Der Chef der deutschen Autolobby kritisiert von der Leyens Alleingang gegen chinesische Elektrofahrzeuge – Euractiv

Die Entscheidung, eine Antisubventionsuntersuchung gegen chinesische Elektroautos einzuleiten, sei nicht ausreichend mit Berlin abgestimmt, sagte ein Geschäftsführer des deutschen Automobilverbands VDA am Donnerstag (11.04.) und kritisierte den Alleingang von der Leyens.

Während ihrer Rede zur „Lage der Union“ im September 2023 kündigte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen eine Antisubventionsuntersuchung gegen chinesische Hersteller von Elektrofahrzeugen (EV) an, die zu neuen Zöllen auf chinesische Elektroautoimporte führen könnte.

Die deutsche Automobilindustrie begegnete der Untersuchung von Anfang an mit Skepsis, da sie mögliche Vergeltungsmaßnahmen Chinas, des größten Automarkts der Welt, gegen ihre Produkte befürchtet.

Auch Andreas Rade, Geschäftsführer des Verbandes der deutschen Automobilindustrie (VDA), kritisierte nun, dass das Verfahren nicht ausreichend mit den EU-Hauptstädten abgestimmt sei.

„Soweit ich weiß, war dieses Verfahren sozusagen kein gemeinsames Projekt zwischen Berlin und Paris, sondern wurde zwischenzeitlich im Rahmen einer Kandidatur von Brüssel initiiert“, sagte Rade am Donnerstag bei einer Veranstaltung der Grünen-Fraktion im deutschen Parlament.

Er fügte hinzu: „Deshalb gab es auf europäischer Ebene keinen Konsens über das Verfahren, was meiner Meinung nach kein gutes Signal ist.“

Nur eine Woche vor der offiziellen Bekanntgabe der Untersuchung hatte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD/S&D) chinesische Hersteller lautstark auf dem europäischen Markt begrüßt und argumentiert, dass „fairer Wettbewerb“ bestehe […] liegt im Interesse der Verbraucher.“

Von der Leyen stößt wegen der Untersuchung chinesischer Elektrofahrzeuge auf Widerstand

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen kündigte in ihrer Rede zur Lage der Nation am Mittwoch (13. September) Gegenmaßnahmen gegen die wachsende Zahl chinesischer Elektroautos an, die den EU-Binnenmarkt durch Preisdumping verzerren, doch ihr Ansatz stößt bei deutschen Gesetzgebern auf Kritik und Industrie.

Die französische Regierung hingegen befürwortet ein härteres Vorgehen gegenüber chinesischen Konkurrenten und hat ein eigenes nationales Förderprogramm für Elektrofahrzeuge eingeführt Dazu gehören Nachhaltigkeitskriterien zum Ausschluss chinesischer Hersteller.

Auch Chantal Kopf, deutsche Abgeordnete und Sprecherin der Grünen im Deutschen Bundestag, verteidigte den Schritt am Donnerstag.

„Es ist klar, dass die deutsche Automobilindustrie eine Exportindustrie ist und bleiben soll. Und deshalb ist es verständlich, dass die Sensibilität gegenüber möglichen handelspolitischen Spannungen und Gegenmaßnahmen groß ist“, sagte Kopf.

„Gleichzeitig ist es natürlich absolut legitim und sogar notwendig, dass eine entsprechende Untersuchung eingeleitet wird, wenn der Verdacht besteht, dass China wettbewerbsverzerrende Praktiken betreibt und den Wirtschaftsstandort Europa gefährdet“, fügte sie hinzu .

[Edited by Donagh Cagney/Alice Taylor]

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