Corona aktuell: Kinderärzte fordern Impfpflicht – Politik

Angesichts der vierten Corona-Welle fordert der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte eine allgemeine Impfpflicht für Erwachsene. Dies sei auf der Delegiertenversammlung am Sonntag in einer Resolution beschlossen worden, teilte der Verband mit. “Impfungen tragen zu einer Rückkehr zur Normalität und zur Wiedereinsetzung der Grundrechte aller Bürger, aber insbesondere der Grundrechte der Kinder und Jugendliche bei”, heißt es in der Mitteilung.

Verbandspräsident Thomas Fischbach sagte demnach, Kinder und Jugendliche hätten seit Beginn der Pandemie die größten Opfer gebracht. Unter den Lockdown-Maßnahmen hätten sie mehr gelitten als andere Gruppen. “Viele haben psychosoziale Störungen entwickelt, Adipositas, Spielsucht und Lernrückstände.” Vor allem Kinder aus sozial prekären Familien hätten gelitten – und litten weiterhin. “Das können wir nicht länger hinnehmen als Gesellschaft, wenn wir nicht eine ganze Generation verlieren wollen.”

Zuvor hatte der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ), Jörg Dötsch, der Rheinischen Post gesagt: “Ich plädiere dringend dafür, den Schulbetrieb während der gesamten vierten Welle aufrechtzuerhalten.” Er verwies auf Untersuchungen, wonach die Ansteckung bei Kindern und Jugendlichen eher nicht in den Schulen, sondern hauptsächlich im familiären Umfeld erfolge. Die Schulen trügen im Gegenteil dazu bei, Infektionen bei Kindern zu kontrollieren – vor allem das regelmäßige Testen, Masketragen und die Hygienemaßnahmen seien dabei ausschlaggebend”.

Dötsch begrüßte die klare Absage der Ampel-Parteien an erneute Schulschließungen. Es sei zu hoffen, dass sie sich auch dann noch daran erinnerten, wenn sich die Lage weiter verschärfe und weitergehende Maßnahmen notwendig werden sollten. (21.11.2021)

Inzidenz steigt weiter auf 372,7

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist erneut auf einen Höchststand gestiegen. Das Robert-Koch-Institut (RKI) gab die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche am Sonntagmorgen mit 372,7 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 362,2 gelegen, vor einer Woche bei 289 (Vormonat: 85,6). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 42 727 Corona-Neuinfektionen. Vor genau einer Woche waren es 33 498 Ansteckungen.

Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 75 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 55 Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 5 354 942 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Freitag mit 5,34 an (Donnerstag: 5,30). Bei dem Indikator muss berücksichtigt werden, dass Krankenhausaufnahmen teils mit Verzug gemeldet werden.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 4 626 300 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 99 062. (21.11.2021)

Kindermediziner warnen vor erneuten Schulschließungen

Angesichts der verschärften Maßnahmen zur Eindämmung der vierten Corona-Welle haben Kinder- und Jugendmediziner vor erneuten Schulschließungen gewarnt. “Ich plädiere dringend dafür, den Schulbetrieb während der gesamten vierten Welle aufrechtzuerhalten”, sagte der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ), Jörg Dötsch, der Rheinischen Post.

Er verwies auf Untersuchungen, wonach die Ansteckung bei Kindern und Jugendlichen eher nicht in den Schulen, sondern hauptsächlich im familiären Umfeld erfolge. Die Schulen trügen im Gegenteil dazu bei, Infektionen bei Kindern zu kontrollieren – vor allem das regelmäßige Testen, Masketragen und die Hygienemaßnahmen seien dabei ausschlaggebend.

Dötsch begrüßte die klare Absage der Ampel-Parteien an erneute Schulschließungen. Es sei zu hoffen, dass sie sich auch dann noch daran erinnerten, wenn sich die Lage weiter verschärfe und weitergehende Maßnahmen notwendig werden sollten.

Auch der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) warnte vor erneuten harten Einschränkungen für Kinder und Jugendliche. BVKJ-Bundessprecher Jakob Maske verwies auf die schweren Folgen der Lockdown-Maßnahmen für Kinder und Jugendliche. Zu beobachten sei eine immense Zunahme von psychiatrischen Erkrankungen, Adipositas, Spielsucht, Lernrückständen sowie das Aufklappen der sozialen Schere. Schulen dürfen deshalb nur als “allerletzte Möglichkeit zur Bewältigung der Pandemie” geschlossen werden. (21.11.2021)

Biontech-Gründer: Impfschutz nach neun Monaten noch sehr hoch

Der Schutz vor einer schweren Corona-Erkrankung ist beim Biontech-Impfstoff nach Angaben von Unternehmensgründer Ugur Sahin bis zum neunten Monat sehr hoch. Dies zeigten kürzlich veröffentlichte Studien, sagte Sahin der Bild am Sonntag. Der Impfschutz beginne aber “ab dem vierten Monat” abzunehmen.

