Corona in Bayern: Ungeimpfte sollen Tests selbst zahlen – Bayern


Söder will Impfungen forcieren – Ungeimpfte sollen Corona-Test selbst bezahlen

Dienstag, 27. Juli, 18.25 Uhr: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) fordert eine klare Strategie von Bund und Ländern gegen eine drohende vierte Corona-Welle im Herbst. Es dürfe in der Pandemiebekämpfung kein Zögern geben, mahnte Söder am Dienstag nach einer Kabinettssitzung in München. Man könne nicht einfach nur abwarten, was passiere, und in den Herbst und in die Bundestagswahl “hineinstolpern”https://www.sueddeutsche.de/bayern/.”Es wird nicht reichen, zu hoffen, dass der Corona-Kelch vor der Bundestagswahl an uns einfach vorbeigeht.” Es brauche Entscheidungen und “klare Linien”. Deshalb werde im August eine Konferenz der Ministerpräsidenten stattfinden. Es werde “eine sehr spannende Diskussion” über den richtigen Kurs geben.

Zentral ist für Söder unter anderem die Frage, wie man die stockende Impfkampagne vorantreiben kann. Dabei will er bei Erwachsenen den Druck auf Ungeimpfte erhöhen. Es gehe nicht darum, eine Impfpflicht durch die Hintertür einzuführen, sagte er. Aber es müsse klar sein, dass das Vorenthalten von Grundrechten für Geimpfte nicht länger gerechtfertigt sei. “Kanzleramt und Kanzlerkandidat haben unterschiedliche Akzente bei dem Thema gesetzt”, sagte Söder – er hoffe aber, dass man in der Union nun schnell zu einer Linie finde. Auch die staatliche Finanzierung von Tests für Ungeimpfte halte er für nicht mehr haltbar, sobald allen ein Impfangebot unterbreitet worden sei, bekräftigte er. Söder nannte Preise von rund 50 bis 60 Euro für einen PCR-Test und um die 10 Euro für einen Schnelltest.

Zudem sprach sich Söder erneut dafür aus, das Impfen für Kinder ab 12 Jahren deutlich voranzubringen. Ziel müsse es sein, bei den Schülerinnen und Schülern im neuen Schuljahr die Quarantänezeiten so weit wie möglich zu reduzieren, sagte er. In Großbritannien, wo die Infektionszahlen deutlich in die Höhe gegangen sind, befänden sich derzeit 20 Prozent der Schülerinnen und Schüler in Quarantäne. Insgesamt warnte Söder vor einer “Pandemie der Ungeimpften”. Das Robert Koch-Institut erarbeite gerade auch eine neue Berechnungsweise als Messlatte für die Schwere der Pandemie. Sie solle Impffortschritt und Sieben-Tage-Inzidenz unter einen Hut bringen. Die Grenze von 50 bei der Sieben-Tage-Inzidenz müsse dann wohl nach oben angepasst werden, mit Ausnahme der Schulen. “Ist das alte 50 noch das neue 50? In der Schule ja, weil da gibt es noch zu wenig Impfung”, sagte er.

Maskenpflicht für Bedienungen im Freien bleibt

Dienstag, 27. Juli, 14.09 Uhr: In Bayerns Gastronomie bleibt es bei der Maskenpflicht für Bedienungen auch im Freien. Geregelt wird dies ab sofort wieder in der bayerischen Corona-Verordnung selbst und nicht mehr nur in Rahmenkonzepten. Das hat das bayerische Kabinett am Dienstag entschieden. Damit soll ausgeschlossen werden, dass es in Einzelfällen Hygienekonzepte geben könnte, in denen keine Maskenpflicht für das Personal im Außenbereich gilt. Das Kabinett reagiert damit auf einen Beschluss des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs. Das Gericht hatte eine Normenkontrollklage gegen die Maskenpflicht für Bedienungen im Freien nicht zugelassen und dies damit begründet, dass dies nicht Teil der Infektionsschutzmaßnahmenverordnung sei, sondern nur Teil eines Rahmenkonzeptes, auf das in der Verordnung verwiesen werde. Dessen Inhalt sei bei der Erstellung der Hygienekonzepte durch die Gastronomen aber nicht zwingend.

