Corona: Inzidenz steigt auf 362,2 – RKI warnt vor fünfter Welle

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist erneut auf einen Höchststand gestiegen. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Samstagmorgen mit 362,2 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 340,7 gelegen, vor einer Woche bei 277,4 (Vormonat: 80,4).

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 63.924 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.02 Uhr wiedergeben. Vor genau einer Woche waren es 45.081 Ansteckungen.

Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 248 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 228 Todesfälle. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 5.312.215 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen – den für eine mögliche Verschärfung der Corona-Beschränkungen wichtigsten Parameter – gab das RKI am Freitag mit 5,34 an (Donnerstag: 5,30). Bei dem Indikator muss berücksichtigt werden, dass Krankenhausaufnahmen teils mit Verzug gemeldet werden. Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit des Vorjahres bei rund 15,5.

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Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 4.610.300 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 98.987.

Alle Entwicklungen im Liveticker:

10:22 Uhr – Neuer Höchstwert an Infektionen in Tschechien

Die Anzahl der Corona-Neuinfektinen in Tschechien hat einen neuen Rekordwert erreicht. Innerhalb von 24 Stunden kamen 22.936 neue Fälle hinzu, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. Dies ist die höchste Zahl seit dem Beginn der Pandemie 2020. Nach aktuellen Zahlen gab es in Tschechien innerhalb von sieben Tagen 929 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner. Am Vortag lag dieser Wert noch bei 847. Am stärksten sind die östlichen Landesteile betroffen.

9:34 Uhr – Impfungen werden laut Stiko-Vorsitzendem vierte Welle nicht mehr brechen

Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (Stiko), Thomas Mertens, glaubt nicht, dass sich die vierte Corona-Welle durch verstärktes Impfen noch aufhalten lässt. „Man muss sagen, dass Impfungen im Augenblick für die Überwindung der akuten Situation eigentlich keine Rolle mehr spielen können“, sagte er im Fernsehsender Phoenix am Freitagabend. „Es wird uns nicht gelingen, mit Impfungen die vierte Welle zu brechen.“

8:46 Uhr – Maas lehnt allgemeine Corona-Impfpflicht ab

Nach der Ankündigung einer generellen Corona-Impfpflicht in Österreich lehnen Politiker aus den Reihen der möglichen künftigen Ampel-Koalition einen solchen Schritt in Deutschland ab. „Die wird‘s nicht geben“, sagte der geschäftsführende Außenminister Heiko Maas (SPD) dem TV-Sender Bild Live. „Weil wir es nicht für notwendig halten, weil wir es auch aus verfassungsrechtlichen Gesichtspunkten für schwierig halten.“ Es werde eine Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen geben, „und das halte ich auch für richtig“.

05:04 Uhr – Länder setzen auf niedrigschwelliges Boostern

Wegen der steigenden Nachfrage nach Corona-Auffrischungsimpfungen setzen viele Bundesländer verstärkt auf niedrigschwellige und lokale Angebote, etwa Impfbusse. „Wir glauben, dass dieses Konzept im Moment das richtige ist, da wir damit die Menschen direkt vor Ort erreichen, anders als mit den großen, überregionalen Impfzentren“, teilte etwa das baden-württembergische Sozialministerium auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.

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Einrichtungen wie Impfzentren wurden vielerorts zurückgebaut. Daher sollen künftig unter anderem in Sachsen, Hessen und Nordrhein-Westfalen verstärkt mobile Impfteams zum Einsatz kommen. Hauptakteure der Impfkampagne bleiben jedoch die niedergelassenen Ärzte.

04:00 Uhr – Zufriedenheit der Bayern mit Söder sinkt

Die Zufriedenheit der Menschen in Bayern mit der Arbeit von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) ist laut einer Umfrage gesunken. Nach einer repräsentativen Befragung des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag der „Augsburger Allgemeinen“ (Samstag) sind nur noch 41 Prozent mit Söders Regierungsarbeit zufrieden, fünf Prozentpunkte weniger als im Monat zuvor.

