Der französische Kommissar stand an der Spitze einer internen Rebellion der Europäischen Kommission gegen von der Leyen, nachdem die EU einen deutschen Parteifreund des Kommissionschefs in die leitende Geschäftsposition berufen hatte.
Bretonisch fügte ironisch hinzu Er hoffe am Dienstagmorgen, „dass diese für den Mittelstand wichtige Stelle schnellstmöglich besetzt wird“.
Der Aufstand gegen von der Leyen, angeführt von Breton und drei weiteren EU-Kommissaren, flammte letzte Woche auf, als sich der Europawahlkampf intensivierte. Breton, ein liberaler Verbündeter des französischen Präsidenten Emmanuel Macron, hat in den letzten Wochen mehrfach auf seine Chefin von der Leyen, eine deutsche Konservative, geschossen.
Europaabgeordneter Markus Pieper beschloss, wenige Stunden vor seinem eigentlichen Amtsantritt von seinem Amt als KMU-Beauftragter zurückzutreten. Obwohl Pieper den Vertrag bereits unterzeichnet hatte, änderte er seine Meinung, nachdem sowohl die Kommission als auch das Europäische Parlament erheblichen Widerstand geleistet hatten. Während des Auswahlverfahrens hatten Berichten zufolge zwei weitere Kandidaten, die für die Stelle in die engere Wahl kamen – beide Frauen – in Tests bessere Ergebnisse erzielt.
EU-Gesetzgeber und Kommissare aus dem Spitzenteam von der Leyens kritisierten sie dafür, dass sie mit der Ernennung ihrer Meinung nach einer Parteipolitik gleichkam.
Pieper, der wie von der Leyen der Christlich-Demokratischen Union Deutschlands angehört, kritisierte Breton am Montag in einem Interview mit dem Handelsblatt, in dem er seinen Rückzug aus dem Amt ankündigte.
Pieper sagte, Bretons Infragestellung des Auswahlverfahrens sei unangemessen und ausschließlich aus politischen Motiven getrieben.
„Ich habe ein sehr anspruchsvolles Auswahlverfahren erfolgreich bestanden. „Aber dass ausgerechnet Kommissar Breton, der bisher für den Mittelstand und den Bürokratieabbau zuständig war, nun das Verfahren in Frage stellt, ist ein schlechter Ton“, beklagte Pieper.