Die deutsche Polizei warnt vor der Legalisierung von Gras, da die Parteien einen Koalitionsvertrag aushandeln – POLITICO

BERLIN – In unverblümten Äußerungen haben sich Polizeigewerkschaften in Deutschland am Dienstag gegen Pläne ausgesprochen, den Besitz und Konsum von Cannabis im Land zu legalisieren.

„Die Verharmlosung der Fuge muss endlich ein Ende haben“, sagte der GdP-Chef Oliver Malchow der Neuen Osnabrücker Zeitung. Da „legaler, aber gefährlicher“ Alkohol bereits genug Ärger mache, argumentierte er, mache es keinen Sinn, „die Tür für eine andere gefährliche und oft trivialisierte Droge“ wie Cannabis zu öffnen.

Anlass für Malchows Befürchtungen waren die laufenden Koalitionsgespräche zwischen der SPD, die im vergangenen Monat die Wahlen gewonnen hatte, und den Grünen und der FDP, die alle für eine gewisse Legalisierung von Gras halten.

„Wenn Cannabis ähnlich wie Zigaretten besteuert würde, könnten jährlich bis zu 1 Milliarde Euro aufgebracht werden“, schrieb die FDP in ihrem Wahlprogramm, während die Grünen versprachen, „den Schwarzmarkt für Cannabis zu leeren und die organisierte Kriminalität zu reduzieren“ durch die Einführung einer sogenanntes Cannabiskontrollgesetz.

Die SPD hingegen ist in ihrem Vorgehen zurückhaltender, fordert aber in Feldprojekten eine geregelte Verteilung an Erwachsene, um die Auswirkungen der Legalisierung abzuschätzen.

Auch Daniela Ludwig von der konservativen Christlich-Sozialen Union (CSU), die seit 2019 als Drogenbeauftragte der Bundesregierung fungiert, hat Anfang des Jahres einige zaghafte Schritte in eine liberalere Richtung unternommen, obwohl sie behauptete, dass „Legalisierung keine Lösung“ sei Probleme, es schafft neue.“

Ludwig schlug damals vor, einen bundesweiten Grenzwert von 6 Gramm einzuführen, ab dem der Besitz von Cannabis weiterhin als Straftat und nicht als Ordnungswidrigkeit geahndet werden sollte, mit der Begründung, dass „die in Berlin tolerierten 15 Gramm eindeutig zu hoch sind“ und dass das deutschlandweite „flickwerk an regelungen“ musste ein ende haben.

Die Frage des Umgangs mit Cannabis ist in Deutschland in letzter Zeit wieder aufgetaucht, weil es eine der wenigen politischen Positionen ist, in denen sich Grüne und FDP einig sind. Letzten Monat sogar hochrangige Politiker der beiden Parteien mit der Faust gestoßen wegen ihrer Übereinstimmung, was für große Belustigung sorgte.

Aber die Polizei lacht nicht. Auch Rainer Wendt, Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft, warnte am Dienstag, dass die Legalisierung von Cannabis wahrscheinlich zu einer Zunahme von Verkehrsunfällen führen würde.

„Es wäre der Beginn einer gesteinigten Zukunft statt der Startschuss für ein modernes Deutschland“, sagte er.

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