Corona in Bayern: Holetschek kündigt bayernweit 2G an – Bayern

Holetschek: 2 G in Bayern ab 16. November

Freitag, 12. November, 18.01 Uhr: Als Reaktion auf die völlig außer Kontrolle geratenen Corona-Pandemie will Bayern eine flächendeckende 2-G-Regelung einführen. Sie soll ab dem 16. November bayernweit gelten, wie das Gesundheitsministerium am Freitag in München mitteilte. “Nur mit konsequenten Zutrittsbeschränkungen wie 2G kann es uns gelingen, unser Gesundheitssystem vor einer noch dramatischeren Belastung zu schützen”, sagte Minister Klaus Holetschek (CSU). “Daher haben wir uns heute in der Koalition darauf verständigt, strengere Zugangsregelungen für Gastronomie- und Beherbergungsbetriebe in Bayern einzuführen und fordern den Bund auf, eine Rechtsgrundlage für ein verpflichtendes 2G plus in Clubs und Discotheken zu schaffen.” Bereits seit diesem Dienstag gelten in ganz Bayern verschärte Corona-Maßnahmen, weil die Krankenhausampel auf Rot gesprungen ist.

München hat genug Impfstoff fürs Wochenende

Freitag, 12. November, 16.02 Uhr: Eine zusätzliche Lieferung vom Freistaat rettet das Wochenende: Der drohende Impfstoff-Engpass ist abgewendet, meldet das Gesundheitsreferat (GSR) am Freitag. Aufgrund der bayernweit gestiegenen Nachfrage war am Donnerstag kurzfristig kein Impfstoff mehr in den oberbayerischen Lagern vorhanden. Bereits in den Tagen zuvor bildeten sich lange Schlangen vor den Impfzentren, teilweise mussten Impfwillige weggeschickt werden, weil nicht genug Impfstoff da war. Daraufhin hatte das Gesundheitsreferat angekündigt, dass verschiedene Impfaktionen in München ausfallen müssten. Nun hat der Freistaat für Samstag eine Sonderzuteilung zugesagt, meldet die Stadt. So könne “auch am Wochenende ohne Einschränkungen geimpft werden”. Aufgrund des jetzt wieder sehr großen Andrangs empfiehlt die Behörde allen Impfwilligen, für eine Corona-Schutzimpfung im Impfzentrum Riem über www.impfzentren.bayern einen Termin zu vereinbaren. An den Impfstellen im Stadtgebiet könne es zudem “zu längeren Wartezeiten und vorzeitigen Schließungen kommen”, wenn zu viel Andrang herrsche.

Da die bayerische Krankenhausampel auf Rot steht, gilt überall da, wo früher 3 G galt seit Dienstag die 2-G-Regel. Das heißt, bei Kulturveranstaltungen oder auch beispielsweise im Tierpark Hellabrunn dürfen nur Geimpfte und Genesene rein. Das gilt für alle ab zwölf Jahren. Ausnahmen bilden bisher Gastronomie, Hotels und körpernahe Dienstleistungen wie Friseure. Das soll sich voraussichtlich schon kommende Woche ändern. Oberbürgermeister Dieter Reiter kündigte ab Montag 2 G auch für Gastronomiebetriebe an, sowohl außen als auch innen.

Landratsamt Cham weist auf Corona-Regeln für Grenzgänger hin

Freitag, 12. November, 14.52 Uhr: Das Nachbarland Tschechien ist von der Bundesregierung von Sonntag an zum Corona-Hochrisikogebiet erklärt worden. Das Landratsamt Cham verweist auf die dann geltenden Regeln im kleinen Grenzverkehr. Demnach müssen nicht geimpfte Berufspendler bei Kontrollen nachweisen können, dass sie zweimal pro Woche getestet und nicht infiziert sind, wie es in einer Mitteilung hieß. Zum Nachweis der Stellung als Berufspendler sei wie bisher eine Bescheinigung des Arbeitgebers notwendig.

