Finnische Hafenarbeiter legen Außenhandel lahm – EURACTIV.de

Der seit zwei Wochen andauernde Streik der Hafenarbeiter hat Finnlands Außenhandel inzwischen lahmgelegt, da keine Importe und Exporte mehr über die Häfen des Landes laufen.

Gegen Mitternacht am Sonntagabend verhehlte die nationale Schlichterin Anu Sajavaara ihre Enttäuschung nicht, als die tagelangen Verhandlungen zwischen der Transport Workers Union (AKT) und dem finnischen Hafenbetreiberverband zur Beendigung des Stauerstreiks keine vielversprechenden Ergebnisse brachten.

Der Streik, der am 15. Februar begann, hat die Importe und Exporte durch die finnischen Häfen faktisch gestoppt. Für die Arbeitsniederlegung wurde keine Frist gesetzt, und die Pattsituation scheint anzuhalten, auch wenn die Streitparteien versprochen haben, die Gespräche wieder aufzunehmen.

Die Hafenarbeiter haben zwei Vergleichsvereinbarungen abgelehnt, zu denen die Hafenbetreiber bereit gewesen waren. Den Hafenarbeitern wird vorgeworfen, die gesamte finnische Wirtschaft „als Geisel“ zu halten.

Daten, die von ETLA Economic Research (Etla), einem unabhängigen, privaten, gemeinnützigen Wirtschaftsforschungsinstitut, veröffentlicht wurden, zeigten, dass der Streik das Bruttoinlandsprodukt des Landes um etwa 0,35 % pro Woche schmälert, was etwa 950 Millionen Euro entspricht.

Solidarität gegenüber Forderungen kann unter anderen Gewerkschaften nicht garantiert werden. Seit einigen Jahren ebnet ein Tarifvertrag zwischen der IG und den Arbeitgebern der Technikindustrie den Weg für weitere Tarifverträge. Gemäß ihrer Anfang Februar unterzeichneten Vereinbarung steigen die Löhne zum 1. April 2023 um 3,5 % und zum 1. Februar 2024 um 2 %. Außerdem wurde eine Einmalzahlung von 400 € vereinbart.

Jetzt wehren sich die Hafenarbeiter gegen diese Vereinbarung und wollen mehr. Die finnische Transportarbeitergewerkschaft sieht das finnische Arbeitsmarktmodell als „kaputt“ an und hält an dem Prinzip fest, dass jede Gewerkschaft und jeder Sektor unabhängig über Löhne verhandeln kann.

Demnach fordern Stauer am Beispiel der in der deutschen Industrie abgeschlossenen Tarifverträge eine Lohnerhöhung von 8,5 % für die nächsten zwei Jahre. Die Arbeitgeber hielten die Forderung für inakzeptabel.

(Pekka Vänttinen | EURACTIV.com)


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