Sahin sprach sich für Auffrischungsimpfungen aus. “Ein Booster schützt zum einen den Geimpften sehr gut vor Erkrankung, er hilft aber auch, weitere Ansteckungsketten zu unterbrechen.” Das könne uns über den anstehenden schwierigen Winter helfen. Sahin sagte dem Bericht zufolge: “Wichtig ist die Tatsache, dass die dritte Impfung den Schutz wieder anhebt. Entsprechend erwarten wir, dass er länger anhält als der Schutz nach der Doppelimpfung und nachfolgende Auffrischimpfungen vielleicht nur jedes Jahr – ähnlich wie bei Influenza – gebraucht werden.” (21.11.2021)

Kritik an Spahn wegen Biontech-Obergrenze

Das Bundesgesundheitsministerium sieht sich wegen geplanter Bestellbeschränkungen für den Corona-Impfstoff von Biontech zu Gunsten des Präparats von Moderna scharfer Kritik aus den Ländern ausgesetzt. Schleswig-Holsteins Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP) warf dem geschäftsführenden Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) vor, er rationiere mit Biontech ausgerechnet den Impfstoff mit der höchsten Akzeptanz in der Bevölkerung. Entsprechende Kritik kam auch vom baden-württembergischen Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne), der von einem “fatalen Signal” sprach. Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) protestierte ebenfalls. Das sei inakzeptabel, sagte er der Deutschen Presse-Agentur in München. Die Präsidentin der Ärztekammer Niedersachsen, Martina Wenker, bezeichnete den Plan als eine “weitere Fehlorganisation” durch den geschäftsführenden Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Die Kinder- und Jugendärzte in Niedersachsen schlossen sich der Kritik an.

Das Bundesgesundheitsministerium hatte in einem Schreiben an die Länder für die nächsten Wochen Begrenzungen bei Bestellmengen für den Impfstoff von Biontech/Pfizer angekündigt, damit das Präparat von Moderna bei den Auffrischungsimpfungen vermehrt zum Einsatz kommt. Andernfalls drohten eingelagerte Moderna-Dosen ab Mitte des ersten Quartals 2022 zu verfallen, was vermieden werden müsse. Praxen sollen demnach vorerst maximal 30 Dosen Biontech pro Woche bestellen können, Impfzentren und mobile Impfteams 1020 Dosen. Für Bestellungen von Moderna soll es keine Höchstgrenzen geben.

Spahn reagierte inzwischen auf die Kritik: Er bedaure den zusätzlichen Stress für die “engagierten Helferinnen und Helfer vor Ort in den Arztpraxen und Impfzentren”, wies aber darauf hin, dass sich das Lager mit Biontech-Impfstoff aufgrund der großen Nachfrage sehr schnell leere. Allein in der neuen Woche würden fast sechs Millionen Dosen an die impfenden Stellen geliefert. Aus Deutschland gehen überdies voraussichtlich fast 8,8 Millionen Dosen Biontech über die Initiative Covax als Spende an Drittstaaten. Spahn versicherte, dass trotzdem jeder, der sich impfen lassen will, einen guten, sicheren und wirksamen Impfstoff bekomme.

“Das Hauptproblem ist, dass wir den Moderna-Impfstoff nach der neuesten Stiko-Empfehlung bei bestimmten Personengruppen nicht einsetzen dürfen”, sagte Martina Wenker der dpa. Er sei gut, effektiv und hervorragend geeignet für über 30-Jährige, aber “alle unter 30 Jahre – Kinder, Jugendliche und Erwachsene und zudem alle Schwangeren – müssen mit Biontech geimpft werden.” Die Arztpraxen hätten ihre Patienten teils auf Wochen vorbestellt und entsprechend Impfstoff von Biontech bestellt. “Jetzt soll die gesamte Impflogistik schlagartig umgestellt werden. Das geht nicht”, warnte Wenker mit Blick auf die unterschiedlichen Größen- und Dosierungsbedingungen der Impfstoffe Biontech und Moderna. (20.11.2021)

2-G-Regel für Freizeitveranstaltungen in Schleswig-Holstein

In Schleswig-Holstein werden ab Montag schärfere Corona-Regeln gelten. Das hat die Landesregierung am Samstag beschlossen. Die neue Corona-Verordnung schließt Menschen ohne Covid-19-Schutzimpfung dann von weiten Teilen des öffentlichen Lebens aus.