Geimpfte und Genesene seien im Rahmen des kleinen Grenzverkehrs mit entsprechendem Nachweis von der Anmelde-, Quarantäne- und Testpflicht ausgenommen. Als kleiner Grenzverkehr gelten Aufenthalte im Hochrisikogebiet von maximal 24 Stunden.

Bayernweit womöglich ab kommender Woche 2G in Hotels und Restaurants

Freitag, 12. November, 13.27 Uhr: Wegen der völlig außer Kontrolle geratenen Corona-Pandemie soll in Bayern in der kommenden Woche flächendeckend die 2G-Regel in Kraft treten. Für Ungeimpfte gelten dann Zugangsbeschränkungen für die Gastronomie und die Hotellerie, wie die Deutsche Presse-Agentur in München am Freitag aus gut unterrichteten Kreisen erfuhr. Frühestmöglicher Termin für die Einführung wäre demnach der Dienstag, die genauen Details sollen aber erst auf der Klausur der Staatsregierung am Wochenende beschlossen werden.

Körpernahe Dienstleistungen – also etwa Friseure und Fußpflege – sollen von der strengeren Auflage ausgenommen bleiben. Ungeimpfte könnten hier weiterhin mit einem negativen Testergebnis Termine vereinbaren. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte zudem bereits angekündigt, für Clubs und Diskotheken sogar den Standard 2G plus – also Zutritt nur für Geimpfte und Genesene, die aber zusätzlich noch einen Schnelltest machen müssen, zulassen zu wollen.

Landkreise im Südosten verschärfen nochmals Corona-Regeln

Freitag, 12. November, 13.06 Uhr: Die Landratsämter im Südosten Bayerns verschärfen abermals die Corona-Regeln. Von Montag an gilt in den Landkreisen Mühldorf, Altötting, Traunstein, Berchtesgadener Land und Miesbach sowie in Stadt und Landkreis Rosenheim eine 2-G-Regelung in allen Hotels und Gaststätten. Dort dürfen sich dann nur noch nachweislich geimpfte oder genesene Menschen oder Kinder unter zwölf Jahren aufhalten. Für bereits angereiste Übernachtungsgäste gilt in der Urlaubsregion eine Übergangsregel bis 21. November.

Ein negativer PCR-Test wie bei der bisherigen 3-G-plus-Regelung kann im Südosten von Montag an nur noch denjenigen Menschen Zutritt zur Gastronomie verschaffen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können. Ob sie diese Alternative dann auch akzeptieren wollen, dürfen jedoch alle Wirte und und Hoteliers selbst entscheiden. Nicht geimpfte Mitarbeiter mit Kundenkontrakt müssen zweimal die Woche einen PCR-Test vorlegen oder sich täglich unter Aufsicht einem Schnelltest unterziehen.

Generell gilt die 3-G-Regel am Arbeitsplatz im Südosten künftig auch in Betrieben mit weniger als zehn Mitarbeitern sowie für alle Beschäftigten im Handel und im öffentlichen Nahverkehr. Die Landräte und Rosenheims Oberbürgermeister begründen ihren gemeinsamen Entschluss vom Freitag mit den weiterhin stark steigenden Infektionszahlen und der völligen Überlastung der Kliniken.

Herrmann: Immer mehr gefälschte Impfzertifikate in Umlauf

Freitag, 12. November, 10.52 Uhr: Nach Worten von Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) sind immer mehr gefälschte Impfnachweise im Umlauf. Die Polizei habe Anfang September etwa 110 Fälle von falschen Impfausweisen oder -zertifikaten registriert, wenige Wochen später habe die Zahl schon bei mehr als 800 gelegen – und die Dunkelziffer sei noch viel höher: “Wir müssen davon ausgehen, dass es de facto noch eine viel größere Zahl gibt”, sagte Herrmann am Freitag dem Bayerischen Rundfunk. “Das ist kein Kavaliersdelikt, so etwas zu fälschen.” Andere Menschen würden getäuscht, weil sie glaubten, um sie herum seien nur Geimpfte und Genesene, sich tatsächlich aber “andere mit gefälschten Zertifikaten einschmuggeln”, sagte der Innenminister weiter.

