Biden warnt vor nuklearer „Apokalypse“ – Kreml spricht von „Drittem Weltkrieg“

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Von: Karolin Schäfer, Tim Vincent Dicke, Nadja Austel, Jan Oeftger

Selenskyj warnt vor russischen Angriffen auf weitere Länder in Europa. Währenddessen gehen die Kämpfe im Ukraine-Krieg weiter. Der News-Ticker.

  • Die EU warnt vor einem Atomwaffeneinsatz durch Russland.
  • Der Kreml spricht eine Drohung an die USA aus, sollte das Land weitere Mehrfachraketenwerfer liefern.
  • Hinweis der Redaktion: Neuigkeiten zu den militärischen Entwicklungen im Ukraine-Konflikt lesen Sie in diesem News-Ticker. Die Informationen stammen teilweise von Kriegsparteien im Ukraine-Krieg und lassen sich nicht unmittelbar unabhängig prüfen.

Update vom Freitag, 7. Oktober, 04.00 Uhr: Angesichts der russischen Drohungen zu einem möglichen Einsatz von Atomwaffen im Ukraine-Konflikt hat US-Präsident Joe Biden vor der Gefahr einer „Apokalypse“ gewarnt. Das Risiko einer nuklearen „Apokalypse“ habe es seit Kennedy und der Kubakrise 1962 nicht mehr gegeben, sagte Biden am Donnerstag (6. Oktober, Ortszeit) bei einer Spendenveranstaltung der Demokraten in New York. Russlands Präsident Wladimir Putin mache „keine Witze“, wenn er mit dem Einsatz von Atomwaffen drohe, um seine Invasion in der Ukraine fortzusetzen.

Putin hatte in der Vergangenheit wiederholt einen Einsatz von Atomwaffen angedroht. Fachleuten zufolge würde es sich dabei höchstwahrscheinlich um relativ kleine und taktische Schläge handeln. Biden warnte jedoch, dass ein taktischer Schlag dennoch das Risiko berge, einen größeren Flächenbrand auszulösen.

Ukrainische Soldaten in der Nähe der Stadt Lyman. © Yasuyoshi Chiba/afp

News zum Ukraine-Krieg: Selenskyj fordert Nato-Hilfe 

+++ 22.38 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte bei einem Auftritt vor dem Lowy Institut in Sydney gefordert, die Nato müsse einen russischen Atomwaffeneinsatz verhindern – notfalls mit Präventivschlägen. Die Nato müsse „die Möglichkeit eines Atomwaffeneinsatzes durch Russland ausschließen“, so das ukrainische Staatsoberhaupt. „Wichtig ist aber – ich wende mich wie vor dem 24. Februar deshalb an die Weltgemeinschaft – dass es Präventivschläge sind, damit sie wissen, was ihnen blüht, wenn sie sie anwenden.“

Der Kreml hatte die Äußerung scharf verurteilt. „Die Erklärungen Selenskyjs sind nichts anderes als ein Aufruf zum Beginn des Dritten Weltkriegs mit unvorhersehbaren schrecklichen Folgen“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Donnerstag. Das russische Außenministerium kritisierte die Äußerungen ebenfalls. Ein Sprecher aus Kiew betonte umgehend, Selenskyjs Forderung sei falsch verstanden worden.

Verantwortlich für die Äußerungen des ukrainischen Präsidenten seien die USA und Großbritannien, hieß es aus dem Kreml. Peskow meint, die beiden Nato-Länder würden die Handlungen in Kiew lenken. Außenamtssprecherin Maria Sacharowa behauptete, dass der Westen einen Atomkrieg anzettele. „Jeder Mensch auf dem Planeten muss erkennen, dass die mit Waffen vollgepumpte und unstabile Marionette Selenskyj sich in ein Monster verwandelt hat, mit dessen Händen man den ganzen Planeten vernichten kann“, sagte sie.

News zum Ukraine-Krieg: Duma-Abgeordneter fordert Ende der russischen „Lügen“

+++ 20.40 Uhr: Es ist seit längerem bekannt, dass das, was an der Front im Ukraine-Krieg passiert, nicht immer zur obersten Militärführung durchdringt. Angesichts dessen forderte der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses der russischen Staatsduma, die Wahrheit über die Entwicklungen auf dem Schlachtfeld zu berichten. „Zuallererst müssen wir aufhören, zu lügen. Wir haben das schon oft angesprochen. Aber irgendwie scheint es nicht zu den einzelnen hochrangigen Beamten durchzudringen“, sagte Generaloberst Andrej Kartapolow in einem Interview mit dem russischen Journalisten Wladimir Solowjow, das bei Telegram veröffentlicht wurde.

