Deutschlands Versprechen, Cannabis bis April zu legalisieren, wird durch interne Kämpfe der SDP bedroht – Euractiv

Das Versprechen der Koalitionsregierung, den Freizeitkonsum von Cannabis in Deutschland bis zum 1. April zu legalisieren, ist aufgrund interner Opposition innerhalb der regierenden SPD in Gefahr. Hochrangige Mitglieder sprechen sich öffentlich dagegen aus, während andere sagen, dass sie an dem Plan festhalten.

Der Gesetzentwurf war ein Projekt der selbsternannten deutschen „Fortschrittskoalition“. Doch die SPD von Bundeskanzler Olaf Scholz revoltierte gegen die ehrgeizigen Pläne. Schlüsselfiguren erklärten, sie würden dem Gesetz vorerst nicht zustimmen – und legten es damit faktisch auf Eis.

Die Machtkämpfe in der SPD scheinen zuzunehmen, wobei die Partei gemischte Aussagen zu diesem Thema macht.

SPD-Fraktionschefin Katja Mast betonte am Mittwoch, dass das Cannabisgesetz „in naher Zukunft“ den Bundestag passieren werde. „Wir bleiben dabei“, sagte sie dpa.

Der kriminalpolitische Sprecher der Partei, Sebastian Fiedler, wies diese Behauptungen jedoch nur wenige Stunden später zurück.

„Natürlich werden Gespräche zum Cannabisgesetz geführt. Ich hoffe immer noch, dass sie zu der Erkenntnis führen, dass dieses Gesetz auf keinen Fall verabschiedet werden darf“, sagte Fiedler Rheinische Post.

Und laut Fiedler steht er mit seiner Opposition nicht allein da.

„Ich kenne viele Kollegen in meiner Fraktion, die diese Ansicht teilen“, sagte er.

Für Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), der den Gesetzentwurf stark befürwortet, ist der Widerstand gegen die Legalisierung aus seiner Partei besonders unwillkommen.

Nun wurde ein interner Bericht des Bundeskriminalamts vom Dezember bekannt, in dem es heißt, dass „auf die Strafverfolgungs- und Ordnungsbehörden der Länder zusätzliche Aufgaben und Aufwendungen zukommen“ und die Verkehrssicherheitsbedenken zunehmen könnten.

Der Bericht wurde von der Justizministerkonferenz angefordert. Die niedersächsische Justizministerin Kathrin Wahlmann, die derzeit die Konferenz leitet, hat sich gegen die Legalisierung ausgesprochen.

„Ich warne davor, zu behaupten, Cannabis sei harmlos, nur weil der Besitz in bestimmten Mengen wahrscheinlich straflos ist“, sagte sie Legal Tribune Online.

Das Innenministerium von Nancy Faeser war zwar nicht offiziell dagegen, äußerte aber auch Zweifel an dem neuen Gesetz und erklärte, dass es „klassische Sicherheitsargumente dagegen“ gebe. Süddeutsche Zeitung gemeldet.

(Kjeld Neubert | Euractiv.de)

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