Gerüchte über den Pharmariesen Bayer stehen vor der Auflösung – EURACTIV.de

Gerüchte, dass Bayer nach der vorzeitigen Ablösung des Vorstandsvorsitzenden durch die Übernahme des US-Konzerns Monsanto aufgespalten werden könnte, machen in Deutschland die Runde, was zu Gewerkschaftsaufschreien, aber steigenden Aktienkursen führt.

Am Mittwoch kündigte das Unternehmen an, CEO Werner Baumann vorzeitig abzulösen und den Ex-Chef des Roche-Pharmaunternehmens Bill Anderson an seine Stelle zu setzen. Baumanns Popularität hatte eine Reihe von Rückschlägen erlitten, insbesondere bei den Aktionären wegen der glanzlosen Aktienkurse des Unternehmens und der schwierigen Übernahme von Monsanto.

Baumanns Amtszeit sollte eigentlich 2024 enden, nun übernimmt Anderson ab Juni das Ruder.

Bayer besteht aus drei Geschäftsbereichen – Pharma, Consumer Health und Crop Science. Nach der Ankündigung von Bauers Abgang kursierten Gerüchte, dass eine Trennung unmittelbar bevorstehen könnte.

Die deutsche Gewerkschaft IGBCE reagierte auf die Nachricht, indem sie sich gegen eine Aufspaltung von Abteilungen aussprach und warnte, dass sich das Unternehmen nicht dem Druck von Hedge-Fonds-Aktivisten beugen dürfe.

„Aus Sicht der Mitarbeiter ist Bayer mit seinen drei Säulen perfekt für die Herausforderungen der Zukunft aufgestellt“, sagte IGBCE-Vorstandsmitglied Francesco Grioli taz.

„Man kann den Wandel der Branche nur mit einer Unternehmenspolitik bewältigen, die auf Risikostreuung und Nachhaltigkeit setzt – nicht auf Hedgefonds-Aktivismus“, sagte Grioli.

Zuvor waren mehreren Medien interne Papiere zugespielt worden, die den potenziellen Mehrwert einer Trennung errechnen. Bayer gehört nach Marktkapitalisierung zu den zehn größten deutschen Unternehmen.

Zuletzt erlitt der Chemieriese jedoch einen schweren Rückschlag nach der Übernahme des US-Agrochemieunternehmens Monsanto, dem Hersteller des umstrittenen Herbizids Roundup.

Mit dem Unternehmen übernahm Bayer auch eine Vielzahl anhängiger Gerichtsverfahren wegen der schädlichen Nebenwirkungen der Substanz – was die Aktienkurse in den Keller trieb.

Die Nachricht vom Führungswechsel führte jedoch dazu, dass die Aktienkurse am Donnerstag ein Achtmonatshoch erreichten und die Aktien um bis zu 5 % stiegen.

(Julia Dahm | EURACTIV.de)


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