„Unsere russische Stadt Valuyki steht unter ständigem Beschuss“, fuhr Kartapolow fort. „Wir erfahren das von allen möglichen Leuten, von Gouverneuren, Telegram-Kanälen, unseren Kriegsberichterstattern. Aber von niemandem sonst.“ Der Abgeordnete kritisierte die Darstellung des Krieges des Verteidigungsministeriums. „Die Berichte des Verteidigungsministeriums ändern sich im Kern nicht. Sie sagen, sie hätten 300 Raketen zerstört, Nazis getötet und so weiter. Aber die Menschen wissen es besser. Unsere Leute sind nicht dumm. Aber sie wollen nicht einmal einen Teil der Wahrheit sagen. Das kann zu einem Verlust an Glaubwürdigkeit führen”, so Kartapolow weiter.

News zum Ukraine-Krieg: Selenskyj warnt vor russischen Panzern in Warschau und Prag

+++ 18.40 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat vor russischen Angriffen auf weitere Länder in Europa gewarnt, sollte die Ukraine den russischen Angriffskrieg verlieren. Angesichts dessen forderte Selenskyj weitere Waffenhilfe vom Westen, um zu verhindern, „dass russische Panzer nach Warschau oder Prag fahren“, betonte er in einer Videoansprache an den Gründungsgipfel der neuen Europäischen Politischen Gemeinschaft am Donnerstag in Prag.

Der Angreifer müsse bestraft werden, forderte das ukrainische Staatsoberhaupt. „Dieser Krieg muss jetzt gewonnen werden – damit die russische Flotte nicht andere Häfen im Schwarzen Meer, im Mittelmeer oder in einem anderen Meer blockieren kann. Damit die russischen Panzer nicht auf Warschau oder Prag vorrücken können“, hieß es weiter.

News zum Ukraine-Krieg: Leichen mit Folterspuren entdeckt

+++ 18.15 Uhr: In der von den ukrainischen Verteidigern befreiten Siedlung Wuslowyjin nahe der Stadt Kupjansk in der Region Charkiw wurden Leichen mit Folterspuren entdeckt. Dabei soll es sich um zwei tote Männer handeln, die im Keller eines zerstörten Hauses gefunden wurden, teilte das Büro des Generalstaatsanwalts mit.

„Am 6. Oktober führte die Ermittlungsgruppe der Staatsanwaltschaft eine Inspektion in einer Ziegelbrennerei im Dorf Kupjansk-Wuslowyjin durch. Die Strafverfolgungsbeamten fanden die Leichen von zwei Männern mit gefesselten Händen und Folterspuren in der Nähe einer Metalltrommel“, zitierte das Nachrichtenportal pravda.com die Staatsanwaltschaft. Eines der Opfer habe Prellungen an Hals und Brust aufgewiesen, der andere hatte Schusswunden in der Brust- und Leistengegend sowie eine Kopfwunde.

Ukraine-Krieg: Teilmobilmachung löst Panik in Russland aus – Putin reagiert

+++ 16.32 Uhr: Nach dem Chaos, das die Teilmobilmachung in Russland angerichtet hat, reagiert Wladimir Putin. Angesichts der Panik unter jungen Männern hat der russische Präsident weitere Gruppen vorübergehend vom Militärdienst befreit. Einem vom Kreml in Moskau veröffentlichten Dekret zufolge wird die Einberufung von Studenten an Privat-Universitäten mit staatlicher Zulassung ausgesetzt. Einen Aufschub bekommen demnach auch Menschen, die Priester werden oder andere religiöse Berufe ergreifen wollen.

News zum Ukraine-Krieg: Russische Soldaten „Landstreicher, Plünderer und Vergewaltiger“

+++ 15.09 Uhr: Der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Resnikow hat sich angesichts Russlands Atom-Drohungen unbeeindruckt gezeigt. Putin sei in der Ukraine bereits so brutal vorgegangen, dass man nun nicht kuschen werde. „Nach Mariupol und Butscha und den Raketenangriffen werden wir uns nicht durch Atomwaffen einschüchtern lassen“, zitierte ihn sein eigenes Ministerium auf dem Kurznachrichtendienst Twitter.

