Anwältin äußert sich – wieso ein Verdächtiger frei kam

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Von: Maximilian Kettenbach, Romina Kunze, Martina Lippl

Wegen des Verdachts einer Gruppenvergewaltigung müssen fünf deutsche Urlauber in Untersuchungshaft. Ein Richtertausch sorgt im Fall für Aufsehen.

Update vom 18. Juli, 06.32 Uhr: Eine Justizsprecherin in Palma de Mallorca hat derweil den Haftrichter-Tausch im Fall der mutmaßlichen Gruppenvergewaltigung bestätigt. Da der bisher zuständige Richter Antoni Rotger als besonders rigoros und unnachgiebig gilt, verbessern sich nach übereinstimmender Einschätzung von Medien der Insel die Chancen der Beschuldigten, vielleicht schon bald auf Kaution und unter Auflagen auf freien Fuß gesetzt zu werden. Die Mallorca Zeitung zum Beispiel sprach vor diesem Hintergrund von einem „Hoffnungsschimmer“ aus Sicht der Urlauber.

Sie könnten auch darauf hoffen, bis zu einer Entscheidung, ob es zur Anklage und zum Prozess kommt, in die Heimat zurückkehren zu dürfen. In Spanien kann U-Haft bis zu zwei Jahre dauern – und unter bestimmten Umständen auch verlängert werden. Die Anwältin sagte der dpa, sie sei es gewesen, die die Freilassung eines sechsten Angehörigen der Freundesgruppe erreicht habe, der zunächst ebenfalls festgenommen worden war. Mallorquinische Medien berichteten unter Berufung auf Ermittlerkreise, er habe bei der richterlichen Anhörung glaubhaft versichert, er habe während der Tat auf einem Sofa geschlafen und nichts getan und mitbekommen.

Einer der der Gruppenvergewaltigung verdächtigten Männer steigt aus einem Polizei-Fan auf Mallorca. © Clara Margais / dpa

Mutmaßliche Gruppenvergewaltigung auf Mallorca: Anwältin erwirkt Wechsel von „Knallhart-Richter“

Update vom 17. Juli, 12.29 Uhr: Fünf Mallorca-Urlauber aus Deutschland sitzen seit Samstagabend auf der Urlaubsinsel in U-Haft. Der Haftrichter Antoni Rotger am Ermittlungsgericht Nr. 8 schmetterte Anträge auf Kaution ab. Jetzt soll ein neuer Richter den Fall der mutmaßlichen Gruppenvergewaltigung übernehmen. Wie die Mallorca Zeitung berichtet, soll die Anwältin von dreien der Beschuldigten einen Wechsel des Ermittlungsrichters erwirkt haben. Das habe die Zeitung aus Gerichtskreisen am Montagmorgen erfahren. Das Ermittlungsgericht Nr. 5 solle demnach das weitere Verfahren übernehmen.

Die Anwältin Maria Barbancho und der auch als „Knallhart-Richter“ bezeichnete Rotger kennen sich. Barbancho habe auch die deutschen Kegelbrüder vertreten. Wegen des Verdachts einer schweren Brandstiftung mussten die dreizehn Urlauber in U-Haft auf Mallorca bleiben. Rotgers weigerte sich, die jungen Männer gegen Kaution und Auflagen auf freien Fuß zu setzen.

Barbanchos Antrag auf Wechsel des Ermittlungsrichters habe Erfolg gehabt. Haftrichter Rotger sei zum Zeitpunkt der mutmaßlichen Vergewaltigung nicht der diensthabende Ermittlungsrichter gewesen und demnach nicht für das Verfahren zuständig. Ob der Wechsel des Ermittlungsrichters einen Einfluss auf die U-Haft der fünf deutschen Männer haben wird, bleibt abzuwarten.

Mutmaßliche Gruppenvergewaltigung auf Mallorca – Polizei analysiert Spuren aus Hotelzimmer

Update vom 17. Juli, 9.25 Uhr: Was ist im Hotelzimmer an der Playa de Palma in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag (13. Juli) passiert? Die spanische Polizei versucht, den Tatablauf zu rekonstruieren, sicherte Beweise am vermeintlichen Tatort. Fünf Mallorca-Urlauber sitzen seit Donnerstag wegen des Vorwurfes einer Gruppenvergewaltigung in U-Haft. Anträge auf Kaution schmetterte der zuständige Richter ab. Ein sechster der Gruppe kam am Samstagabend ohne Auflagen frei. (siehe Update vom 16. Juli, 20.43 Uhr).

Die Spurensicherung versiegelte bereits am Donnerstag zwei Zimmer in dem Vier-Sterne-Hotel, die offenbar Tatort eines Verbrechens geworden sind. Wie die spanische Zeitung Última Hora berichtet, wurden „biologische Spuren“ sichergestellt, die nun in einem Labor analysiert werden. Am Freitag waren auch Tatverdächtige bei einer Tatortbegehung vor Ort gewesen (siehe Update vom 16. Juli, 13.32 Uhr).

Verdacht der Gruppenvergewaltigung auf Mallorca – Was ist auf den Handyvideos?

Von den Ereignissen soll es Handyaufnahmen geben. Das wurde recht schnell bekannt. Mindestens einer der Verdächtigen soll das Geschehen in dem Hotelzimmer gefilmt haben. Es soll sich um kurze Videosequenzen handeln. Die Polizei beschlagnahmte die Mobiltelefone und werten diese aus. Es wird geprüft, ob die Aufnahmen in den sozialen Medien oder per Messanger veröffentlicht wurde.

