Berlin stimmt einem reduzierten Plan für Wasserstoff-Backup-Kraftwerke zu – Euractiv

Eine Vereinbarung der deutschen Regierung wird staatliche Fördermechanismen für neu gebaute Gaskraftwerke mit einer Leistung von bis zu 10 GW schaffen, was den Weg für die CO2-Abscheidung im Energiesektor ebnet und möglicherweise den Plan des Landes für ein fossilfreies Energiesystem bis 2035 verzögert.

Im Jahr 2023 teilte die Bundesregierung Pläne mit, 15 GW an neuen Gaskraftwerken und 8 GW an neuartigen Anlagen zu finanzieren, die sofort mit Wasserstoff betrieben werden sollen – also 50 Kraftwerke.

Aber aus Haushaltsgründen wurden diese Pläne zurückgefahren und ichStattdessen will die Bundesregierung nach einer Spitzenvereinbarung zwischen Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), dem grünen Vizekanzler Robert Habeck und Finanzminister Christian in vier aufeinanderfolgenden Ausschreibungen insgesamt 10 GW Gaskraftwerke ausschreiben Lindner (FDP).

Darüber hinaus will die Regierung bis zum Sommer 2024 konkretere Vorschläge haben – bis dahin will Berlin die zukünftige Gestaltung des Strommarktes vorantreiben und „insbesondere Konzepte für einen marktbasierten, technologieneutralen Kapazitätsmechanismus entwickeln“.

Ähnlich wie im benachbarten Polen, wo die Regierung Steuergelder ausgibt, um sicherzustellen, dass ausreichend Stromerzeugungskapazitäten zur Verfügung stehen, würde das bedeuten, dass Kraftwerke dafür bezahlt werden, dass sie bereit sind.

Diese Politik wurde von der liberalen FDP unterstützt. „Ich freue mich, dass unsere Impulse für einen Kapazitätsmarkt Eingang in die Lösung der Bundesregierung gefunden haben“, sagte Michael Kruse, energiepolitischer Sprecher der FDP.

Die Einigung auf eine Kraftwerksstrategie „stelle sicher, dass die Stromversorgung auch in sonnen- und windarmen Zeiten klimafreundlich gewährleistet ist“, erklärte die Regierung.

Kapazitätsmechanismen werden von der Energiewirtschaft favorisiert. Experten sind hingegen skeptischer – Kapazitätsregelungen seien nicht transparent und unterliegen kaum einem Wettbewerb.

„Man kann davon ausgehen, dass die positive Einstellung der Industrie zu den Kapazitätsmärkten unter anderem auf deren Mängel und die Hoffnung, diese ausnutzen zu können, zurückzuführen ist“, sagte Christoph Maurer, ein deutscher Energiepolitikexperte.

Wie andere politische Kompromisse, die seit 2021 in Berlin erzielt wurden, ist auch in der Vereinbarung für jeden etwas dabei. Technologien wie die Kernfusion, ein FDP-Favorit, sollen „mit geeigneten Instrumenten“ gefördert werden.

Auch eine weitere Initiative der FDP und ausgewählter SPD-Mitglieder wird gewürdigt: die Erfassung des CO2-Ausstoßes von Gaskraftwerken (CCS).

„Die CO2-Abscheidung und -Speicherung für Stromerzeugungsanlagen, die gasförmige Energiequellen nutzen, wird als Teil der CO2-Management-Strategie behandelt“, heißt es in der Vereinbarung. Der Einsatz von CCS im Energiesektor ist gehört zu den umstritteneren Aspekten der deutschen CO2-Management-Strategie voraussichtlich im ersten Quartal 2024.

Abschied von einem fossilfreien Energiesystem

Die Einigung über die Kraftwerksstrategie könnte noch größere Auswirkungen haben. Bis 2035 wollten die Grünen auf einen vollständig klimafreundlichen Stromsektor umstellen.

Dieser Plan scheint stillschweigend aufgegeben zu werden. Die 10 GW an zusätzlichen Gaskraftwerken haben möglicherweise bis spätestens 2040 Zeit, „vollständig auf Wasserstoff“ umzusteigen – ob der Termin 2035 Bestand hat, soll bis 2032 entschieden werden.

Brüssel muss den Plänen nun grünes Licht geben, aufbauend auf der vorläufigen Genehmigung ab Sommer 2023.

[Edited by Alice Taylor]

Lesen Sie mehr mit Euractiv


source site

Leave a Reply