Deutsche Christdemokraten schreiben Merkels China-Buch um – POLITICO

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Von künstlicher Intelligenz geäußert.

BERLIN – Deutschlands Christdemokraten, die größte Oppositionsgruppe des Landes, planen, von der pragmatischen Haltung gegenüber China abzurücken, die Angela Merkels 16 Jahre als Bundeskanzlerin geprägt hat, und behaupten, dass die Aufrechterhaltung des Friedens durch Handel gescheitert sei.

Es ist ein bemerkenswerter Kurswechsel für die konservative Partei, die in Merkels anderthalb Jahrzehnten an der Macht eine Strategie der Annäherung und wirtschaftlichen Verflechtung gegenüber China und Russland verfolgte. Die Wende wurde durch Moskaus Invasion in der Ukraine und Pekings zunehmend aggressive Haltung – sowohl wirtschaftlich als auch politisch – in der asiatischen Region und darüber hinaus beflügelt.

Laut einem Entwurf eines Positionspapiers, das POLITICO vorliegt, sagen die Konservativen, dass die Idee der Friedenssicherung durch wirtschaftliche Zusammenarbeit „gegenüber Russland, aber zunehmend auch gegenüber China, gescheitert ist“. Das 22-seitige Papier, das um Ostern von der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag verabschiedet werden soll, skizziert Eckpunkte einer neuen China-Politik.

In einer Weltordnung, die sich nach Russlands umfassendem Einmarsch in die Ukraine verändert, kündigte Bundeskanzler Olaf Scholz im vergangenen Jahr eine Zeitenwende, oder große Zäsur, in der deutschen Sicherheitspolitik. Vor allem Wirtschaftsminister Robert Habeck und Außenministerin Annalena Baerbock haben die Notwendigkeit einer umfassenden China-Strategie betont, die bereits im Koalitionsvertrag zur Bildung der Regierung Scholz erwähnt wurde. Ihre Ministerien haben zwei unterschiedliche Entwürfe ausgearbeitet, eine umfassende Strategie ist aber noch nicht in Sicht.

„Wir stellen zum jetzigen Zeitpunkt mit einiger Verwunderung fest, weshalb wir dieses Papier vorbereitet und vorgelegt haben, dass die Bundesregierung bei wichtigen außen- und sicherheitspolitischen Dokumenten deutlich im Verzug ist“, sagte der CDU-Außenpolitiker Johann Wadephul.

Im Vorwort des Positionspapiers heißt es: „Der Aufstieg des kommunistischen China ist die zentrale, epochale Herausforderung des 21. Jahrhunderts für alle Staaten, die die regelbasierte internationale Ordnung bewahren, stärken und aufrechterhalten wollen.“ Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion ist offen dafür, mit der Scholz-Regierung einen „bundesweiten Konsens“ zu erarbeiten. Dieser Konsens, so die Gruppe, müsse in die nationale Sicherheitsstrategie und in eine europäische China-Strategie eingebettet werden.

Die Beziehung zu China wird in der gleichen Triadenweise beschrieben wie zuvor 2019 von der Europäischen Kommission formuliert und steht im Koalitionsvertrag der aktuellen Bundesregierung. Unter dieser Strategie Das asiatische Land wird als Partner, wirtschaftlicher Konkurrent und systemischer Rivale gesehen.

Aber das Papier der CDU/CSU-Fraktion sagt, die Politik sollte sich von einer Peking-freundlichen, pragmatischen Haltung gegenüber China entfernen, insbesondere im Handel. „Wir sollten unsere Augen nicht davor verschließen, dass China aus eigener Initiative das Gleichgewicht verschoben und den Kern der Beziehung eindeutig in Richtung Systemrivalität verschoben hat“, heißt es in dem Text.

Eine solche Betonung der konservativen Fraktion ist bemerkenswert angesichts ihrer langjährigen Präferenz für wirtschaftliche Zusammenarbeit und politische Annäherung sowohl an China als auch an Russland unter Merkel. So hat Merkel vor ihrem Ausscheiden aus dem Amt ein großes EU-China-Investitionsabkommen über den Haufen geworfen, das jedoch später vom Europäischen Parlament aufgrund von Pekings Sanktionen gegen Abgeordnete im Wesentlichen eingefroren wurde.

„Das sage ich auch selbstkritisch [that] das bedeutet für die CDU/CSU nach 16 Jahren Regierungszeit eine gewisse Neuorientierung in der Chinapolitik“, sagte Wadephul.

Das Papier fordert eine „Zeitenwende auch in der Chinapolitik” mit dem Fazit, dass Deutschland überall dort, wo China Konkurrenz sucht und erzwingt, “mit der Fähigkeit und der eigenen Stärke zum Wettbewerb” reagieren sollte, seine Resilienz und Verteidigungsfähigkeit aufbauen und Allianzen und Partnerschaften mit Interesse bilden und ausbauen sollte Partner wertzuschätzen und Bereitschaft zur Partnerschaft zu demonstrieren, wo sie von China offen, transparent und zuverlässig angenommen wird.

Das CDU/CSU-Papier fordert eine europäische China-Strategie und einen „Europäischen China-Rat“ mit EU-Nachbarn für eine bessere Zusammenarbeit. Ein zentraler Punkt ist auch die Stärkung der Gegenseitigkeit und der europäischen sowie deutschen Souveränität.

„Eine Abkopplung von China ist aus deutscher und europäischer Sicht weder realistisch noch wünschenswert“, heißt es in dem Text.

Zur besseren Überwachung von Abhängigkeiten schlägt das Papier eine Expertenkommission im Bundestag vor, die einen jährlichen „China-Check“ zu Abhängigkeiten in Handel, Technologie, Rohstoffen und Außenhandel vorlegen soll, mit dem übergeordneten Ziel, eine „De-Risking“-Strategie zu entwickeln.


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