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Das sei der niedrigste Wert seit Oktober 2019 in diesen Umfragen von Civey. Die jüngsten Daten waren vor der Verkündung der neuen Corona-Maßnahmen in Bayern erhoben worden.

04:30 Uhr – NRW-Städte bauen Impfangebote aus

Lange Schlangen vor den Impfstellen und mobilen Impfeinheiten: Derzeit kommen die Städte und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen mit dem Impfen gegen Corona kaum hinterher. Nach der Schließung der großen Impfzentren Ende September herrscht vor allem in den Großstädten hektische Betriebsamkeit beim Wiederaufbau der Impfstrukturen.

Die Hausärztinnen und -ärzte können angesichts der explodierenden Corona-Zahlen den rapide gestiegenen Bedarf an Auffrischungsimpfungen nicht allein bewältigen. In vielen Regionen bekommen die Menschen erst wieder im kommenden Jahr in den Arztpraxen Termine für die sogenannten Booster-Impfungen. Die Städte müssen ihre Angebote nach dem Willen der Landesregierung so schnell wie möglich auch mit stationären Impfstellen erweitern. Das schafft eine Menge Probleme.

04:00 Uhr – Lotsen sollen Impfquote steigern

Rheinland-Pfalz will die Impfquote gegen das Coronavirus mit sogenannten Lotsen steigern. „Es gibt viele Unentschlossene und Uninformierte oder Menschen mit Ängsten, die die Informationen nur schwer einordnen und daraus Schlüsse für sich ziehen können“, sagte Birgit Kahl-Rühter von der Landeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (LZG) der Deutschen Presse-Agentur.

Die LZG sei über den Einsatz solcher Helfer und Helferinnen mit den Kommunen im Gespräch. Denn diese wüssten am besten, welche Orte und Quartiere für Impflotsen infrage kämen, und welche Zielgruppen angesprochen werden sollten. Minimum sei ein Impflotse oder eine Impflotsin pro Kommune und Kreis. Sie könnten voraussichtlich ab Mitte Dezember starten. Als Impflotse könnten beispielsweise Mitarbeiter aus dem Projekt soziale Stadt, Integrationshelfer oder Fachkräfte für Langzeitarbeitslose fortgebildet werden. Geplant seien zwei- bis dreistündige Online-Fortbildungen vor Beginn des Einsatzes und danach nach Bedarf. Dabei solle es neben medizinischen Kenntnissen wie Infektionsrisiken und der Impfung selbst auch um Methoden der Gesprächsführung gehen.

03:23 Uhr – Polizei in NRW erwartet Konflikte bei Kontrollen

In NRW erwartet die Gewerkschaft der Polizei deutlich mehr Konfliktsituationen bei zunehmenden Kontrollen der neuen Corona-Regeln. „Klar ist: Diese Maßnahmen werden nicht konfliktfrei ablaufen,“ sagt der Landesvorsitzende Michael Mertens der „Rheinischen Post“ laut Vorabbericht. Die, die sich bislang verweigerten, würden durch diese Drucksituation jetzt lauter und aggressiver werden. Er forderte zugleich, dass der Kontrolldruck auf jeden Fall erhöht werden müsse. „Erst wenn es ein Entdeckungsrisiko gibt, macht eine Maßnahme überhaupt Sinn.“

03:12 Uhr – RKI-Chef warnt vor einer fünfter Welle

Bei unzureichender Impfquote könnte die wellenartige Corona-Ausbreitung laut dem Präsidenten des Robert Koch-Instituts (RKI) nach der vierten Welle weitergehen. „Wenn das Verringern der Kontakte und das Impfen nicht intensiv gelingt, werden wir nach den jetzigen Modellierungen auch noch eine fünfte Welle bekommen“, sagte Lothar Wieler der Deutschen Presse-Agentur.

