Buchbesprechung: ‘Fox & I’ von Catherine Raven


Hier trifft sie auf Fox, neben Wacholder, Elstern, Hügeln von Strohameisen und einem Feld von Wühlmäusen und Disteln. Manchmal kamen mir Ravens punktuelle Beschreibungen des Ökosystems in die Länge („Eifrige Beobachter schätzen langweilige Rhythmen“, schreibt sie) und ihre Erzählungen aus Fox’ Sicht oft zu süß für mich. Dennoch löscht die Geschicklichkeit ihrer Beobachtungen jede Andeutung aus, dass ihre Verbindung zu Fox erfunden oder zuckersüß ist. Sie erblüht, wie jede andere Freundschaft, aus Nähe, Persönlichkeit, Aufmerksamkeit und Zeit.

Es gibt auch einen Hintergrund der Brutalität. Raven erzählt von Farmern, die Füchse auf ihren Feldern niederprügeln, und von den langen Jagden zu Pferd in Großbritannien, die immer noch damit enden, dass Hunde Füchse in Stücke reißen. Anfang bis Mitte des 19. Jahrhunderts ließen US-Landesverwalter Kadaver mit Räude in der Nähe von Höhlen zurück oder ließen infizierte „Judas-Tiere“ frei, um die gewundenen Milben auf Wölfe, Kojoten und Füchse zu übertragen.

Eine solche Politik ist nur möglich, weil wir Füchse als grundverschieden von uns selbst und unseren Haustieren betrachten. Raven wehrt sich ironisch gegen die Wahnvorstellung, dass sich unsere „Boxtiere“ so sehr von den Wilden unterscheiden, und stellt in Frage, ob der Mensch an Intelligenz so überlegen ist, wie wir denken.

„Wenn ich Fox wie ein Pferd, einen Falken oder ein Stinktier angebunden gehalten hätte, hätte ich ihm eine Persönlichkeit zuweisen dürfen“, bemerkt Raven. Aber sie fügt später hinzu: “Wenn ich ihn besessen hätte, wie hätte ich ihn dann meinen Freund nennen können?”

„Fox & I“ lässt jedem Tier auf der Seite seine volle Wirkung zu und stellt die Hierarchie, die den Menschen an die Spitze einer Pyramide stellt, knackig auf den Kopf. Für manche Leser mag diese Wiederbelebung wilder Tiere schmerzhaft sein, eine Erinnerung daran, dass die ökologische Zerstörung, die wir gemeinsam anrichten, auf bewusste, bewusste Wesen trifft, die nun damit beauftragt sind, veränderte Lebensräume und extreme Bedingungen zu überleben. Raven richtet ihre Beobachtungsgabe schließlich auf die menschliche Spezies selbst und erinnert uns sanft daran, dass unser summendes, sternenloses Plastikleben einfach „evolutionär nicht stabil“ ist.



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