„Wir sagen allen Partnern: Hört auf, Angst vor Russland zu haben. Dies ist nicht die zweitstärkste Armee der Welt, dies sind Landstreicher, Plünderer und Vergewaltiger“, fügte Resnikow hinzu. Keine richtigen Soldaten, sondern vielmehr russische Kriminelle, die früher im Gefängnis gesessen hätten, würden Grauen in die Ukraine bringen.

„Wie Tiere“ behandelt: Russische Soldaten erheben schwere Vorwürfe

+++ 12.35 Uhr: Laut Medienberichten klagen zahlreiche von Russland einberufene Reservisten über Versorgung und Ausstattung der Streitkräfte im Ukraine-Krieg. In einem von der Website The Insider veröffentlichen Video prangern mehrere Soldaten die „unmenschlichen Bedingungen“ bei der Armee an. Man würde behandelt „wie Tiere“, sagt einer der Soldaten. Versprochene Bonuszahlungen habe man nicht erhalten, schlafen müsse man auf dem Boden.

News zum Krieg: Ukraine soll Dugina-Mord genehmigt haben

+++ 11.48 Uhr: Medienberichte zufolge gehen US-Geheimdienste davon aus, dass Teile der ukrainischen Regierung den Mordanschlag auf die russische Kriegsunterstützerin Darja Dugina in Moskau genehmigt haben. Die USA hätten zuvor keine Kenntnis von den Plänen gehabt, berichteten die Zeitung New York Times und der Sender CNN unter Berufung auf nicht namentlich genannte Quellen. Es sei aber offen, wer genau den Anschlag abgesegnet habe. US-amerikanische Regierungsvertreter hätten ukrainische Vertreter wegen des Attentats ermahnt, hieß es weiter.

Das Auto mit der Tochter des Rechtsnationalisten Alexander Dugin am Steuer war am 20. August in der Nähe von Moskau explodiert. Die Ermittler beschuldigten bereits kurz nach der Tat eine aus der Ukraine stammende Tatverdächtige, die zur Fahndung ausgeschrieben wurde. Russland macht für das Attentat ukrainische Geheimdienste verantwortlich. Kiew weist jegliche Beteiligung zurück.

News zum Ukraine-Krieg: Russland attackiert Saporischschja

+++ 11.06 Uhr: Bei Angriffen des russischen Militärs auf die Stadt Saporischschja sind nach ukrainischen Angaben zwei Menschen getötet und fünf weitere verschüttet worden. Russische Truppen hätten mehrere Hochhäuser beschossen, erklärte der von den ukrainischen Behörden ernannte Regionalgouverneur Oleksandr Staruch. Mindestens fünf Menschen würden unter den Trümmern vermisst. „Viele“ weitere seien gerettet worden.

Andrij Jermak, Leiter des ukrainischen Präsidialamtes, schrieb im Messengerdienst Telegram: „Saporischschja. Raketenangriffe auf Wohnhäuser. Russische Terroristen sind nur in der Lage gegen Zivilisten zu kämpfen. Verrückte Feiglinge.“

News zum Ukraine-Krieg: Putin befördert Kadyrow – „Gefährliche Eskalation“ befürchtet

+++ 10.07 Uhr: Nach seiner Beförderung zum Generaloberst hat der berüchtigte Tschetschenenführer Ramsan Kadyrow Kreml-Chef Wladimir Putin seine Solidarität versichert. Das tschetschenische Volk werde die Politik von Russlands Staatsoberhauptes überall auf der Welt voll und ganz unterstützen, schrieb er auf Telegram. Zuvor hatte er sich schon für den dritthöchsten militärischen Rang bedankt. Er sei dem Oberbefehlshaber „unglaublich dankbar“ für die „große Wertschätzung“.

Katrin Eigendorf, Kriegsberichterstatterin und frühere Russland-Korrespondentin des ZDF, schrieb auf dem Kurznachrichtendienst Twitter: „Mit der Ernennung von Tschetschenenführer #Kadyrow zum Generaloberst gibt #Putin dem Druck der rechten Nationalisten nach. Das macht eine gefährliche Eskalation des Krieges gegen die #Ukraine wahrscheinlich.“

Putin verstaatlicht Atomkraftwerk Saporischschja

+++ 9.00 Uhr: Putin treibt die Aneignung ukrainischer Gebiete voran. Die Gebiete Cherson, Donezk, Luhansk und Saporischschja hatte er schon am Mittwoch durch eine Ratifizierung annektiert. Nun beauftragte er die Moskauer Regierung, das ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja zu verstaatlichen.