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Es sei bitter, dass sich bisher nicht mehr Menschen für diesen eigentlich leichten Schritt entschieden hätten. „Der weitere Verlauf des Winters hängt stark davon ab, was jetzt geschieht“, sagte Wieler. Es gelte, flächendeckend in Deutschland Kontakte zu reduzieren und die Impfaktivitäten massiv zu steigern.

02:32 Uhr – Union dringt auf Nachbesserungen bei Infektionsschutzgesetz

Unmittelbar nach der Verabschiedung des neuen Infektionsschutzgesetzes dringen Unionspolitiker auf eine Verschärfung der Corona-Schutzmaßnahmen. „Die neue Ampel-Koalition muss die Souveränität haben, die Dinge zu verändern, die wir verändern müssen“, sagte Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (Samstagsausgaben) mit Blick auf die geplante Koalition von SPD, Grünen und FDP im Bund. Im Kampf gegen die Corona-Pandemie würden „schnelle und klare Handlungsmöglichkeiten“ gebraucht. Stattdessen stritten sich „die Juristen schon jetzt darüber, was geht und was nicht“, kritisierte der CDU-Politiker. „In einer Notlage können wir uns aber alles leisten, nur nicht wochenlangen juristischen Streit.“

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Bouffier mahnte zu schnellem Regierungshandeln. „Sie können in einem Parlament die tausend Fragen, die sich tagtäglich in einer Pandemie stellen, nicht lösen“, sagte der hessische Regierungschef. „Deshalb braucht es Bewegungsspielraum der Exekutive.“ Es müssten Lösungen gefunden werden, „die uns in die Lage versetzen, angemessen, rasch und vor allem effizient zu handeln“.

02:10 Uhr – Planbare Eingriffe müssen verschoben werden

Die Grünen-Chefin von NRW, Mona Neubaur, fordert das Land auf, die Krankenhäuser zu entlasten. „Die Lage ist ernst, sehr ernst“, sagt Neubaur der „Rheinischen Post“ einem Vorabbericht zufolge. Die Landesregierung müsse jetzt die Kliniken umgehend anweisen, alle planbaren Eingriffe zu verschieben, mit Ausnahme von Krebsoperationen und anderen notfallmedizinischen Maßnahmen.

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„Ministerpräsident Hendrik Wüst sollte zudem das Angebot an die noch härter getroffenen Bundesländer aussprechen, Intensivpatienten zu übernehmen. Die nationale Notlage, in der wir uns befinden, verlangt diese länderübergreifende Solidarität.“

01:59 Uhr – US-Behörden erlauben Booster-Impfungen für alle Erwachsenen

In den USA empfehlen die Behörden jetzt wie in Deutschland Corona- Auffrischungsimpfungen für alle Erwachsenen. Nach der US-Arzneimittelbehörde FDA gab am Freitag (Ortszeit) auch die Gesundheitsbehörde CDC grünes Licht für die sogenannte Booster-Impfung bei allen ab 18 Jahren. Bisher war dies Senioren ab 65 Jahren und anderen Gruppen vorbehalten, die aus gesundheitlichen oder beruflichen Gründen einem erhöhten Infektionsrisiko ausgesetzt sind.

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Die FDA genehmigte am Freitag für alle Menschen ab 18 Jahren Drittimpfungen mit den Vakzinen von Biontech/Pfizer und Moderna. Die Auffrischungen sechs Monate nach der zweiten Corona-Impfdosis würden dabei helfen, „anhaltenden Schutz gegen Covid-19, einschließlich gegen mögliche schwerwiegende Folgen wie Krankenhauseinweisungen und Tod“ zu bieten, begründete die amtierende FDA-Chefin Janet Woodcock die Entscheidung. Moderna-Chef Stéphane Bancel erklärte: „Diese Notfallzulassung kommt zu einem entscheidenden Zeitpunkt, da die Wintermonate kommen und es landesweit eine Zunahme von Covid-19-Fällen und Krankenhauseinweisungen gibt.“

