Deutschland wägt Risiken ab, während es die Beschlagnahmung der Rosneft-Raffinerie abwägt – POLITICO

Berlin hat PCK unter eine befristete staatliche Treuhänderschaft gestellt, die verlängert werden könnte. Diese Option würde jedoch dazu führen, dass der Kreml die Kontrolle über einen wichtigen Teil der deutschen Energieinfrastruktur behält und es den Deutschen damit nahezu unmöglich macht, die Rohölversorgung der Raffinerie in Zukunft sicherzustellen.

„Das Problem liegt in dieser Treuhandschaft“, sagte Jacopo Maria Pepe, leitender Analyst am Deutschen Institut für Internationale Politik und Sicherheit. „Rosneft kontrolliert diesen Vermögenswert“, fügte er hinzu; „Wenn man es um ein weiteres Jahr verlängert, dann … könnte es zu einer Versorgungsknappheit kommen.“

Doch die Beschlagnahmung der Raffinerie hätte enorme Nachteile und könnte sogar zu der Treibstoffknappheit führen, die die deutschen Behörden am meisten befürchten. Die Verstaatlichung könnte auch dazu führen, dass Berlin Schulden in Höhe von einer Milliarde Euro gegenüber Russland hat, und das zu einer Zeit, in der der Kreml versucht, seine militärische Expansion während des Krieges zu finanzieren und die Pattsituation in der Ukraine zu beenden.

Für die deutschen Behörden entsteht ein Dilemma, da das Land versucht, seine verbleibenden engen Wirtschaftsbeziehungen zu Russland, dem ehemals größten Energielieferanten, zu kappen. Berlin hat bereits die ehemalige deutsche Tochtergesellschaft des russischen Gasriesen Gazprom verstaatlicht, Moskau dagegen hat die Vermögenswerte westlicher Firmen, darunter auch deutscher, beschlagnahmt Öl- und Gasproduzent Wintershall.

Unmöglicher Kompromiss

Nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine im Jahr 2022 verhängte die EU Sanktionen gegen Importe von Moskauer Rohöl in den Block, während Berlin PCK zusammen mit zwei anderen Raffinerien, die sich ebenfalls mehrheitlich im Besitz von Rosneft befanden, unter eine Treuhänderschaft stellte.

Da die Treuhandschaft, die Berlin bereits zweimal verlängert hat, am 10. März ausläuft, muss die Bundesregierung entscheiden, ob sie die Kontrolle über die PCK-Raffinerie dauerhaft übernimmt. Rosneft hält dort einen Anteil von 54 Prozent, was einen großen Teil der rund sieben Milliarden US-Dollar an Vermögenswerten des russischen Unternehmens in Deutschland ausmacht.


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