Deutsche Politiker fordern Konsequenzen nach Aiwangers antisemitischen Skandalen – POLITICO

Deutschlands Spitzenpolitiker fordern Konsequenzen, nachdem die Medien des Landes einen neuen Vorwurf eines ehemaligen Klassenkameraden über antisemitisches Verhalten des bayerischen Vizeministerpräsidenten Hubert Aiwanger während seiner Schulzeit in den 1980er Jahren aufgedeckt haben.

Die deutsche Tageszeitung Süddeutsche Zeitung berichtete am vergangenen Freitag erstmals über Aiwangers Beteiligung an der Verteilung eines antisemitischen Flugblatts an Gymnasien in den 1980er Jahren. Seitdem behauptete der ehemalige Klassenkamerad Mario Bauer, der stellvertretende Ministerpräsident habe in der Schule Hitlergrüße gemacht, antisemitische Witze gemacht und sich als Hitler ausgegeben.

In einem Interview mit der ARD sagte Bauer über Aiwanger: „Er kam von Zeit zu Zeit herein, wenn die Klasse schon drinnen war, und machte einen Hitlergruß.“ Auch diese Hitler-Reden hielt er immer im Hitler-Slang. Damit wollte er immer auffallen. Er machte antisemitische Witze über Auschwitz und so weiter.“

Während eines Joints Pressekonferenz Auf einer nichtöffentlichen Regierungssitzung der Koalitionspartner am Mittwoch verurteilten Bundeskanzler Olaf Scholz, Wirtschaftsminister Robert Habeck und Finanzminister Christian Lindner den Skandal aufs Schärfste.

„Alles, was bisher bekannt geworden ist, ist sehr beunruhigend. Und deshalb ist es für mich ganz klar, dass alles geklärt werden muss“, sagte Scholz während der Pressekonferenz.

Letzte Woche bestritt Aiwanger, die vor 35 Jahren in seinem Gymnasium verbreitete antisemitische Broschüre geschrieben zu haben, und sein Bruder Helmut übernahm die Verantwortung als Autor.

Aiwanger ging nicht auf die Vorwürfe seines Klassenkameraden ein. Am Mittwoch äußerte er sich kryptisch sagte auf X, ehemals Twitter, dass „#Schmutzige Kampagnen am Ende nach hinten losgehen.“

Lindner sagte: „In Deutschland darf es keinen Platz für Antisemitismus geben.“ Später fügte er hinzu: „Es darf auf keinen Fall relativiert werden.“ Die Vorwürfe gegen Herrn Aiwanger sind erschütternd. Und die Art und Weise, wie er damit umgegangen ist und seine Aufklärungsbereitschaft sind in meinen Augen bisher nicht glaubwürdig.“

Habeck nannte Aiwangers Umgang mit den Berichten „unehrlich“.

Sowohl Habeck als auch Lindner haben Bayerns Ministerpräsident Markus Söder zum Handeln aufgefordert. Bisher hat Söder lediglich ein Treffen mit Aiwanger unter Ausschluss der Öffentlichkeit abgehalten und von Aiwanger eine schriftliche Beantwortung von 25 Fragen zu den „schwerwiegenden“ Vorwürfen verlangt, wie deutsche Medien berichten.

„Insofern stellt sich die Frage an den bayerischen Ministerpräsidenten, ob er auch in Zukunft mit einem so agierenden Kollegen zusammenarbeiten möchte. „Das kann ich mir kaum vorstellen“, sagte Habeck während der Pressekonferenz.


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