In einem am Mittwoch veröffentlichten Dekret hieß es dazu: „Die Regierung ist angewiesen zu gewährleisten, dass Objekte zur Nutzung von Atomenergie des Kernkraftwerks Saporischschja und anderes für dessen Funktion notwendiges Eigentum in den staatlichen Besitz übernommen werden.“ Bei dem AKW handelt es sich um das größte in Europa. Russland kontrolliert es bereits seit Anfang März. Bei Kämpfen geriet es mehrfach unter Beschuss, was Sorgen vor einer atomaren Katastrophe auslöste.

Selenskyj Richtung Moskau: „Ihr habt schon verloren“

Update vom Donnerstag, 6. Oktober, 06.00 Uhr: Auf das Kampfgeschehen in der Ukraine ging Präsident Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache diesmal nur am Rande ein. Er meldete die Rückeroberung von drei weiteren Ortschaften im Gebiet Cherson und nannte die jüngsten russischen Angriffe mit iranischen Kampfdrohnen auf ukrainische Städte zwecklos. „Das hilft Euch schon nicht mehr. Ihr habt schon verloren“, wandte er sich an die russische Führung. Diese könne ihre eigenen Soldaten nicht mehr motivieren, während die Ukrainer wüssten, wofür sie kämpften, zeigte er sich überzeugt.

Der ukrainische Präsident rückte den geplanten Wiederaufbau in den Fokus. Nach der Rückeroberung der ersten Gebiete im Donbass seien dort die Zahlungen von Renten und Sozialleistungen aufgenommen worden, sagte er und kündigte intensive Vorbereitungen für die Bewältigung des „schwierigen Winters“ an.

News zum Ukraine-Krieg: Moskauer Mobilisierungskampagne löst Wut aus

+++ 22.44 Uhr: Einem Bericht der BBC News Russia zufolge erlitt eine der Eliteeinheiten des russischen Militärgeheimdienstes beim Rückzug aus den zuvor besetzten Gebieten hohe Verluste. Die sogenannte „Spetsnaz-Brigade“ der 3. Garde habe seit Beginn des Krieges bis zu drei Viertel ihrer Aufklärungskräfte verloren, so BBC.

Die Moskauer Mobilisierungskampagne hatte in Russland Chaos und Wut ausgelöst. Die Wut nahm laut BBC weiter zu, nachdem Videos aufgetaucht waren, die zeigten, wie zahlreiche Männer in den militärischen Ausbildungszentren unter sehr schlechten Bedingungen auf ihre Entsendung in die Ukraine warteten. Mindestens sechs Rekruten seien seit Beginn der Mobilisierung in den Ausbildungszentren gestorben, sagte Pawel Tschikow, einer der führenden russischen Menschenrechtsanwälte, gegenüber dem britischen Guardian. Einer der Rekruten habe sich Berichten zufolge selbst das Leben genommen.

Ukraine-Krieg: Neues Massengrab in befreiter Stadt gefunden

+++ 22.10 Uhr: In der unlängst von der russischen Besatzung befreiten Stadt Lyman sind ukrainischen Medien zufolge Gräber von mehr als 50 Zivilisten gefunden worden. „Die Russen haben Gräben ausgehoben und Personen, die sie der Kollaboration mit dem ukrainischen Militär verdächtigten, gezwungen, die Leichen der Toten für die Umbettung einzusammeln“, teilte der ukrainische Internet-Fernsehsender Hromadske mit. Einige der Gräber seien statt mit Namen nur mit Nummern versehen.

Lyman war im Mai von moskautreuen Truppen eingenommen und Anfang Oktober nach schweren Gefechten durch die Ukrainer zurückerobert worden. Nach dem Abzug der russischen Truppen wurden bereits in mehreren Teilen der Ukraine Massengräber gefunden. Für internationales Entsetzen hatten die Leichenfunde in der Kiewer Vorstadt Butscha gesorgt. Dort waren Hunderte getöteter Zivilisten gefunden worden, die teilweise Folterspuren aufwiesen und mit gefesselten Händen starben. Butscha gilt seitdem als Symbol für schwerste Kriegsverbrechen.