Er kündigte zudem an, dass die Polizei die Kontrollen der 2G- oder 3G-Regeln strikter überprüfen wird. Wirte oder beispielsweise Betreiber von Kinos müssten die Einlassbestimmungen ernst nehmen und die Nachweise kontrollieren: “Im Wiederholungsfall, wenn sich ein zweites oder drittes Mal herausstellt, dass ein Betreiber die Kontrollen nicht ernsthaft durchführt und die Leute einfach durchwinkt, muss er damit rechnen, dass sein Laden geschlossen wird.”

Experte: Intensivstationen sind massiv überlastet

Freitag, 12. November, 9.46 Uhr: Wegen der rasant steigenden Infektionszahlen sind die Intensivstationen in Bayern massiv überlastet. “Wir sind sicherlich nicht in einer Triage-Situation, dass wir uns entscheiden müssten, wen wir noch behandeln und wen nicht”, sagte der Nürnberger Intensivmediziner Stefan John, Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin. Es müssten aber viele Patientinnen und Patienten verlegt werden und könnten mitunter nicht so schnell behandelt werden wie sonst üblich. Notärzte müssten oft lange telefonieren und weite Strecken fahren, um einen Platz auf einer Intensivstation zu finden. Bei einem Herzinfarkt zum Beispiel könne jedoch jede Zeitverzögerung Leben kosten.

Drei Landkreise mit Inzidenz über 1000

Freitag, 12. November, 6.46 Uhr: Die Inzidenzen in Bayern steigen und steigen. Drei Landkreise weisen am Freitag eine Inzidenz von mehr als 1000 auf: Rottal-Inn (1156,0), Miesbach (1049,1) und Mühldorf am Inn (1023,3). Im gesamten Freistaat liegt der Wert bei 454,9. Am Donnerstag hatte er bei 427,4 gelegen. 13 197 neue Covid-Fälle sind dem Robert-Koch-Institut in den vergangenen 24 Stunden gemeldet worden, 63 Menschen sind im gleichen Zeitraum an oder mit dem Coronavirus gestorben. Aktuell werden nach Angaben der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) 684 Covid-Patienten auf bayerischen Intensivstationen behandelt.

Corona-Tests in bayerischen Apotheken vereinzelt knapp

Donnerstag, 11. November, 16.54 Uhr: Bei Corona-Schnelltests kann es aufgrund der hohen Nachfrage nach Angaben des Bayerischen Apothekerverbandes vereinzelt zu Engpässen kommen. Es könne vorkommen, dass in der ein oder anderen Apotheke ein paar Tage kein Test erhältlich sei. Aber es gebe keine flächendeckenden Engpässe, auch nicht regional, sagte Verbandssprecher Thomas Metz am Donnerstag in München.

Im Sommer sei die Nachfrage nach Tests stärker zurückgegangen, und im Einzelhandel seien Tests dank großer Einkaufsmengen zu Preisen angeboten worden, bei denen eine Apotheke nicht mithalten könne. Deshalb sei es möglich, dass einige nicht mehr so viele Tests nachbestellt hätten und jetzt die hohe Nachfrage nicht sofort bedienen könnten, sagte Metz. Viele Menschen mit grippalen Symptomen machten jetzt zur Sicherheit eher einen Corona-Selbsttest. Aber Apotheken hätten Erfahrung mit zyklischer Nachfrage, “das wird sich schnell einpendeln”, sagte er.

Söder fordert flächendeckende 2-G-Regel in Deutschland

Donnerstag, 11. November, 13.42 Uhr: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) fordert eine flächendeckende 2-G-Regel in Deutschland. Die Corona-Lage sei “sehr, sehr ernst”, sagte Söder bei einer Pressekonferenz nach einem Treffen mit Klinikvertretern am Donnerstag. Was der Bund mache, reiche nicht, sagt er. “Man kann bei einem stürmischen Winter nicht mit Sommerreifen fahren.” Am Arbeitsplatz müssten 3-G-Regelungen umgesetzt werden.