Der Hotel- und Gaststättenverband, der die Klage unterstützt hatte, hatte nach dem Beschluss die Möglichkeit gesehen, dass “ein Betreiber im Einzelfall unter Berücksichtigung seiner konkreten Umstände sein eigenes Hygienekonzept so ausgestalten kann, dass er die Maskenpflicht für sein Personal im Außenbereich aufhebt”. Um dem einen Riegel vorzuschieben, hat das Kabinett nun allerdings beschlossen, wichtige Vorgaben aus den Rahmenkonzepten künftig wieder unmittelbar in der Verordnung zu regeln und nicht in den ausgelagerten Rahmenkonzepten. Das gilt auch für Kunst und Kultur.

Ministerpräsident Söder: Bars und Kneipen dürfen öffnen – unter Auflagen

Dienstag, 27. Juli, 12.58 Uhr: Bars und Kneipen werden künftig wie normale Restaurants behandelt, informierte Ministerpräsident Markus Söder nach der Sitzung des bayerischen Kabinetts. Das bedeutet, dass Schanklokale nun öffnen und Gäste am Platz bewirten dürfen. Allerdings darf die Musik nicht zu laut aufgedreht werden, sie kann höchstens im Hintergrund laufen, und Gäste dürfen nicht an der Theke stehen. Ein-Raum-Wirtschaften, also kleine Boazn mit ausschließlich Stehplätzen, müssen somit geschlossen bleiben.

Mit der Entscheidung reagierte das Kabinett auf ein Urteil des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs, der die Schließung von Innenräumen reiner Schankwirtschaften am Freitag gekippt hatte. Auf weitergehende Einschränkungen, etwa eine gesonderte Sperrstunde oder ein Alkoholausschankverbot ab einer bestimmten Uhrzeit, wie sie das Gericht als Möglichkeit angedeutet hatte, verzichtete das Kabinett.

Bei der Pressekonferenz am Dienstagmittag beklagte Söder, dass die Impfgeschwindigkeit in Bayern nachlasse: Auch in Bayern gebe es ein Nord-Süd-Impfgefälle. Von September an soll es deswegen Impf-Angebote auch an Schulen geben. Der Ministerpräsident betonte, dass vollständig Geimpfte ihre Rechte wiedererhalten und damit mehr Freiheit haben sollen als Nichtgeimpfte. Also dass sie zum Beispiel bei Kulturveranstaltungen oder Stadionbesuchen unbegrenzten Zugang erhalten.

Der Ministerpräsident sagte wie schon vor einigen Tagen, dass Tests künftig womöglich nicht mehr kostenlos angeboten werden könnten. Prämien sollen nicht gezahlt werden, um Personen zum Impfen zu bewegen.

Bayerns Koalition streitet über Öffnung von Bars und Kneipen

Dienstag, 27. Juli, 9.46 Uhr: Nach dem Urteil des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs droht am Dienstag im Kabinett (10 Uhr) ein neuer Streit der Koalitionäre zur Öffnung von Bars und Kneipen. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte bereits am Freitag angekündigt, dass er gegen eine völlige Freigabe sei. Er betonte, dass das Gericht zwar eine generelle Schließung nicht mehr für verhältnismäßig halte, Einschränkungen wie eine Koppelung an die Inzidenzwerte oder andere Auflagen seien aber ausdrücklich zulässig. Denkbar seien daher etwa spezielle Regelungen zur Sperrstunde, zum Alkoholausschank oder zu einer Sitzplatzpflicht.

Dagegen hatte Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) erklärt, es sei “höchste Zeit”, dass auch Bars und Kneipen nach dem langen Lockdown wieder ihren Geschäften nachgehen und Gäste bedienen dürften. Öffnungen mit bewährten Konzepten seien verantwortbar und könnten dazu führen, dass weniger private Treffen in Partykellern oder im öffentlichen Raum stattfänden.

Die Koalition steht damit in ihrer zunächst letzten geplanten Kabinettssitzung vor der Sommerpause einmal mehr vor der schwierigen Aufgabe, zwei sehr unterschiedliche Positionen in ein gemeinsames Konzept zu gießen. Dies hatte jüngst etwa auch bei Fragen zur Maskenpflicht für Schüler immer wieder für Ärger gesorgt.

