Corona weltweit: Frankreich verschärft Corona-Regeln – Politik


Von Mittwoch an gelten in Frankreich verschärfte Corona-Regeln. Im Kino, Theater oder Museum ist ein negativer Corona-Test oder ein Impf- oder Genesungsnachweis notwendig. Das gilt, sobald mehr als 50 Menschen zusammenkommen. Die Änderungen hatte Staatschef Emmanuel Macron in der vergangenen Woche angekündigt. Betroffen sind laut Amtsblatt auch andere Veranstaltungen oder Orte wie beispielsweise Messen oder bestimmte Sporteinrichtungen.

Das Land sei zurzeit mit einer vierten Corona-Welle konfrontiert, hatte Regierungssprecher Gabriel Attal am Montag gesagt. Diese Welle könne “sehr hoch” ansteigen, warnte er. In dem Land mit rund 67 Millionen Menschen hat weit über die Hälfte zumindest eine Impfung erhalten.

Von Anfang August an wird im Land dann auch ein Nachweis in Fernzügen, Bars, Restaurants, Einkaufszentren oder Krankenhäusern verpflichtend sein. Die Regierung brachte dazu ein Gesetz auf den Weg. Ein genauer Termin für die Änderung steht bisher nicht fest.

Zahl der Corona-Infektionen in Tokio steigt auf Sechs-Monats-Hoch

Zwei Tage vor Eröffnung der Olympischen Spiele meldet Tokio 1832 Neuinfektionen binnen eines Tages. Das sind 680 mehr Fälle als vor einer Woche und der höchste Stand seit Mitte Januar.

Der deutliche Anstieg ist auf die Delta-Variante zurückzuführen. Das Virus schürt die Sorgen in der Bevölkerung vor einer weiteren Ausbreitung. Experten hatten schon vor der am Freitag anstehenden Eröffnungszeremonie für die Olympischen Spiele gewarnt, dass die Neuinfektionen binnen eines Tages Anfang August während der Spiele auf über 3000 steigen könnten. Die Lage könnte “kritisch” werden. Eine Mehrheit der japanischen Bevölkerung hatte sich in Umfragen immer wieder für eine erneute Verschiebung oder eine Absage der Spiele ausgesprochen. Der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), Thomas Bach, sagte jedoch, Japan müsse “über die Sicherheit nicht besorgt sein”.

1,5 Millionen Kinder haben Elternteil oder Betreuer verloren

Rund 1,1 Millionen Kinder weltweit haben laut einer Studie als Folge der Corona-Pandemie mindestens ein Elternteil oder ein für sie sorgendes Großelternteil verloren. Diese Hochrechnung gelte für den Zeitraum März 2020 bis April 2021, berichten Forscher um Seth Flaxman vom Imperial College in London im Fachjournal “The Lancet”. Rechne man weitere im Haushalt wohnende ältere Angehörige noch hinzu, hätten sogar mehr als 1,5 Millionen Kinder eine Betreuungsperson verloren.

Dies sei eine bedeutende, bislang übersehene Konsequenz der Pandemie, schreibt die US-Gesundheitsbehörde NIH in einer Mitteilung zur Studie. Die Analyse mache deutlich, dass eine psychosoziale und wirtschaftliche Unterstützung für diese Kinder eine zentrale Rolle bei der Reaktion auf diese Pandemie spielen sollte.

Als Grundlage der Studie nutzten die Forscher unter anderem Daten zur Geburtenrate sowie zu Corona-Todesfallzahlen aus rund zwei Dutzend Ländern, die sie hochrechneten. Weil die Daten nicht überall in gleichem Maß erhoben würden, könne es sich bei den Zahlen nur um – wahrscheinlich eher unterschätzte – Annäherungen handeln, hieß es von den Wissenschaftlern.