News zum Ukraine-Krieg: Nato-Gefechtsverband ist einsatzbereit

+++ 21.00 Uhr: Der in der Slowakei aufgebaute Nato-Gefechtsverband ist einsatzbereit. Wie das Verteidigungsbündnis mitteilt, hat die multinationale Kampftruppe bei einer mehrere Monate lang vorbereiteten Übung namens „Strong Cohesion“, zu Deutsch „Starker Zusammenhalt“ bewiesen, dass sie ihre Aufgaben erfüllen kann.

An dem neuen Gefechtsverband der Nato ist auch Deutschland beteiligt. Die Bundeswehr war nach eigenen Angaben mit etwa 550 Soldatinnen und Soldaten in dem westlich der Ukraine gelegenen EU-Staat präsent. Zudem sind Tschechien, die Vereinigten Staaten, Slowenien und das Gastland Slowakei beteiligt.

News zum Ukraine-Krieg: Gebiete sollen „für immer“ russisch bleiben

+++ 19.55 Uhr: Wie der Kreml erklärt, ist es die Absicht von Russland, sich die von der Ukraine zurückeroberten Gebiete in den für annektiert erklärten Regionen zurückzuholen. Die Gebiete würden „für immer“ russisch sein und „nicht zurückgegeben“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow laut der Nachrichtenagentur afp. Es sei zudem davon auszugehen, dass sich die Lage in den vier Regionen „stabilisiere“, habe Wladimir Putin bei einer Videokonferenz mit russischen Lehrkräften geäußert.

Der Machthaber der Teilrepublik Tschetschenien, Ramsan Kadyrow, wurde unterdessen nach eigenen Angaben durch Putin zum Generaloberst befördert. Tschetschenische Einheiten kämpfen in der Ukraine auf der Seite der russischen Streitkräfte, darunter auch Kadyrows berüchtigte persönliche Miliz.

News im Ukraine-Krieg: Putin stellt AKW Saporischschja unter russische Verwaltung

+++ 18.35 Uhr: Der russische Präsident Wladimir Putin hat das besetzte ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja unter russische Verwaltung gestellt. Laut Agence France-Presse (afp) unterzeichnete er am Mittwoch (5. Oktober) in Moskau ein entsprechendes Dekret. Der Chef des AKW, Ihor Muraschow, war am Freitag von russischen Truppen festgenommen worden. Mittlerweile soll er nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), die mit mehreren Experten vor Ort ist, wieder bei seiner Familie sein.

IAEA-Chef Grossi hatte zuvor angekündigt, noch diese Woche erst nach Kiew und dann nach Moskau reisen zu wollen, um Beratungen über die Einrichtung einer Sicherheitszone rund um das AKW fortzusetzen. Die Anlage gerät in den Kämpfen nach wie vor immer wieder unter Beschuss, für den sich Russland und die Ukraine gegenseitig verantwortlich machen.

News zum Ukraine-Krieg: Kritik in Russland – Militär soll „mit dem Lügen“ aufhören

+++ 17.26 Uhr: In Russland formiert sich weiterhin Kritik am Verlauf des russischen Angriffskriegs in der Ukraine. Ein hochrangiger russischer Parlamentarier hat die Armee aufgefordert, „mit dem Lügen“ über den Militäreinsatz aufzuhören. „Das Volk weiß es. Unser Volk ist nicht dumm“, sagte der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses der Duma, Andrej Kartapolow, im Onlinedienst Telegram. „Und es sieht, dass wir nicht bereit sind, ihm auch nur einen Teil der Wahrheit zu sagen.“ Dies könne zu einem Verlust von Glaubwürdigkeit führen.

