Deutschlands CDU will frühzeitig das Sagen über die Wirtschaft haben – Euractiv

Die deutschen Konservativen haben Bundeskanzler Olaf Scholz aufgefordert, Maßnahmen zu ergreifen, von denen sie hoffen, dass sie die wirtschaftlichen Probleme des Landes angehen, einschließlich der Abschaffung des EU-Lieferkettengesetzes, das als Richtlinie zur Sorgfaltspflicht von Unternehmen zur Nachhaltigkeit bekannt ist.

Die Deutschen werden Ende 2025 eine neue Regierung wählen – nach derzeitigem Stand der Umfragen liegt die Mitte-Rechts-CDU/CSU deutlich an erster Stelle und wird voraussichtlich die nächste Regierung anführen.

„Die wirtschaftlichen Aussichten für unser Land verschlechtern sich auch im Jahr 2024 deutlich“, sagte CDU-Chef Friedrich Merz. Viele Unternehmen würden „Teile oder sogar ihre gesamte Produktion“ in andere Länder verlagern, fügte er Ende letzter Woche in einem Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz hinzu.

Insgesamt 12 Maßnahmen wurden Scholz – und künftigen Koalitionspartnern – vorgelegt. Merz hat Scholz bereits dazu gedrängt, sich von seinen derzeitigen Regierungspartnern zu lösen und die berühmte „Große Koalition“ des Landes neu aufzubauen – in der Migrationsfrage.

Seine Ideen reichen von der Senkung der Körperschaftsteuerlast um ein Sechstel über die Begrenzung der Sozialversicherungsbeiträge auf 40 % des Bruttolohns bis hin zum Veto gegen die Corporate Sustainability Due Diligence Directive (CSDDD) der EU.

Was den Brief betrifft, begrüßte die liberale FDP die Unterstützung der Konservativen, während Grüne und SPD vorsichtiger waren.

Merz‘ Brief ist der jüngste in einer langen Reihe von Ideen, wie die deutsche Wirtschaft in Ordnung gebracht werden kann. Die Idee von Vizekanzler Robert Habeck ist ein spezieller Schattenhaushalt in Höhe von 1,6 Billionen Euro für die Industrie, der über unbürokratische Steuergutschriften ausgezahlt wird.

Die Idee von Finanzminister Lindner ist ein „Dynamisierungsprogramm“, das auf eine Senkung der Unternehmenssteuern, eine Abkehr von Deutschlands ehrgeizigen Erneuerbare-Energien-Plänen und eine Fokussierung auf CO2-Bepreisung statt auf ein „Verbot“ von Technologien hinausläuft.

Die SPD hat ihre Vorschläge noch nicht vorgelegt.

(Nikolaus J. Kurmayer | Euractiv.de)

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