Die Zahl der durch die Pandemie zu Halbwaisen und Waisen gewordenen Kinder sei bezogen auf die Bevölkerungszahl unter anderem in Südafrika, Mexiko, Brasilien und Kolumbien besonders hoch. Die Zahl der Kinder, die Väter verloren hätten, sei zwei bis fünfmal so hoch, wie die Zahl der Kinder, die Mütter verloren hätten. (21.07.21)

Sieben-Tage-Inzidenz auf Mallorca liegt bei 335

Mehr als 80 Prozent der neuen Fälle in den vergangenen fünf Wochen in Spanien sind bei Ungeimpften aufgetreten. Nur gut fünf Prozent entfielen auf vollständig Geimpfte. Das teilte die spanische Gesundheitsministerin Carolina Darias mit. Seit Ende Juni steigt die Zahl der neuen Fälle in Spanien wieder kontinuierlich. Zuletzt wurden 27 286 weitere Infektionen gemeldet. Die Sieben-Tages-Inzidenz liegt bei 327 – weit oberhalb der Marke von 200, ab der Deutschland eine Region oder ein ganzes Land zum Hochinzidenzgebiet erklären kann.

Auch auf Mallorca ist die Zahl der Neuinfektionen je 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen gestiegen. Wie das spanische Gesundheitsministerium bekanntgab, lag die Inzidenz am Dienstagabend bei 335. Am Vortag hatte der Wert bei 310, vergangenen Freitag jedoch noch bei 270 gelegen. Im Corona-Hotspot Katalonien mit der Touristenmetropole Barcelona gingen die Zahlen hingegen erstmals wieder leicht zurück. Die Sieben-Tage-Inzidenz sank von 612 am Montag auf 579 am Dienstag. (20.07.2021)

Griechenland verschärft Druck auf Impfverweigerer

Weil sie sich nicht gegen das Coronavirus impfen lassen wollen, sind 54 griechische Feuerwehrleute aus der Elite-Einheit des Katastrophenschutzes zu anderen Dienststellen versetzt worden. Dies teilte der Chef der Gewerkschaft der Feuerwehrleute, Dimitris Stathopoulos, im griechischen Nachrichtensender Skai mit. Die Eliteeinheit Emak wird bei schweren Erdbeben, Überschwemmungen und anderen Naturkatastrophen eingesetzt. Die Feuerwehrdirektion hatte bereits im Mai allen Feuerwehrleuten Zeit bis Ende Juni eingeräumt, sich impfen zu lassen. Nach Ablauf der Frist habe sie nun die Konsequenzen gezogen, hieß es.

In Griechenland gilt keine flächendeckende Impfpflicht, doch der Druck wächst: Per Dekret hatte die Regierung vergangene Woche angeordnet, dass Beschäftigte in Krankenhäusern und Altersheimen vom Dienst suspendiert werden können, wenn sie sich nicht impfen lassen. Dann würden sie kein Geld bekommen. Auch beim Militär gibt es mittlerweile eine Impfpflicht. (20.07.2021)

Teilnehmerlimit bei Begräbnissen in Österreich verfassungswidrig

Die in Österreich wegen der Corona-Krise erlassene Beschränkung der Teilnehmerzahl bei Begräbnissen ist verfassungswidrig gewesen. Das stellte der Verfassungsgerichtshof (VfGH) in einem am Dienstag veröffentlichten Urteil fest. Auch wenn die entsprechende Verordnung legitime Ziele verfolgt habe, so sei die letzte Verabschiedung von Verstorbenen weder “wiederhol- noch substituierbar” und stelle einen besonders schweren Eingriff in das Recht auf Privatleben dar. Die Maßnahme sei unverhältnismäßig gewesen, befand das Gericht. Geklagt hatte eine Frau, die wegen des Limits von 50 Personen nicht an der Bestattung ihrer Tante teilnehmen konnte. Die entsprechende Verordnung trat Ende 2020 in Kraft und galt einige Wochen lang. (20.07.2021)

Mallorca will die Regeln wieder verschärfen

Angesichts stark steigender Corona-Zahlen werden auf der beliebten Urlaubsinsel Mallorca voraussichtlich wieder schärfere Einschränkungen ergriffen. Um Partys und Trinkgelage vor allem junger Leute unter freiem Himmel zu bekämpfen, sollen Strände und Parks künftig von 22 Uhr bis 6 Uhr geschlossen werden, wie die Mallorca Zeitung am Montagabend berichtete.

