Deutschland schaltet 15 Kohlekraftwerke ab – Euractiv

Deutschland hat über Ostern 15 Kohlekraftwerke abgeschaltet, um sicherzustellen, dass das Land seine Klimaneutralitätsziele erreicht. Wirtschaftsminister Robert Habeck sagte, die Kraftwerke seien „weder notwendig noch wirtschaftlich“.

Deutschland will seine Kohlekraftwerke bis 2030 auslaufen lassen. Aufgrund der Energiekrise infolge des Krieges in der Ukraine blieben jedoch 15 Kraftwerke vorübergehend am Netz, um den steigenden Energiepreisen entgegenzuwirken. Da sich die Preise seitdem erholt haben, hat Deutschland beschlossen, sie zu schließen.

„Einige Kohlekraftwerke, die in den letzten beiden Jahren vorsorglich noch am Netz waren, sind damit überflüssig und können endgültig vom Netz genommen werden“, sagte Habeck am Montag der Deutschen Presse-Agentur (dpa).

Während die deutsche Inflation im Jahr 2022 aufgrund der hohen Energiepreise ein 40-Jahres-Rekordhoch erreichte, erholte sie sich seitdem wieder und fiel im März auf den niedrigsten Stand seit Juni 2021, wie eine neue Umfrage am Montag ergab.

Die Strom- und Gaspreise seien deutlich gesunken, zudem komme durch den Ausbau erneuerbarer Energien „der Großteil des Stroms inzwischen aus sauberen, klimafreundlichen Quellen“, sagte Habeck.

Am Sonntag gingen im rheinischen Revier und in Brandenburg bereits sieben der 15 Kohlekraftwerke mit einer Gesamtleistung von rund 3,1 Gigawatt vom Netz.

Am Montag kündigte das deutsche Wirtschaftsministerium die Abschaltung von acht weiteren Kohlekraftwerken mit einer Gesamtleistung von 1,3 Gigawatt an.

Der Energieanteil aus Kohlekraftwerken verzeichnete bereits im Jahr 2023 einen deutlichen Rückgang von 33,2 % im Jahr 2022 auf 26,1 %. Allerdings ist Kohle nach wie vor Deutschlands zweitwichtigster Energieträger zur Stromerzeugung.

(Oliver Noyan | Euractiv.de)

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