01.10 Uhr – 256 Millionen Coronavirus-Infektionen

Weltweit haben sich bislang mehr als 256 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus angesteckt. Das ergibt eine Reuters-Erhebung auf Basis offizieller Daten. Über 5,39 Millionen Menschen starben mit oder an dem Virus, das erstmals im Dezember 2019 im chinesischen Wuhan nachgewiesen wurde. Die meisten Infektions- und Totenzahlen weisen die USA auf. Bei den Ansteckungen folgen Indien und Brasilien.

00:11 Uhr – Ampel-Politiker gegen Impfpflicht wie in Österreich

Nach der Ankündigung einer allgemeinen Corona-Impfpflicht im Nachbarland Österreich schließen deutsche Politiker der Ampel-Parteien eine solche Regelung für Deutschland aus. „Die wird‘s nicht geben“, sagte der SPD-Politiker und Bundesaußenminister Heiko Maas dem TV-Sender Bild Live über eine allgemeine Corona-Impfpflicht. „Weil wir es nicht für notwendig halten, weil wir es auch aus verfassungsrechtlichen Gesichtspunkten für schwierig halten.“

Österreich geht in den kompletten Lockdown

Angesichts der dramatischen Corona-Zahlen wird es in Österreich einen Lockdown für alle geben, unabhängig vom Impfstatus. Außerdem wird ab Februar eine Impfpflicht eingeführt, das teilte Bundeskanzler Alexander Schallenberg mit.

Die FDP-Gesundheitspolitikerin Christine Aschenberg-Dugnus kritisierte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU), weil er sich offen für eine Corona-Impfpflicht gezeigt hatte. „Die allgemeine Impfpflicht als Drohkulisse in den Raum zu stellen, hilft niemandem“, sagte sie der „Bild“-Zeitung (Samstagsausgabe). „Gerade die Länder mit dramatischen Corona-Zahlen sollten sich darauf konzentrieren, wie vereinbart die Impfangebote auszuweiten und die neuen Corona-Maßnahmen umzusetzen.

00:00 Uhr – Schärfere Regeln im Saarland und in Hamburg

Im Kampf gegen eine weitere Coronavirus-Ausbreitung treten im Saarland und in Hamburg schärfere Regeln in Kraft. So werden Ungeimpfte ab Samstag in der Hansestadt in weiten Teilen aus dem öffentlichen Leben ausgeschlossen. Eine sogenannte 2G-Pflicht (Geimpft oder Genesen) gilt fortan für Gastronomie, Bars, Clubs, Discos, Sport in geschlossenen Räumen sowie Freizeitchöre und Orchester. Wesentliche körpernahe Dienstleistungen wie Fußpflege und medizinische Behandlungen sind weiterhin unter 3G-Bedingungen möglich. Beim 3G-Modell dürfen auch Ungeimpfte eingelassen werden, wenn sie einen negativen Corona-Test vorlegen. Hamburgs Senat will mit den schärferen Regeln eine Zuspitzung der Pandemie wie im Süden und Osten Deutschlands verhindern.

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Im Saarland dürfen von Samstag an nur noch Geimpfte und Genesene Innenräume etwa von Gastronomie, Freizeit-, Kultur- und Sporteinrichtungen betreten. Die 2G-Regel gilt auch für Veranstaltungen, Hotelübernachtungen sowie für den Besuch sogenannter körpernaher Dienstleister wie Friseure. Auch für Außenbereiche wurden die bisherigen Maßnahmen verschärft. Veranstalter etwa von Weihnachtsmärkten können im Saarland zwischen der 3G-Regel oder einer Maskenpflicht wählen. Außerdem wird die Maskenpflicht an Schulen und Hochschulen wieder eingeführt.

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