Nur wenige Wochen bevor ein ähnliches Szenario in den USA zum tödlichen Einsturz der Baltimore-Brücke führte, kam es auf einem Kreuzfahrtschiff im Hafen von Sydney zu einem Stromausfall.
Die MS Borealis, ein 238 Meter langes Kreuzfahrtschiff, verließ am 28. Februar Sydneys White Bay Cruise Terminal in Rozelle.
Das Schiff verlor etwa 50 Minuten nach der Unterquerung der Sydney Harbour Bridge die Stromversorgung, als das Schiff spät in der Nacht durch den Westkanal in der Nähe von South Head fuhr.
Der Fred. Das Schiff der Olsen Cruise Lines trieb dann „eine Meile … unter Lotsenkontrolle“, bevor es mehrere Stunden vor Anker lag, als die Stromversorgung wiederhergestellt wurde, sagte eine Quelle mit Kenntnis des Berichts der Hafenbehörde über den Vorfall gegenüber dem Sydney Morning Herald.
Die MS Dali stürzte ab, als sie am Dienstag kurz nach ihrer Ausfahrt aus dem Hafen von Baltimore in den USA einen ähnlichen Stromausfall erlitt, wodurch das Frachtschiff die Kontrolle verlor und gegen einen Betonstützpfeiler der Francis Scott Key Bridge trieb.
Ein großer Teil der 2,6 km langen Brücke stürzte in den Patapsco River. Sechs Wartungsarbeiter, die sich auf der Brücke befanden, werden vermisst und gelten vermutlich als tot.
Das Kreuzfahrtschiff MS Borealis (im Bild) erlitt im Februar im Hafen von Sydney einen ähnlichen Stromausfall
Tauchboote der Polizei arbeiten um einen Teil der Struktur der Francis Scott Key Bridge herum, nachdem das Schiff am Mittwoch auf die Brücke gefahren war
Fred. Olsen Cruise Lines hat den Vorfall in Sydney mittlerweile bestätigt.
„Kurz nachdem wir Sydney, Australien, am 28. Februar um 23.50 Uhr (AEDT) verlassen hatten, verlor unser Schiff Borealis für kurze Zeit den Strom“, sagte ein Sprecher.
„Unser technisches Team an Bord hat hart daran gearbeitet, die Ursache zu ermitteln und alle Systeme schnell wiederherzustellen.“ Das Schiff war wieder voll einsatzbereit und setzte seine Weltreise wie geplant fort.“
Es wird davon ausgegangen, dass ein Schlepper, der das Schiff durch den Hafen von Sydney gesteuert hatte, sein Kabel nach dem Stromausfall auf dem Kreuzfahrtschiff nicht wieder befestigen konnte.
Das Risiko, dass das, was mit der Francis Scott Key Bridge passiert ist, auch bei der Sydney Harbour Bridge auftritt, ist sehr unwahrscheinlich, da die Brückenstrukturen sehr unterschiedlich sind.
Die Sydney-Brücke verfügt über zwei Stützpfeiler an Land auf beiden Seiten des Hafens, im Gegensatz zur Baltimore-Brücke, deren Pfeiler im Wasser lagen.
Professor Wije „Ari“ Ariyaratne, der zwischen 2000 und 2019 NSW-Direktor für Brücken und Bauwerke war, sagte der Zeitung, dass der Ingenieur der Sydney Harbour Bridge, John Bradfield, sich für einen „Zweipfeilerbogen“ entschieden habe, um Bauwerke im Wasser zu vermeiden.
„Wir haben sehr starken Sandstein, der die Brücke verankert“, sagte er.
Das White Bay Cruise Terminal wurde 2013 eröffnet, um kleinere Kreuzfahrtschiffe aufzunehmen und Darling Habour’s Wharf 8 zu ersetzen, das wegen der Sanierung des Barangaroo geschlossen wurde.
Größere Kreuzfahrtschiffe legen am Overseas Passenger Terminal am Circular Quay an.