Das Grundprinzip lautet: Bei Freizeitveranstaltungen gilt 2G (geimpft, genesen), bei beruflichen Veranstaltungen und für Jugendliche 3G (geimpft, genesen oder getestet). Ungeimpfte dürfen keine Innenräume von Freizeitstätten und Gaststätten mehr besuchen. Kinder bis einschließlich sieben Jahren und minderjährige Schüler, die regelmäßig in der Schule getestet werden, sind davon ausgenommen. An privaten Zusammenkünften innerhalb geschlossener Räume dürfen nicht mehr als zehn ungeimpfte Personen teilnehmen. Ausnahmen gibt es weiterhin für Kinder unter 14 Jahren. Die 3G-Regel gilt bei beruflichen Veranstaltungen, geschlossenen Veranstaltungen in Gaststätten, im Profisport, bei beruflicher Bildung und beruflich bedingten Hotelübernachtungen.

Behörden können auf Weihnachtsmärkten sowie bei anderen Veranstaltungen mit Marktcharakter und Veranstaltungen mit mehr als 1000 zeitgleich Anwesenden außerhalb geschlossener Räume 2G anordnen – wenn aufgrund der örtlichen Verhältnisse und des erwarteten Besucheraufkommens erhöhtes Infektionsrisiko bestehen. Die neue Corona-Verordnung gilt bis zum 15. Dezember. (20.11.2021)

RKI-Chef Wieler warnt vor fünfter Welle

Lothar Wieler, der Chef des Robert-Koch-Instituts, warnt vor einer fünften Corona-Welle. Wenn die Impfquote weiter so niedrig bleibe, könne die wellenartige Pandemie-Ausbreitung weitergehen, sagte der RKI-Chef der Deutschen-Presse-Agentur. Es sei bitter, dass sich bisher nicht mehr Menschen für einen Schritt entschieden hätten, mit dem die Pandemie leicht hätte bekämpft werden können.

Es gelte nun, große Feiern, Großveranstaltungen und Menschenansammlungen in Innenräumen unbedingt zu vermeiden. “Die Auswirkungen davon würde man nach zwei Wochen an den Infektionszahlen sehen”, sagte Wieler. Auch in den bisher vergleichsweise nicht so stark betroffenen Bundesländern müsse man vorbeugen. Dort habe man “mit Kontaktbeschränkungen die Chance, die Zahlen auch niedrig zu halten. Dort, wo die Zahlen hoch sind, ist es eigentlich sehr spät, wenn nicht zu spät”, sagte der RKI-Präsident.

Das RKI strebt eine Impfquote von mindestens 85 Prozent bei den 12- bis 59-Jährigen und von 90 Prozent bei den Senioren ab 60 Jahren an. Der RKI-Chef gestand ein, dass die Ziele der Impfkampagne in der Öffentlichkeit mitunter schwierig zu kommunizieren seien. “Was von manchen Menschen vielleicht nicht so ganz verstanden wird, ist, dass es keinen hundertprozentigen Schutz gibt und dass der Schutz vor Infektion nicht so hoch ist wie der vor schwerer Erkrankung.”

Die Steigerung von Impfaktivitäten wirke sich nicht so schnell auf die Fallzahlen aus wie das Verringern von Kontakten. Das Impfen wirke mittelfristig. “Der Impfstoff ist der Weg aus der Pandemie. Aber es ist deshalb nicht so, dass andere Maßnahmen völlig vernachlässigt werden können”, sagte Wieler.

Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hatte Wieler bereits am Freitag drastische Worte gefunden. “Ganz Deutschland ist ein einziger großer Ausbruch,” hatte Wieler gesagt. Deutschland sei in einer nationalen Notlage, in manchen Regionen könne die medizinische Versorgung nicht mehr gewährleistet werden. Große Beachtung fand auch das Video einer Telefonschalte mit sächsischen Politikern, die Wieler mit mahnenden Worten über die Lage informierte. “Jeden Tag sterben derzeit 400 Menschen und wir können das nicht mehr verhindern”, hatte Wieler gesagt. (20.11.2021)

5,6 Millionen Menschen in Deutschland “geboostert”

In Deutschland haben mittlerweile 5,6 Millionen Menschen eine Auffrischungsimpfung gegen das Coronavirus erhalten. Allein in dieser Woche seien bisher 1,7 Millionen Bürger “geboostert” worden, teilte Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) auf Twitter mit. “Das Tempo nimmt weiter zu, danke an alle, die mithelfen, es weiter zu steigern!”

