Deutschland gibt angeschlagenem Eisenbahnunternehmen mehr Geld – EURACTIV.com

Bundesverkehrsminister Volker Wissing kündigte eine zusätzliche Summe von 40 Milliarden Euro für sein Schienennetz an – unter anderem durch eine Aufstockung des Eigenkapitals des Staatsunternehmens, vorbehaltlich der Zustimmung der Europäischen Kommission.

Die staatliche Bahngesellschaft Deutsche Bahn (DB) ist zunehmend unpünktlich geworden: Im Jahr 2022 kam fast ein Drittel aller Fahrgäste mit einer Verspätung von 15 Minuten oder mehr an.

Um das Problem anzugehen, will die Regierung nun in den Jahren bis 2027 zusätzlich 40 Milliarden Euro für das Schienennetz ausgeben, kündigte Verkehrsminister Volker Wissing (FDP/Renew) am Freitag (15.09.) an.

„Die Schieneninfrastruktur wurde jahrzehntelang vernachlässigt und an ihre absoluten Grenzen gebracht“, sagte Wissing in einer Erklärung. „Das ist nicht länger akzeptabel und einer modernen Wirtschaft unwürdig“, fügte er hinzu.

12,5 Milliarden Euro davon sollen vorbehaltlich der Zustimmung der Europäischen Kommission als Aufstockung des Eigenkapitals des Unternehmens dienen.

Während der Staatskonzern insgesamt 45 Milliarden Euro mehr für die Erneuerung seiner Infrastruktur gefordert habe, werde die restlichen fünf Milliarden Euro in den nächsten Jahren „aufgestockt“, sagte Wissing.

Finanziert wird das Paket unter anderem durch eine neue Aufstockung der deutschen Lkw-Maut, die ab Dezember 2023 um eine CO2-Abgabe von 200 Euro pro Tonne CO2 erhöht wird.

Teile der finanziellen Mittel sollen ebenfalls aus Deutschland stammen 212 Milliarden Euro „Klima- und Übergangsfonds“die aus Einnahmen aus dem EU-Emissionshandelssystem (EU ETS) und dem nationalen CO2-Preis Deutschlands für Heiz- und Verkehrskraftstoffe gespeist wird.

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Insgesamt 40 Strecken sollen erneuert werden

Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn, Richard Lutz, dankte Wissing für die zusätzliche Finanzierung und versprach, insgesamt 40 Strecken im Land zu modernisieren.

Die Investition in die Modernisierung der Eisenbahninfrastruktur sei „beispiellos“ in der deutschen Geschichte, sagte Lutz.

Bei den zu modernisierenden Strecken handelt es sich um die entscheidenden Strecken zwischen Hamburg und Berlin sowie um die Verbindung vom deutschen Industriestandort im Ruhrgebiet zur niederländischen Grenze bei Nijmegen, deren Arbeiten im Jahr 2025 beginnen werden.

Damit die Arbeiten durchgeführt werden können, werden die Abschnitte jeweils für mehrere Monate geschlossen, teilte das Unternehmen mit.

„Der enorme Bauaufwand wird auch für Personen- und Güterverkehrsunternehmen eine Herausforderung sein“, sagte Lutz. „Zur Bewältigung des Sanierungsstaus gibt es aber keine Alternative“, fügte er hinzu.

Begutachtung durch Fahrgastvertreter

Vertreter der Bahnkunden lobten die Maßnahmen, warnten den Gesetzgeber aber davor, Gelder aus der CO2-Abgabe auf Lkw für andere Zwecke abzuzweigen.

„Dieser Teil m„Es darf nicht gekürzt werden“, sagte Alexander Kaas Elias vom deutschen Mobilitätsclub VCD. Die 45 Milliarden Euro seien „dringend notwendig“, betonte er und erinnerte die Regierung an ihr ehrgeiziges Ziel, im Rahmen ihrer Klimaagenda die Fahrgastzahlen der DB bis 2030 zu verdoppeln.

“Wenn [the government] „Wer es ernst meint, der Schiene Vorrang einzuräumen, muss diese Summe tatsächlich bereitstellen“, sagte er.

Ab dem nächsten Jahr plant die Bundesregierung, die Unternehmensstruktur des Staatskonzerns Deutsche Bahn zu trennen und die für das Schienennetz und die Betriebsbahnhöfe zuständigen Infrastrukturabteilungen zu verpflichten, im Namen des „öffentlichen Wohls“ zu arbeiten, statt sich darauf zu konzentrieren Rentabilität.

Die Pläne stoßen auf Kritik seitens der Oppositionsparteien CDU/CSU, die das gesamte Unternehmen lieber in zwei Teile spalten würden: einen für die Infrastruktur und einen für den Betrieb.

Auch die Monopolkommission, ein vorbörslicher Expertenrat, der die Regierung berät forderte eine Unternehmenszerschlagung um den Wettbewerb – und die Qualität – zu steigern.

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[Edited by Nathalie Weatherald]

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