Teilnehmern solcher Partys droht demnach künftig ein Bußgeld in Höhe von 1000 Euro. Wenn ein Partygast mit seiner Teilnahme gegen eine Quarantäneauflage verstößt, soll es sich auf 2000 Euro erhöhen. Wenn der Teilnehmer positiv auf Corona getestet wurde, werden sogar 5000 Euro fällig. Den Organisatoren illegaler Partys drohen Strafen von bis zu 100 000 Euro.

Auch Gaststätten müssen künftig wohl wieder etwas früher schließen, und zwar um 1 Uhr statt um 2 Uhr. Maximal dürfen im Innenbereich von Gaststätten dann noch Gruppen von vier Personen an einem Tisch sitzen, im Außenbereich acht. Von 1 Uhr bis 6 Uhr dürfen sich der Zeitung zufolge nur noch Personen treffen, die im selben Haushalt leben. Gemeinsam eingecheckte Hotel- oder Fincagäste sollen dabei als ein Haushalt gelten. Auf die eigentlich geplante Wiedereinführung der erst vor knapp einem Monat abgeschafften Maskenpflicht auch im Freien verzichtete die Regionalregierung nach Gesprächen mit Unternehmern und Gewerkschaften, wie die Mallorca Zeitung berichtete. (19.07.2021)

Weltärzte-Präsident warnt vor zu schnellen Lockerungen

Weltärztepräsident Frank Ulrich Montgomery warnt angesichts erneut steigender Infektionszahlen vor zu schnellen Öffnungen. “Jetzt die Einschränkungen unserer Kontakte einfach fallenzulassen und ‘alles zu öffnen’ wäre brandgefährlich”, sagte Montgomery den Zeitungen der Funke Mediengruppe. “Wer das tut, riskiert den Einstieg in die vierte Welle.” Schon die kleineren Öffnungsschritte der vergangenen Wochen hätten die Inzidenzwerte anwachsen lassen. Die Zahl der Infizierten verdoppele sich momentan im Wochenrhythmus.

Montgomery plädierte stattdessen für ein schrittweises und kontrolliertes Vorgehen. “Nicht gleich alles aufmachen – wie es in Großbritannien geplant ist – sondern nach und nach mehr Kontakte zulassen.” In Innenräumen und überall, wo Mindestabstände nicht eingehalten werden können, sollten laut dem Chef des Weltärztebunds Abstandsregeln und Maskenpflicht erhalten bleiben.

Es seien hoffnungsfrohe Botschaften, dass die Therapien sich verbessert hätten, Intensivstationen mehr Erfahrung hätten und Geimpfte weniger schwere Verläufe erleben würde, sagte Montgomery. “Aber vergessen wir nicht, wie trügerisch die Infektionszahlen im letzten Sommer daherkommen und welche destruktive Kraft das Virus danach entwickelte.” An die Bürger und Bürgerinnen appellierte Montgomery, aus eigenem Antrieb vorsichtig zu sein, auch wenn schon mehr erlaubt ist. “Wer einen weiteren totalen Lockdown verhindern möchte, wer unseren Kindern und Jugendlichen einen geregelten Schulbetrieb ermöglichen möchte, der wird sich freiwillig an diese Regeln halten – aus Vernunft”, sagte Montgomery.

Studie: Wie groß ist das Corona-Risiko für Kinder?

Großbritannien: Nur Geimpfte sollen in Clubs tanzen dürfen

Die britische Regierung will in England vom Herbst an verpflichtende Corona-Impfnachweise für Nachtclubs und andere Großveranstaltungen verlangen. “Manche der größten Vergnügen und Möglichkeiten des Lebens werden zunehmend von Impfungen abhängig sein”, sagte Premierminister Boris Johnson am Montag in London. Bis Ende September hätten alle Erwachsenen in Großbritannien die Möglichkeit, sich vollständig gegen Corona impfen zu lassen.

