Europaabgeordneter Tiemo Wölken legt Wert auf fairen Zugang zu Medikamenten – Euractiv

Als Berichterstatter und Ko-Berichterstatter für mehrere gesundheitsbezogene Dossiers hat sich der Europaabgeordnete Tiemo Wölken (Deutschland, S&D) stets für einen fairen Zugang zu Medikamenten und transparente Preise eingesetzt. Angesichts der bevorstehenden EU-Wahlen strebt er nun eine dritte Amtszeit an.

Wölken steht auf Platz zwölf der SPD-Liste und hat nach aktuellen Prognosen eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass er für die Legislaturperiode 2024–2029 wiedergewählt wird.

Zu seinen Errungenschaften gehört die Einigung mit dem Rat über die Verordnung zur Gesundheitstechnologiebewertung, die Wölken als „einen bedeutenden Meilenstein“ ansieht. […] um allen EU-Bürgern einen fairen, erschwinglichen und transparenten Zugang zu Arzneimitteln zu gewährleisten.“

Wölken hat stets einen fairen Zugang zu Medikamenten und transparente Preise im Blick, „eine Überarbeitung der Transparenzrichtlinie für die Preisgestaltung und Erstattung von Arzneimitteln ist längst überfällig.“

Gesetz über kritische Arzneimittel

Die COVID-19-Pandemie hat die Verwundbarkeit der EU deutlich gemacht pharmazeutische Lieferketten, Viele Länder und Patienten leiden noch immer unter Medikamentenmangel.

Wölken schlägt gezielte Subventionen für Unternehmen vor, die hohe Standards in Bezug auf Arbeitnehmer und Umwelt einhalten. Außerdem sollten in die Vergaberichtlinie für die Pharmaindustrie Richtlinien aufgenommen werden, „die auf dem Grundsatz des ‚wirtschaftlich günstigsten Angebots‘ basieren, um das beste Preis-Leistungs-Verhältnis und nicht das billigste Produkt sicherzustellen.“

Er meint, dass man auf die Versorgungssicherheit der EU und die Nutzung diversifizierter Lieferketten achten müsse.

Lehren aus der Pandemie

In Bezug auf die Pandemie meint Wölken: „Der Mangel an Transparenz seitens der Kommission war besonders frustrierend.“

Er meint, die Kommission habe Fehler wiederholt, die sie bei der gemeinsamen Impfstoffbeschaffung gemacht habe, indem sie es versäumt habe, das Europäische Parlament an der Gründung von HERA zu beteiligen.

„Die Schaffung von HERA ist von entscheidender Bedeutung für die Verbesserung der gemeinsamen Krisenprävention und -reaktion. […]ihre Eingliederung in die Kommissionsverwaltung als Generaldirektion macht sie nicht unabhängig. Folglich ist eine wirksame Kontrolle der Arbeit der EU-Kommission und von HERA unmöglich.“

Er kritisiert außerdem die Kürzung des Budgets des EU4Health-Programms um eine Milliarde Euro:

„Es sendet ein völlig falsches Signal und könnte besorgniserregende Auswirkungen auf die Zukunft der Gesundheitspolitik in der EU haben. […] Vor uns liegen noch zahlreiche Aufgaben: vom Kampf gegen Antibiotikaresistenzen über die Erforschung von Medikamenten für seltene Erkrankungen bis hin zur Finanzierung wichtiger lokaler Produktionskapazitäten – all dies erfordert finanzielle Investitionen.“

Europäische öffentliche Forschung

Als einer der Berichterstatter des „Pharmapakets“ schlug Wölken die Einrichtung einer „Europäischen Arzneimittel-Fazilität“ als EU-Agentur vor, die für die Förderung von Forschungs- und Entwicklungsprojekten in vorrangigen Bereichen der öffentlichen Gesundheit zuständig sein soll, die vom privaten Sektor aufgrund von Marktversagen nicht ausreichend angegangen werden, wie etwa bei neuen Antibiotika.

Innerhalb der Fraktionen gab es allerdings keine Mehrheit.

„Als Sozialdemokraten stehen wir nach wie vor hinter dieser Idee und werden unsere Bemühungen um eine öffentliche Gesundheitsinfrastruktur in der EU fortsetzen, die sich auf die tatsächlichen ungedeckten medizinischen Bedürfnisse konzentrieren kann, unabhängig von der Rendite der Investitionen.“

Das nächste Mandat

Mit Blick nach vorn umreißt Wölken die Prioritäten seiner Gruppe für die nächste Amtszeit und legt dabei einen starken Schwerpunkt auf die Gesundheit von Frauen.

„Wir fordern den Rat auf, das Recht auf eine sichere und legale Abtreibung umgehend in die EU-Grundrechtecharta aufzunehmen. Sexuelle und reproduktive Gesundheit sind Menschenrechte.“

Er möchte auch mehr Maßnahmen zur psychischen Gesundheit sehen, insbesondere im Zuge der COVID-19-Pandemie.„Wir fordern die Mitgliedsstaaten auf, mehr Mittel für die psychische Gesundheit bereitzustellen, insbesondere bei jungen Menschen.“

Der Tabakkonsum ist eine weitere Priorität für die Sozialdemokratische Fraktion, und Wölken plädiert für eine Überarbeitung des aktuellen Rahmens, um die regulatorischen Herausforderungen zu bewältigen, die sich durch das Aufkommen neuartiger Tabakprodukte wie E-Zigaretten sowie durch Online-Verkäufe und grenzüberschreitende Probleme ergeben.

Abschließend betont der Europaabgeordnete, dass das öffentliche Gesundheitswesen, das hochwertige Arbeitsplätze schafft, verteidigt werden müsse, indem die Arbeitsbedingungen für das Gesundheitspersonal verbessert und für gerechte Löhne, Sicherheitsvorschriften und eine ausgewogene Balance zwischen Arbeits- und Privatleben gekämpft werde.

„Die Einführung von Mindestlohnstandards in der gesamten EU“ sei von entscheidender Bedeutung, schlussfolgert er.

[Edited by Alice Taylor]

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