Es gibt eine Brücke mit einer Durchfahrtshöhe von 49 m über der White Bay, die eine Gefahr darstellen würde, wenn größere Schiffe versuchen würden, dort anzulegen.
Als die Borealis eine Stunde lang unter der Sydney Harbour Bridge hindurchfuhr, erlitt sie einen Stromausfall
An jedem Ende der Sydney Harbour Bridge stehen zwei Paar 89 Meter hohe Türme, die nicht Teil des ursprünglichen Entwurfs waren. Die Granitblöcke wurden später hinzugefügt, um der Öffentlichkeit zu versichern, dass es nicht herunterfallen würde. Auf dem Bild ist die Sydney Harbour Bridge im Jahr 1930 im Bau zu sehen
Ein Sprecher des NSW-Verkehrsministers sagte, dass die kommerziellen Wasserstraßen des Staates über „einige der robustesten Verfahren der Welt“ verfügten, die im Hafen von Sydney von erfahrenen Schlepperbetreibern unterstützt würden.
Das Risikomanagementunternehmen DNV stellte in einem Bericht aus dem Jahr 2022 fest, dass es im Jahr 2019 weltweit zwölf gemeldete Stromausfälle auf Kreuzfahrtschiffen gab, was angesichts der Tausenden von Schiffen, die im Einsatz sind, eine Seltenheit ist.
Daily Mail Australia hat Fred kontaktiert. Olsen Cruise Lines für einen Kommentar.
In den USA bleiben die Hauptbetriebe des Hafens von Baltimore geschlossen.
Supply-Chain-Experten gehen davon aus, dass andere Häfen entlang der Ostküste wahrscheinlich einen Großteil des Verkehrs in Baltimore absorbieren und so eine Krise vermeiden werden. Allerdings nicht ohne längere Lieferzeiten und Umwälzungen.
„Letztendlich wird der Großteil des Handels über Baltimore einen neuen Heimathafen finden“, schrieb Harry Murphy Cruise, Ökonom bei Moody’s Analytics, in einem Blogbeitrag.
US-Verkehrsminister Pete Buttigieg bekräftigte am Mittwoch, dass es zu früh sei, abzuschätzen, wie lange es dauern würde, die teilweise Brückenkonstruktion aus dem 15 Meter tiefen Kanal des Patapsco River zu räumen, der zum Hauptterminal des Hafens führt.
Die Lage des Hafens macht ihn zu einem wichtigen Ziel für den Güterverkehr. Nach Angaben der Maryland Port Administration ist die Anlage von zwei Dritteln der US-Bevölkerung über Nacht erreichbar und liegt näher am Mittleren Westen als jeder andere Hafen an der Ostküste.
Die unter der Flagge Singapurs fahrende MS Dali war auf dem Weg nach Sri Lanka auf dem Patapsco River unterwegs, als sie einen totalen Stromausfall erlitt und ihre Lichter ausfielen.
Drei Minuten später prallte das Containerschiff gegen einen Pylon der Brücke und stürzte fast das gesamte Bauwerk ins Wasser.
Die Brücke entspreche den Vorschriften und es seien keine strukturellen Probleme bekannt, sagte Wes Moore, Gouverneur von Maryland.
Das fast 300 m lange Frachtschiff Dali war vom Hafen von Baltimore nach Sri Lanka unterwegs
Die Brücke im Metallfachwerkstil verfügt über ein hängendes Deck, eine Konstruktion, die laut Ingenieuren zu ihrem Einsturz beigetragen hat. Das Schiff schien gegen einen Hauptbetonpfeiler zu prallen, der unter Wasser auf dem Boden ruht und Teil des Fundaments ist.
Das Schiff der Grace Ocean Pte Ltd, LSEG, misst 289 Meter und war hoch mit Containern beladen, konnte aber doppelt so viel Fracht befördern.
Sicherheitsermittler haben die Blackbox des Schiffes geborgen, die ihnen Informationen über Position, Geschwindigkeit, Kurs, Radar, Brückenaudio und Funkkommunikation sowie Alarme des Schiffes liefern kann.