Nach Angaben des Robert Koch-Instituts kamen allein am Freitag 357 000 sogenannte Booster-Impfungen hinzu. Insgesamt wurden an dem Tag 475 000 Impfdosen gegen Corona gespritzt (Stand: Samstag, 9.08 Uhr.) 56,5 Millionen Menschen und damit 67,9 Prozent der Gesamtbevölkerung sind mittlerweile vollständig gegen das Coronavirus geimpft. 58,6 Millionen Menschen wurden mindestens einmal geimpft. Das entspricht einer Quote von 70,4 Prozent. (20.11.2021)

Sachsen schränkt weite Teile des öffentlichen Lebens ein

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer hat harte Maßnahmen für sein Bundesland angekündigt, um die dramatische Corona-Lage zu verbessern. “2 G, 2 G Plus wird nicht mehr reichen bei uns in Sachsen, wir brauchen einen anderen Instrumentenkasten”, so der Ministerpräsident. Schulen und Kitas sollen dabei geöffnet bleiben. Da sich Ungeimpfte deutlich häufiger infizierten, müssten für diese Gruppe auch stärkere Einschränkungen gelten. Doch auch von Geimpften gehe eine Gefahr aus, deswegen müsse man diese Gruppe mit in die Maßnahmen einbeziehen. “Hier geht es jetzt ganz klar um Solidarität”, so der CDU-Politiker.

Unter anderem sollen Clubs, Theater und Kultureinrichtungen außer Bibliotheken in Sachsen geschlossen werden. Auch Weihnachtsmärkte sollen ausfallen. Restaurants sollen mit einer 2-G-Regel offen bleiben. Fußballspiele sollen ohne Zuschauer stattfinden, Fitnessstudios sollen schließen. Die Gastronomie darf nur zwischen 6 und 20 Uhr öffnen und unter 2-G-Bedingungen. Im Einzelhandel mit Ausnahme der Läden des täglichen Bedarfs gilt 2 G. “Deswegen ist das hier auch kein Lockdown”, sagte Kretschmer mit Verweis darauf, dass einige Bereiche wenn auch mit Einschränkungen geöffnet blieben.

Sachsens Sozialministerin Petra Köpping (SPD) sagte, der Alkoholkonsum – und Ausschank in der Öffentlichkeit werde untersagt. Ein Haushalt soll sich mit einer weiteren Person treffen können, Kinder bis zum vollendeten Lebensjahr, Geimpfte und Genesene zählen dabei nicht mit. Für Ungeimpfte und Nicht-Genesene kommt eine Ausgangssperre zwischen 22 und 6 Uhr in Landkreisen mit einer Inzidenz mehr als 1000. Alle körpernahen Dienstleistungen außer medizinische und therapeutische Behandlungen und Friseure sollen schließen. Sportveranstaltungen außer Schulsport und alle Großveranstaltungen sind ebenfalls untersagt. Auch touristische Unterbringungen auf Campingplätzen oder touristische Busreisen und Hotelaufenthalte sind verboten. Köpping sprach von “sehr starken und krassen Maßnahmen”, die jedoch wichtig seien. Die Regeln sollen zunächst bis zum 12. Dezember gelten und die Einhaltung verstärkt kontrolliert werden. (19.11.2021)

Mehr Moderna-Impfstoff für “Booster” – Begrenzung für Biontech

Bei den Auffrischungsimpfungenen soll verstärkt der Impfstoff von Moderna anstelle von Biontech eingesetzt werden. Der Grund ist dem Bundesgesundheitsministerium zufolge, dass eine große Menge an eingelagerter Moderna-Dosen ab Mitte des ersten Quartals 2022 verfalle. Das müsse unbedingt vermieden werden, auch, um sicherzustellen, dass kurzfristig genug Impfstoff vorhanden ist.

Das Präparat von Biontech macht bisher mehr als 90 Prozent der Bestellungen aus. Künftig sollen dafür “Höchstbestellmengen” definiert werden, wie es in einem Schreiben des Ministeriums an die Länder heißt. Arztpraxen können demnach vorerst maximal 30 Dosen pro Woche bestellen, Impfzentren und mobile Impfteams 1020 Dosen. Bestellungen für den Moderna-Impfstoff unterliegen dagegen keiner Höchstgrenze.

In den Praxen sei nun aber mit erhöhtem Beratungsbedarf zu rechnen, erklärte die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV). Die meisten Patientinnen und Patienten, die bei den ersten zwei Spitzen Biontech erhalten hätten, würden nun für die Boosterung – sofern sie über 30 Jahre alt seien – Moderna bekommen, sagte KBV-Vize Stephan Hofmeister. Beide Impfstoffe seien nach vorliegenden Studiendaten und laut der Ständigen Impfkommission (Stiko) gleichwertig. “Trotzdem wird es hohen Erklärungsbedarf geben, der wertvolle Zeit bindet, die für das Impfen dann fehlt”, sagte Hofmeister. Dies sei wenig hilfreich, wenn vor allem schnell und viel geimpft werden solle. Generell gewinnen die Impfungen laut KBV an Tempo. Für die kommende Woche seien fast fünf Millionen Dosen bestellt worden. Das sei die bisher größte Menge, die seit Start der Impfkampagne in die Praxen geliefert werde. (19.11.2021)

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