Corona aktuell: Lehrerverband fordert Maskenpflicht – Politik

Lehrerverband fordert Rückkehr zur Maskenpflicht

Der Deutsche Lehrerverband (DL) spricht sich für die Wiedereinführung der Maskenpflicht an Schulen aus. Hintergrund sind die steigenden Infektionszahlen bei Kindern und Jugendlichen sowie die Tatsache, dass es keinen zugelassenen Impfstoff für Kinder unter zwölf Jahren gibt. Es gelte, eine erneute Schließung der Schulen “unter allen Umständen zu vermeiden”, sagte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Als besonders dringend sieht er die Wiedereinführung der Maskenpflicht an Grundschulen (27.10.2021).

Sieben-Tage-Inzidenz steigt

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist nach Angaben des Robert-Koch-Instituts auf 118,0 gestiegen. Am Vortag hatte der Wert bei 113,0 gelegen, vor einer Woche bei 80,4. Außerdem meldet das RKI 23 212 Corona-Neuinfektionen. Vor einer Woche hatte der Wert bei 17 015 Ansteckungen gelegen.

Außerdem wurden binnen 24 Stunden 114 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 92 Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 4 506 415 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Dienstag mit 2,95 an (Montag: 2,77). Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit 2020 bei rund 15,5.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 4 237 100 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 95 359. (27.10.2021)

US-Beratergremium befürwortet Biontech-Impfung für Fünf- bis Elfjährige

Ein unabhängiger Beratungsausschuss der US-Arzneimittelbehörde FDA spricht sich für eine Zulassung des Biontech/Pfizer-Impfstoffes bei Kindern im Alter von fünf bis elf Jahren aus. Die FDA muss den Vorschlägen der Experten nicht folgen, tut dies jedoch für gewöhnlich. Die Partner hatten Anfang Oktober in den USA eine Notfallzulassung für den entsprechenden Einsatz beantragt. Für Kinder über zwölf Jahre ist der Impfstoff bereits genehmigt.

Eine endgültige Entscheidung der FDA wird noch in dieser Woche erwartet. Im Anschluss muss sich formell auch noch die Gesundheitsbehörde CDC damit befassen. Eine Impfkampagne für die etwa 28 Millionen betroffenen Kinder in den USA könnte nach Angaben des Weißen Hauses dann bereits Anfang November starten. Die Regierung werde innerhalb weniger Tage nach einer Zulassung 15 Millionen Dosen Impfstoff an Kinderärzte, Kliniken und Apotheken ausliefern, hieß es. Auch in Europa haben das deutsche Unternehmen Biontech und sein US-Partner Pfizer eine Zulassung ihres Corona-Impfstoffs für Kinder dieser Altersgruppe beantragt. (27.10.2021)

Stiko-Chef Mertens skeptisch gegenüber Impfung ab fünf Jahren

Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (Stiko), Thomas Mertens, steht Corona-Impfungen für Kinder ab fünf Jahren zurückhaltend gegenüber. “Je geringer die Krankheitslast in einer Gruppe, umso sicherer muss die Impfung sein”, sagt Mertens der Rheinische Post. Für eine abwägende Entscheidung zu einer Empfehlung müssten erwartbare positive Effekte – klinisch oder psychosozial – für die Kinder und mögliche Restrisiken bei im Wachstum befindlichen Kindern “möglichst einigermaßen quantitativ fassbar” sein. In den USA könnten die Impfungen für Kinder ab fünf Jahren bereits Anfang November beginnen. “Die Krankheitslast bei Kindern in den USA ist offenbar höher als in Deutschland.” (27.10.2021)

Ungeimpfte sollen im australischen Victoria bald nicht mehr in Geschäfte dürfen

In der Metropole Melbourne und dem Rest des Bundesstaates dürfen Ungeimpfte bald nur noch Geschäfte betreten, die unverzichtbar für das tägliche Leben sind – also etwa Supermärkte und Drogerien. Die Regelung soll in Kraft treten, sobald 90 Prozent der Bürger geimpft sind: Das wird laut dem Covid-19-Beauftragten der Region, Jeroen Weimar, noch einige Wochen dauern. Es sei den Inhabern der Geschäfte vorbehalten, für die Einhaltung der Regel zu sorgen. Australien plant generell sehr strenge Auflagen für Menschen ohne Corona-Impfpass. So sollen in Zukunft nur zweifach Geimpfte das Land ohne Genehmigung verlassen und ohne strikte zweiwöchige Quarantäne einreisen können. (27.10.2021)