Wieder Maskenpflicht an Schulen nach den Sommerferien

Dienstag, 27. Juli, 8.56 Uhr: Ab dem ersten Schultag am 14. September müssen die bayerischen Schülerinnen und Schüler im Klassenzimmer in den ersten Wochen abermals einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Dadurch sollen Infektionen durch Reiserückkehrer verhindert werden, schrieb Bayerns Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) in einem Brief an die Erziehungsberechtigten in Bayern. Der Schulstart im Herbst könne für den weiteren Verlauf des Schuljahres entscheidend sein. Wie lange die Maskenpflicht bestehen bleiben soll, sagte er nicht.

An weiterführenden Schulen müssen mindestens OP-Masken getragen werden, an Grundschulen “ist die Hauptsache, dass Mund und Nase bedeckt sind”, so ein Ministeriumssprecher. Hier reichen etwa Stoffmasken aus.

Außerdem rief Piazolo dazu auf, alle Kinder in der letzten Ferienwoche auf das Coronavirus in einem Testzentrum, an einer Teststation oder einer Apotheke testen zu lassen. “Jede Infektion, die schon vor Schulbeginn erkannt wird, erhöht die Sicherheit für die Mitschülerinnen und Mitschüler in den ersten Unterrichtstagen, verhindert Infektionen und Quarantäneanordnungen”, erklärte Piazolo.

Inzidenz in Bayern liegt bei 13,2

Dienstag, 27. Juli, 7.17 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz im Freistaat liegt bei 13,2, minimal niedriger als am Montag, als sie bei 13,3 gelegen hatte. Als coronafrei gilt mit einer Inzidenz von 0,0 nur noch die Stadt Schwabach. Mit 63 Neuinfektionen in den vergangenen sieben Tagen und einem Wert von 59,5 führt der Kreis Berchtesgadener Land nun die Inzidenz-Tabelle für den Freistaat an, es folgen der Kreis Dillingen an der Donau (37,3) sowie die Stadt Bamberg (31,0).

Gaststättenverband will Geimpfte und Getestete gleichstellen

Montag, 26. Juli, 16.02 Uhr: Der bayerische Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) lehnt eine Bevorzugung von Geimpften gegenüber auf das Coronavirus Getesteten beim Zugang zur Gastronomie ab. “Wir fordern die Gleichstellung von Negativ-Getesteten mit Geimpften und Genesenen, um Anreize für freiwillige Testungen und Impfungen zu schaffen”, heißt es in einem Positionspapier. Dieses legte die Dehoga bei ihrem Gastgebertag am Montag in Bamberg vor.

Bayerns Verbandspräsidentin Angela Inselkammer kritisierte Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) für seinen Vorschlag, Geimpften den Vortritt auch in der Gastronomie zu geben. Stattdessen brauche es die “unverbrüchliche Zusage”, dass es keiner weiteren Schließung mehr für die Gastronomiebetriebe bedarf. “Wir werden die Schließung der Branche nicht mehr mittragen”, sagte Inselkammer.

Die Gastronomie habe ein Sonderopfer gebracht, damit die Industrie habe offen bleiben können. Besonders schwer habe es weiter die Stadthotellerie – Tagungen, Kongresse und Messen hätten große Löcher gerissen, sagte Inselkammer. Es bestehe nun keine Notwendigkeit mehr für einen Lockdown. “Wir können uns zur Wehr setzen mit den 3 Gs. Wir haben die ausgeklügelsten Hygienekonzepte in ganz Europa”, sagte Inselkammer. An die Branche gerichtet sagte sie: “Die Hygienekonzepte müssen eingehalten werden.” Wer eklatant dagegen verstoße, müsse bestraft werden.

Inzidenz in Bayern steigt auf 13,3

Montag, 26. Juli, 6.57 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz im Freistaat steigt weiter. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts liegt sie am Montag bei 13,3 – das ist ein Sprung zum Vortag, als sie bei 10,9 gelegen hatte. Allerdings war der Wert am Freitag schon bei 12,2. Als coronafrei gelten mit einer Inzidenz von 0,0 der Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz und die Stadt Schwabach. Mit 62 Neuinfektionen in den vergangenen sieben Tagen und einem Inzidenzwert von 58,5 führt der Kreis Berchtesgadener Land nun die Tabelle für den Freistaat an, es folgen der Kreis Dillingen an der Donau (34,2) sowie die Stadt Bamberg (32,3).