News zum Ukraine-Krieg: Owsjannikowa flieht aus Arrest

+++ 17.04 Uhr: Die wegen ihrer Kritik am Ukraine-Krieg international bekannt gewordene frühere russische Fernsehredakteurin Marina Owsjannikowa ist nach eigenen Angaben aus dem Hausarrest geflohen. Die 44-Jährige schrieb im Nachrichtendienst Telegram: „Ich betrachte mich als völlig unschuldig und da unser Staat sich weigert, sich an seine eigenen Gesetze zu halten, weigere ich mich seit dem 30. September 2022, mich an die mir auferlegte Zwangsmaßnahme in Form von Hausarrest zu halten, und ich entlasse mich selbst aus diesem.“

News zum Ukraine-Krieg: Kiew in Gefahr? Warnung vor neuer Offensive aus Belarus

+++ 15.37 Uhr: Die Ukraine schließt eine russische Offensive aus dem mit Kreml-Chef Wladimir Putin verbündeten Belarus nicht aus. Einige Einheiten seien bereits auf belarussischem Gebiet und würden dort stillgelegte Flugplätze aus der Sowjetzeit sanieren, sagte der Sicherheitsdienst-Oberst Roman Kostenko der staatlichen ukrainischen Nachrichtenagentur Ukrinform.

„Auch neu mobilisierte Kampftruppen werden dort stationiert. Dies stellt eine Bedrohung dar. Es ist nicht auszuschließen, dass sie von dort aus einen weiteren Vorstoß in den Norden unternehmen“, so Kostenko. Seiner Meinung nach werde Belarus in den Krieg gegen die Ukraine eintreten, sollte Russland ernsthafte Fortschritte an der Front machen. „Wir berücksichtigen dies alles. Wir wissen, dass Belarus ein Feind ist und sind uns bewusst, dass das Land in den Krieg eintreten kann. Wir tun jedoch alles, um sicherzustellen, dass es nicht zu seinem Vorteil ausfällt“, betonte der Ukrainer.

News zum Ukraine-Krieg: Russland warnt USA vor „direkter Beteiligung“ am Ukraine-Krieg

+++ 14.16 Uhr: Die zuletzt von ukrainischen Truppen befreiten Gebiete will Russland nicht aufgeben und bald wieder unter seine Kontrolle bringen. „Sie werden für immer zu Russland gehören“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow in Moskau der Staatsagentur Tass zufolge. Er bezog sich damit auf Teile von Gebieten, die Russland völkerrechtswidrig annektiert hat, die aber unter der Kontrolle ukrainischer Truppen sind. Bestimmte Gebiete müssten noch eingenommen werden, sagte Peskow mit Blick auf die Gegenoffensive des Nachbarlandes ein. „Wir werden uns mit der Bevölkerung beraten, die mit Russland leben möchte.“

News zum Ukraine-Krieg: EU in Sorge vor möglichem Atomschlag Russlands

Update vom Mittwoch, 5. Oktober, 12.50 Uhr: Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell ist angesichts ukrainischer Erfolge auf dem Schlachtfeld vor einem möglichen Atomwaffeneinsatz Russlands in Sorge. Der Krieg sei in eine neue Phase eingetreten, in der eine Nuklearmacht Rückschritte mache und Drohungen im Raum stünden, dass auch Kernwaffen eingesetzt würden, sagte der EU-Chefdiplomat im Europaparlament. Davor dürfe man nicht die Augen verschließen. „Das ist sicherlich ein besorgniserregendes Szenario, in dem wir zeigen müssen, dass unsere Unterstützung für die Ukraine nicht wankt.“

Ukraine-Krieg: Russland attackiert Kiew mit Kamikaze-Drohnen

Erstmeldung vom Mittwoch, 5. Oktober: Kiew – Erstmals hat das russische Militär ukrainischen Angaben zufolge nahe der Hauptstadt Kiew Ziele mit Kamikaze-Drohnen angegriffen. „Es gab sechs Einschläge und Explosionen“, teilte der Gouverneur des Gebiets Kiew, Olexij Kuleba, am Mittwoch (5. Oktober) im Nachrichtendienst Telegram mit.

News zum Ukraine-Krieg: Sechs Drohnen abgeschossen

„Sechs von ihnen wurden abgeschossen, drei mit Flugabwehrraketen im Süden und ebenfalls drei wurden durch die Luftstreitkräfte abgeschossen“, sagte der Sprecher der Luftwaffe, Jurij Ihnat, im ukrainischen Fernsehen. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Medienberichten zufolge soll eine Kaserne in Bila Zerkwa Ziel gewesen sein.

Der Iran hatte vor mehr als einem Monat Kampfdrohnen an Russland geliefert, eine Lieferung aber offiziell bestritten. Kiew bezeichnete die Unterstützung für Russland als „unfreundlichen Akt“, verwies den iranischen Gesandten des Landes und reduzierte das Personal der iranischen Botschaft. (mit Agenturen)

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