Bis dahin sind jedoch für Clubs und andere Großveranstaltungen, die seit Montag wieder öffnen beziehungsweise stattfinden dürfen, keine solchen Nachweise erforderlich. Nachtclubs werden lediglich dazu ermutigt, den sogenannten NHS Covid Pass beim Eintritt zu verlangen. Bislang haben laut der britischen Regierung etwa 35 Prozent der 18- bis 30-Jährigen noch keine erste Impfung erhalten, obwohl sie bereits ein Angebot bekommen haben.

Johnsons Ankündigung kam insofern überraschend, da erst an diesem Montag in England nahezu alle verpflichtenden Corona-Schutzmaßnahmen gefallen sind – trotz der Warnungen von Experten, dass die Situation außer Kontrolle geraten könnte. Johnsons Regierung macht lediglich die Corona-Politik für England – Schottland, Wales und Nordirland sind für ihre eigenen Maßnahmen verantwortlich und gehen etwas vorsichtiger vor.#

Wegen der steigenden Fallzahlen hat die US-Seuchenbehörde CDC unterdessen für Großbritannien die vierte und damit höchste Reisewarnstufe ausgesprochen. (19.07.2021)

Sechstägiger Lockdown in Teheran verhängt

Nach einem Anstieg der Todes- und Infektionszahlen im Zusammenhang mit der Delta-Variante des Coronavirus hat die iranische Regierung einen sechstägigen Lockdown in der Hauptstadt Teheran verhängt. “Teheran ist zur Roten Zone erklärt worden und daher bleiben alle Behörden in der Stadt von diesem Dienstag bis kommenden Sonntag geschlossen”, sagte Regierungssprecher Ali Rabiei am Montag im Staatsfernsehen.

Medienberichten zufolge sollen auch der Basar und die Einkaufspassagen während dieses Zeitraums geschlossen bleiben. Unklar sei noch, ob auch die Banken schließen oder nicht.

Die sogenannte Delta-Variante hatte in den vergangenen Wochen für eine Zunahme der Corona-Zahlen in dem Land gesorgt. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums gab es zuletzt pro Tag bis zu 200 Tote und über 22 000 Neuinfektionen. Seit Beginn der Pandemie wurden im Iran mehr als 87 000 Todesfälle und über 3,5 Millionen Infektionen registriert.

Das Land ist von der Pandemie besonders hart betroffen, auch weil die Wirtschaftskrise und US-Sanktionen die Einfuhr von Impfstoffen erheblich erschwert haben. Die Impfkampagne für die mehr als 83 Millionen Menschen kommt nur schleppend voran. Bislang wurden nur knapp über zehn Prozent der Iraner mit hauptsächlich russischen und chinesischen Vakzinen geimpft.

Olympia: Auch tschechischer Beachvolleyballer positiv getestet

Nächster Coronafall im Vorfeld der Olympischen Sommerspiele: Der tschechische Beachvolleyballer Ondřej Perušič wurde im Olympischen Dorf in Tokio positiv auf Covid-19 getestet, dies teilte das Tschechische Olympische Komitee (COV) am Montag mit.

Perušič reichte “eine positive Probe während des täglichen Tests im Olympischen Dorf am Sonntag, 18. Juli, ein”, sagte der tschechische Olympia-Teamchef Martin Doktor: “Er hat absolut keine Symptome. Wir kümmern uns um alle Details und natürlich um die Anti-Corona-Maßnahmen innerhalb des Teams.”

Am Samstag hatte das COV bekannt gegeben, dass ein Mitarbeiter bei der Landung in Tokio positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Am Sonntag fiel außerdem auch der Coronatest zweier weiterer Athleten positiv aus. Eröffnet werden die Sommerspiele am Freitag. (19.07.2021)

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