Ampel-Verhandler wollen Übergangslösung für Corona-Auflagen bis Ende März

SPD, Grüne und FDP haben sich einem Medienbericht zufolge darauf geeinigt, eine Übergangslösung für Corona-Auflagen bis Ende März 2022 zu beschließen. Das meldet das Redaktionsnetzwerk Deutschland. Zuvor hatten die Ampel-Parteien bereits angedeutet, dass die sogenannte epidemische Lage von nationaler Tragweite nicht über den 25. November hinaus verlängert werden solle. Stattdessen soll der Paragraph 28a des Infektionsschutzgesetzes verändert werden, der mögliche Eingriffe der Länder und Kommunen in einer Pandemie-Notlage beschreibt. Dazu zählen auch eine Maskenpflicht sowie Hygiene- und Abstandsregeln. (26.10.2021)

EU-Behörde erlaubt Booster-Impfung mit Moderna

Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) hat eine Auffrischungsimpfung mit dem Corona-Impfstoff des Herstellers Moderna ermöglicht. Eine Booster-Impfung mit Spikevax könnte Menschen über 18 Jahren sechs bis acht Monate nach der zweiten Dosis gegeben werden, teilte die Behörde mit. Bei Erwachsenen, bei denen der Schutz abgenommen hatte, waren die Werte der Antikörper den Experten zufolge durch den Booster gestiegen.

Die Experten der EMA hatten Daten aus Studien des Herstellers geprüft. Eine Auffrischungsimpfung oder ein Booster enthält nach Empfehlung der EMA nur die Hälfte einer gewöhnlichen Impfdosis. Das Risiko möglicher Nebenwirkungen entspreche dem bei der zweiten Dosis des Moderna-Präparates. Eine Entscheidung über eine Booster-Impfung treffen die nationalen Behörden, wie die EMA betonte. Die Experten hatten zuvor bereits die Auffrischungsimpfung mit dem Präparat der Hersteller Pfizer und Biontech ermöglicht. (26.10.2021)

US-Regierung gibt neue Einreiseregeln bekannt

Das Weiße Haus hat die Einzelheiten der neuen, angesichts der fortgeschrittenen Corona-Impfungen nun wieder etwas gelockerten Einreiseregeln veröffentlicht. Klar war bereits vorher: Vom 8. November an können Ausländer wieder in die USA einreisen, wenn sie mit international anerkannten Präparaten vollständig gegen das Coronavirus geimpft sind. Akzeptiert würden dabei Impfstoffe, die eine Zulassung oder Notfallzulassung der US-Arzneimittelbehörde FDA oder der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bekommen hätten, teilte das Weiße Haus nun mit. Dies gilt derzeit für die Präparate von Biontech/Pfizer, Astra Zeneca, Moderna, Johnson&Johnson, Sinopharm und Sinovac.

Reisende müssten ihren Impfstatus der jeweiligen Airline nachweisen, bevor sie ein Flugzeug in die USA besteigen, hieß es weiter. Voraussetzung sei eine komplette Impfung gegen das Coronavirus. Als vollständig geimpft gelten Menschen demnach mindestens zwei Wochen nach Erhalt ihrer letzten erforderlichen Spritze. Das Weiße Haus betonte, auch eine Kombination von zwei verschiedenen Impfstoffen werde hier akzeptiert – sofern die Präparate von der FDA oder der WHO zugelassen seien.

Es gelten nur wenige Ausnahmen von der Impfpflicht für internationale Reisende, zum Beispiel für Kinder oder Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen nicht geimpft werden können. US-Bürger sind ohnehin von den Impf-Vorgaben für eine Einreise ausgenommen. Reisende müssen laut US-Regierung generell zusätzlich zu ihrem Impf-Nachweis einen maximal drei Tage alten negativen Corona-Test vorlegen. Bei Ungeimpften, die unter die zulässigen Ausnahmen fallen, darf der Test nicht älter als einen Tag sein. Die Fluggesellschaften müssten außerdem die Kontaktinformationen von Passagieren aufbewahren, um sie nach möglichen Corona-Fällen benachrichtigen zu können, hieß es weiter.