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen steigt rasant, es gibt wieder mehr Todesfälle und viele Krankenhäuser sind voll. Für die Entwicklung nannte Söder verschiedene Gründe: die vielen Ungeimpften, eine wachsende Zahl an Impfdurchbrüchen – also Infektionen auch bei Menschen, die doppelt gegen das Coronavirus geimpft sind – und das gesellschaftliche Leben mit vielen Sozialkontakten. Um mehr Sicherheit zu schaffen, brachte Söder weitere Verschärfungen ins Spiel, etwa eine 2-G-plus-Regel für Clubs, was bedeuten würde, dass auch Geimpfte und Genesene nur mit Test Einlass bekämen.

Zum besseren Schutz vor Impfdurchbrüchen wünscht sich Söder die sogenannten Booster-Impfungen bereits nach fünf Monaten. Man sehe an den Erfahrungen mit den Auffrischungsimpfungen in Israel, “dass Booster Entlastung gebracht haben”, sagte der CSU-Chef am Donnerstag nach Beratungen über die Corona-Situation in den bayerischen Krankenhäusern und insbesondere auf den Intensivstationen in München. Söder hatte sich bereits in den vergangenen Tagen wiederholt für Booster-Impfungen für alle – unabhängig von ihrem Alter – ausgesprochen. Bisher sind die Auffrischungen meist erst sechs Monate nach der zweiten Impfung angedacht. Impfungen seien weiterhin die beste Möglichkeit, die vierte Corona-Welle zu brechen. “Ohne impfen endet es alles in einer Form von Schwierigkeiten”, sagte Söder.

Zudem forderte Söder einen bundesweiten Beschluss zu einer partiellen Impfpflicht, etwa für Bedienstete im Gesundheitswesen. Die Ministerpräsidentenkonferenz, die am kommenden Donnerstag tagen wird, müsse einen entsprechenden Beschluss fassen, sagte Söder.

Söder sagt Staatsbankett mit Königin Margrethe ab

Donnerstag, 11. November, 11:35 Uhr: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat das Staatsbankett mit der dänischen Königin Margrethe II. wegen der Corona-Lage abgesagt. Das bestätigte die Bayerische Staatskanzlei am Donnerstag. Zuvor hatte die Bild-Zeitung darüber berichtet. Die 81 Jahre alte Monarchin wird an diesem Freitag in München erwartet. Ein Empfang soll dennoch stattfinden. Vor ihrer Reise nach Bayern stattete die Königin gemeinsam mit ihrem Sohn, Kronprinz Frederik, schon Berlin einen Besuch ab.

Aiwanger hat sich impfen lassen

Donnerstag, 11. November, 10.30 Uhr: Bayerns stellvertretender Ministerpräsident und Vorsitzender der Freien Wähler, Hubert Aiwanger, hat sich nach langem Widerstand gegen Corona impfen lassen. Das sagte er der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag: “Ich bin mittlerweile gegen Corona geimpft und kann noch im November 2-G-Termine wahrnehmen.” Aiwanger begründete seine Entscheidung mit der schwierigen Lage in den Kliniken, die mit schnell steigenden Zahlen von Corona-Intensivpatienten konfrontiert sind. “Das hilft auch, Krankenhäuser zu entlasten.”

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) begrüßte die Corona-Impfung seines Stellvertreters. “Das ist ein sehr gutes Signal in ernsten Zeiten”, sagte Söder. Während des Bundestagswahlkampfes hatte es wochenlange Auseinandersetzungen mit der CSU gegeben. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte Aiwangers anfängliche Impfskepsis scharf kritisiert und ihm vorgehalten, Regierungsmitglieder müssten Vorbilder sein. CSU-Politiker hatten Aiwanger außerdem vorgeworfen, im Lager von Querdenkern und Impfgegnern auf Stimmenfang gehen zu wollen.

Der Freie-Wähler-Chef betonte, dass er kein Impfgegner sei: “Ich habe bereits im Sommer gesagt, dass ich mir die Impfung überlege und dass die Krankheitsverläufe besonders bei gefährdeten Personen mit Corona-Impfung milder sind.” Einzelheiten zu seiner Impfung nannte Aiwanger nicht und sagte, er wolle keine Show-Veranstaltung daraus machen.

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