“ [Borling-Salas] hatte ich noch nie beim Kochen gesehen… [and] „Fleisch begann sich vom Knochen zu lösen“, heißt es in einer von Bloomberg überprüften eidesstattlichen Erklärung.
Die Sonne geht am Waikiki Beach auf der hawaiianischen Insel Oahu am Samstag, den 26. Juni 2021 in Honolulu, HI, unter. (Kent Nishimura/Los Angeles Times über Getty Images)
Bloomberg berichtete, Borling-Salas habe kurz nach dem Interview einen Selbstmordversuch unternommen und seine Geschichte später zurückgezogen.
Bermudez gehört zu mehreren Untergebenen, die angeblich von Miske bei dem Mord und anderen kriminellen Aktivitäten beschäftigt waren und inzwischen vor Gericht gegen ihn ausgesagt haben. Laut Bloomberg ließ er sich auf seinem Unterarm die Kontaktinformationen des Anwalts tätowieren, der mit der Vertretung von Miske und seinem Team beauftragt war.
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Ein hochrangiger Untergebener soll FBI-Agenten gesagt haben, dass Miske zwischen 2015 und 2016 fünf Angriffe auf andere potenzielle Opfer angeordnet habe, die jedoch nie zum Erfolg geführt hätten, wie aus Gerichtsdokumenten hervorgeht.