Die Lockerungen kommen nach mehr als anderthalb Jahren eines weitgehenden Einreisestopps für Menschen aus zahlreichen Ländern, darunter für Einwohner der EU und Großbritanniens. Der damalige US-Präsident Donald Trump hatte ihn im März 2020, zu Beginn der Corona-Pandemie, angeordnet. Die Einreise aus dem Schengen-Raum, Großbritannien und Irland wurde bis auf wenige Ausnahmen untersagt – und auch für Ausländer aus Indien, China, Brasilien, Südafrika und dem Iran.

Die EU dagegen hatte ihre Mitgliedsstaaten bereits im Juni aufgefordert, Beschränkungen für Reisende aus den USA und mehreren anderen Ländern schrittweise aufzuheben. Deutschland erlaubte daraufhin wieder Einreisen unter anderem aus den USA, auch für Urlauber. Das heißt, Amerikaner konnten ab dem 20. Juni wieder in Deutschland einreisen, wenn sie eine Impfung, eine überstandene Covid-Erkrankung oder einen negativen Covid-Test nachweisen konnten. Deutschland und andere EU-Staaten hatten sich im Gegenzug von Washington ebenfalls eine Lockerung erhofft, mussten darauf jedoch lange warten. Das löste bei Europäern einigen Frust aus. Die weitgehende Einreisesperre trennte bislang nicht nur Familien und Freunde. Sie plagte auch die Geschäftswelt und den Tourismus. (26.10.2021)

China schickt Millionenmetropole Lanzhou in den Lockdown

Als Reaktion auf einen neuen Ausbruch des Coronavirus hat China in der Vier-Millionen-Metropole Lanzhou eine strenge Ausgangssperre verhängt. Die Bewohner der Stadt in der Provinz Gansu wurden am Dienstag dazu aufgefordert, ihre Wohnblocks nur noch in Notfällen oder zum Kauf von Lebensmitteln zu verlassen. Ein- und Ausgänge sollten überwacht werden. Insgesamt meldete China am Dienstag 29 neue lokale Corona-Infektionen, sechs davon in der Provinz Gansu.

Die chinesische Regierung verfolgt eine strikte “Null-Covid Strategie”. Mit Ausgangssperren, Massentests, Kontaktverfolgung, Quarantäne und strengen Einreisebeschränkungen hat das Land das Coronavirus weitgehend im Griff. Jedoch kommt es immer wieder zu kleineren Ausbrüchen, die dann mit großem Aufwand unter Kontrolle gebracht werden müssen. (26.10.2021)

Intensivmedinizer rechnen mit mehr Covid-19-Patienten

Intensivmediziner erwarten in den kommenden Wochen eine Zunahme der Zahl Corona-Patienten in den Krankenhäusern. Er rechne saisonal bedingt und mit Blick auf steigende Inzidenzen “mit einem Anstieg der Covid-Patienten auf den Intensivstationen”, sagte der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), Gernot Marx, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. “Wir stehen am Anfang der Herbst-Wintersaison. Das Virus kann sich in geschlossenen Räumen wieder deutlich besser verbreiten.” (26.10.2021)

Lauterbach empfiehlt dringend Booster-Impfung

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach fordert deutlich mehr Auffrischungsimpfungen bei Risikogruppen. “In Anbetracht der steigenden Fallzahlen auch bei Älteren ist eine neue Impfkampagne zur Nutzung der Booster-Impfungen in dieser Altersgruppe jetzt unbedingt nötig”, sagt Lauterbach den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Hintergrund ist die steigende Sieben-Tages-Inzidenz in Deutschland. Laut Robert-Koch-Institut (RKI) war sie am Wochenende erstmals seit fast einem halben Jahr wieder dreistellig und stieg zu Wochenbeginn auf 110,1 Neuansteckungen je 100 000 Einwohner.

Der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), Gernot Marx, sagte, er messe “der Booster-Impfung einen sehr wichtigen Part in der Bekämpfung der Pandemie bei”. Dies gelte für Patientinnen und Patienten wie für das Krankenhauspersonal.

