Ein Gedicht von Lesyk Panasiuk: „In den Krankenzimmern meines Landes“

Buchstaben des Alphabets ziehen in den Krieg
sich aneinander klammern, aufstehen, Worte bilden, die keiner schreien will,
Sätze, die von den Minen in die Alleen geblasen werden, Geschichten
von mehreren Raketenstarts beschossen.

Ein ukrainisches Wort
wird überfallen: Durch das zerbrochene Fenster von
der Brief д andere Länder beobachten, wie der Brief es
verliert den Kopf, wie das Dach des Briefes m
fällt durch.

Die Sprache in Kriegszeiten
kann nicht verstanden werden. Innerhalb dieses Satzes
ist ein Loch – niemand will sterben – niemand
spricht. Beim Krankenhausbett des Buchstabens й
liegt eine Prothese, die zu schüchtern ist, um sie zu benutzen.
Durch die ungeschickt zugenähten Löcher sieht man das Licht
des Buchstabens ф – dem weichen Zeichen ist die Zunge herausgerissen
wegen Meinungsverschiedenheiten bzgl
die Etymologie der Folter. Es gibt zu viel Alphabet
in den Krankenzimmern meines Landes auch zu viel
viel Alphabet, kein Platz für ein Apostroph; Farbe fällt ab
die Wände und überschütten uns mit unverständlichen Worten
wie Männer, die sich im Krieg weigern zu sprechen.

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