Erstmals seit gut fünf Wochen liegt die Corona-Inzidenz in einem bayerischen Landkreis damit wieder über 50. Noch am Sonntag hatte der Kreis Berchtesgadener Land einen Wert von 35,9 gemeldet. Zuletzt hatte am 19. Juni die Stadt Schweinfurt oberhalb der 50er-Grenze gelegen. Direkte Konsequenzen hat das Überschreiten noch nicht. Maßnahmen greifen erst, wenn Inzidenzschwellenwerte an drei aufeinander folgenden Tagen überschritten werden – und dann ab dem übernächsten Tag. Sollte die Inzidenz aber über 50 bleiben, würde das unter anderem bedeuten, dass bei diversen Veranstaltungen weniger Menschen zugelassen sind. Zudem müsste bei einigen Anlässen wieder ein negativer Corona-Test vorgewiesen werden – beispielsweise wenn Menschen aus mehreren Hausständen in der Gastronomie an einem Tisch sitzen.

Aufruf zum Testen im Berchtesgadener Land – Maskenpflicht an Schulen

Sonntag, 24. Juli, 19.56 Uhr: Im Landkreis Berchtesgadener Land gilt von Montag an wieder eine Maskenpflicht für Schülerinnen und Schüler ab der fünften Klasse. Der Landkreis überschritt den dritten Tag in Folge den Wert über 25, wie das Landratsamt am Sonntag mitteilte. Für Grundschulen und Förderschulen gelte keine Maskenpflicht. Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz lag im Landkreis Berchtesgadener Land mit 35,9 bayernweit am höchsten. Das Landratsamt hat daher das Testangebot erweitert und rief alle Bürgerinnen und Bürger auf, sich testen zu lassen. “Im Hinblick auf die Delta-Variante richtet sich diese Bitte auch an Geimpfte”, hieß es in der Pressemitteilung.

Mehr Ferienangebote für Kinder und Jugendliche in den Sommerferien

Sonntag, 24. Juli, 10.36 Uhr: Eltern stehen in diesem Jahr deutlich mehr Ferienbetreuungsangebote für ihre Kinder zur Verfügung als im Vorjahr. Die Zahl der Anträge neuer Träger nimmt täglich zu, wie der Bayrische Jugendring (BJR) mitteilte. Bisher haben sich mehr als 600 Träger in Bayern im Ferienportal registriert und bieten dort von Tanzen über Singen bis Trampolinspringen verschiedene Aktivitäten an. Die vom BJR koordinierten Aktivitäten werden von Einrichtungen wie Jugendverbänden oder Jugendringen nach den Corona-Regeln durchgeführt.

Im Vergleich zum Vorjahr soll es laut BJR in diesem Jahr deutlich mehr Sport im Angebot geben. BJR-Präsident Matthias Fack äußerte sich mit Blick auf die Sommerferien zuversichtlich: Die Staatsregierung “habe erkannt, dass junge Menschen Aktivitäten und Freiräume jenseits von Schule jetzt mehr denn je brauchen”. Kinder und Jugendliche leiden nach wie vor besonders unter der Corona-Pandemie und ihren Auswirkungen, sagte Fack.

Holetschek ruft zu Impfungen in den Sommerferien auf

Sonntag, 24. Juli, 8.11 Uhr: Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) hat die Menschen in Bayern dazu aufgerufen, sich trotz der anstehenden Sommerferien gegen Corona impfen zu lassen. “Es war noch nie so leicht wie jetzt, eine Corona-Impfung zu bekommen”, sagte der CSU-Politiker in einer am Sonntag verbreiteten Mitteilung. “Corona macht keine Ferien, und auch unsere Impfangebote sind in den Ferien weiter für alle Impfwilligen offen. Dieser Sommer ist ein Impf-Sommer.”

Wer seinen Termin zur Zweitimpfung in den Sommerferien habe, solle diesen auch wahrnehmen, betonte Holetschek. Nur so sei ein voller Immunschutz gegen eine schwere Covid-Erkrankung möglich. “Das ist gerade mit Blick auf den Vormarsch der Delta-Variante und die seit gut zwei Wochen wieder steigenden Infektionszahlen immens wichtig.” Die Pandemie sei noch nicht bezwungen, sagte Holetschek. Reisende sollten sich daher testen lassen und an die Quarantäne-Regeln halten. “Wir dürfen in Deutschland die Fehler des Sommers 2020 nicht wiederholen, der Reiseverkehr darf nicht wieder ein Treiber der Pandemie werden.”

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