Eugen Brysch, Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, beklagte den “schleppenden Verlauf” bei den Drittimpfungen. “Die Kassenärztlichen Vereinigungen tragen die Verantwortung dafür, dass nach gut drei Monaten gerade mal zwölf Prozent der über 70-Jährigen ein drittes Impfangebot erhalten haben”, sagte Brysch der NOZ. “Jetzt rächt es sich, dass gerade auf Druck der Kassenarztfunktionäre die Impfzentren und mobilen Teams größtenteils abgeschafft wurden.” (26.10.2021)

Deutschland hat 17,6 Millionen Astra-Zeneca-Dosen gespendet

Deutschland hat laut einem Medienbericht bislang 7,6 Millionen Corona-Impfdosen des Herstellers Astra Zeneca bilateral anderen Ländern zur Verfügung gestellt. Hinzu kommen noch einmal zehn Millionen Dosen, die der Bund im Rahmen der Impfstoffinitiative “Covax” der Weltgesundheitsorganisation (WHO) übergeben hat, berichtet das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). “Damit sind seitens des Bundes keine Bestände an Astra Zeneca mehr auf Lager”, sagte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums dem RND. Die meisten Dosen habe demnach Vietnam auf direktem Wege erhalten (2,6 Millionen), es folgen die Ukraine (1,5), Ägypten, Ghana (beide 1,5) und Namibia (0,2). Die Bundesregierung hatte zugesagt, 100 Millionen Impfdosen verschiedener Hersteller anderen Ländern unentgeltlich zur Verfügung zu stellen. Die Verteilung soll in großen Teilen über “Covax” erfolgen. (26.10.2021)

Stiko-Chef weist Kimmichs Kritik zurück

Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (Stiko), Thomas Mertens, hat die Bedenken von Fußballnationalspieler Joshua Kimmich wegen fehlender Langzeitstudien bei Impfstoffen zurückgewiesen. Bayern-Profi Kimmich hatte am Samstag eingeräumt, dass er sich bislang nicht gegen Corona impfen ließ. Er habe “persönlich noch ein paar Bedenken, gerade, was fehlende Langzeitstudien angeht”.

Wenn ein Impfstoff zur Verwendung an Menschen freigegeben wird, gebe es begleitende Studien, die genau untersuchten, ob es bei der Anwendung zu schwerwiegenden Nebenwirkungen kommen könne, sagte Mertens im Interview der Deutschen Presse-Agentur. “Man muss bedenken, dass mittlerweile sieben Milliarden Dosen an Menschen mit Covid-19-Impfstoff verimpft worden sind”, sagte er. “Dass es bei der Anwendung eines Impfstoffes über knapp ein Jahr keine Zehn-Jahres-Beobachtungsstudien geben kann, ist klar.” Das gelte aber nicht nur für jeden anderen Impfstoff auch, der neu angewendet werde, sondern auch für jedes neue Medikament.

“Neben den Zulassungsstudien wissen wir aus den begleitenden Studien, dass es nur zu einigen Nebenwirkungen gekommen ist, die alle recht kurze Zeit nach der Impfung aufgetreten sind”, sagte der Stiko-Chef. In der Wissenschaft sei man sich einig, dass spät auftretende Nebenwirkungen nach einer Impfung “nicht vorkommen, beziehungsweise eine extrem seltene Rarität bei einzelnen Impfstoffen” gewesen seien.

Die Bundesregierung hofft noch auf eine Entscheidung von Fußball-Nationalspieler Joshua Kimmich für eine Corona-Impfung und hat dazu auf umfassende Informationen hingewiesen. Alle Fragen seien natürlich berechtigt, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert. Zu Aspekten wie Art und Wirkung der Impfstoffe oder möglichen Impffolgen gebe es aber “klare und überzeugende Antworten” nationaler und internationaler Experten.

Er hoffe daher, “dass Joshua Kimmich diese Informationen alle noch mal auf sich wirken lässt und sich dann auch vielleicht für die Impfung entscheiden kann”, sagte Seibert. “Denn als einer, auf den Millionen schauen, hätte er dann erst recht Vorbildwirkung.” (25.10.2021)

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