Die Deutschen hätten laut Ultima Hora der Polizei erklärt, dass alles im gegenseitigen Einvernehmen geschehen sei. Vor dem Haftrichter hätten die Beschuldigten das offenbar erneut. Bei ihren Aussagen sollten sie mit den Tränen gekämpft haben, wie die Bild erfahren haben will. Ob die Handyvideos die Beschuldigten entlasten, bleibt abzuwarten. Das Opfer – eine 18-jährige Deutsche aus Hannover – sei nach der Tat zu Untersuchungen in ein Krankenhaus gebracht worden.

Die spanischen Medien erinnern sofort an eine Gruppenvergewaltigung aus dem Jahr 2016 in Pamplona. Damals hatten fünf junge Männer eine junge Frau in einem Hauseingang vergewaltigt und dabei gefilmt. Diese Aufnahmen hätten „keinen offensichtlichen Widerstand“ gegen die Vergewaltigung erkennen lassen, erinnert Chefredakteur Ciro Krauthausen von der Mallorca Zeitung beim WDR. Ein zunächst sehr mildes Urteil (sexueller Missbrauch) gegen die als „manada“ (auf Deutsch: Rudel) bezeichneten Männer löste damals Proteste im ganzen Land aus. Die Männer wurden dann vom Obersten Gerichtshof wegen Vergewaltigung zu langen Haftstrafen verurteilt. Daraufhin wurde das Sexualstrafrecht in Spanien verschärft.

Mutmaßliche Gruppenvergewaltigung auf Mallorca: Darum sind offenbar nur fünf Männer in U-Haft

Update vom 16. Juli, 20.43 Uhr: Am Donnerstag (13. Juli) wurden sechs junge Mallorca-Urlauber aus Deutschland festgenommen, ihnen wird vorgeworfen, eine 18-jährige Deutsche zu sexuellen Handlungen gezwungen zu haben. Nach einer Anhörung am Samstag (15. Juli) kamen fünf von ihnen in Untersuchungshaft, einen ließ der Haftrichter ohne Auflagen frei. Nun ist auch bekannt, warum.

Nach Informationen der Mallorca Zeitung sei der erzwungene Geschlechtsverkehr „lediglich“ von fünf Männern ausgegangen, ein sechster Verdächtiger habe während des gesamten Vorfalls auf der Couch im betroffenen Hotelzimmer geschlafen. Wie bislang bekannt wurde, sei die 18-Jährige zunächst einvernehmlich mit einem der Verdächtigen mitgegangen, den sie am zuvor am Abend auf der Partymeile kennengelernt hatte.

Zunächst war unklar, ob es sich bei ihm um den freigelassenen Verdächtigen gehandelt haben könnte. Doch den lokalen Medien zufolge sei er einer der fünf Männer, die in U-Haft sitzen – und die kann auf Mallorca lange dauern. Lesen Sie auch: Hier werden die Deutschen nach der mutmaßlichen Gruppenvergewaltigung auf Mallorca vorgeführt.

Das Foto zeigt zwei der sechs Verdächtigen, denen Gruppenvergewaltigung vorgeworfen wird am Samstagmorgen (15. Juli). Die Frau hatte laut Polizei am Ballermann einen Deutschen am Strand kennengelernt. Sie habe in der Nacht auf Donnerstag eingewilligt, mit ihm auf sein Zimmer zu gehen. Das Hotel habe ihr aber den Zutritt verweigert, weil sie dort kein Gast war. Daraufhin seien beide in ein nahe gelegenes Hotel gegangen, wo fünf Freunde des Mannes abgestiegen waren. Diese seien später in das Zimmer gekommen. Wie die spanische Zeitung Última Hora berichtete, kam es dort zunächst zum einvernehmlichen Geschlechtsverkehr mit dem Mann.
Zwei der sechs Verdächtigen, denen Gruppenvergewaltigung vorgeworfen wird, werden am Samstagmorgen (15. Juli) ins Gericht von Palma de Mallorca geführt. © Clara Margais/dpa

Nach mutmaßlicher Gruppenvergewaltigung auf Mallorca: Polizei findet „biologische Spuren“ im Hotelzimmer

Update vom 16. Juli, 13.32 Uhr: Die Ermittlungen nach der mutmaßlichen Gruppenvergewaltigung auf Mallorca laufen auf Hochtouren. Die spanische Polizei soll offenbar „biologische Spuren“ im Hotelzimmer an der Playa de Palma gefunden haben, berichtet die spanische Zeitung Última Hora. Im Labor des Polizeipräsidiums auf Mallorca sollen diese Proben nun weiter analysiert werden.

Bereits am Freitagmittag habe die Nationalpolizei mit dem mutmaßlichen Tatverdächtigen ein Tatortbegehung am Hotel vorgenommen haben, schreibt auch die Mallorca Zeitung. Die Tatortbegehung habe rund 40 Minuten gedauert. Zwei Personen seien vor den Augen der Presse in das Gebäude geführt worden sein, die übrigen vier über einen Seiteneingang. Einsatzkräfte der Spurensicherung waren zuvor eingetroffen. Auf Fotos von Presseagenturen und auch in den lokalen Medien ist zusehen, wie Beamte einen Tatverdächtigen, der sein Gesicht, mit einem T-Shirt bedeckt, ins Hotel führen.

Verdacht einer Gruppenvergewaltigung auf Mallorca – Das ist über die Tatverdächtigen bekannt

Update vom 16. Juli, 12.38 Uhr: Fünf Mallorca-Urlauber aus Deutschland sitzen seit Samstagabend wegen Verdachts einer Gruppenvergewaltigung in U-Haft. Die jungen Männer sollen im Alter zwischen 21 und 23 Jahre alt sein und nach Polizeiangaben alle die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen. Nach RTL-Informationen sollen die Männer aus Dortmund kommen. Weitere News dazu, was die Polizei zu dem Vorfall sagt, lesen Sie ausführlich auch hier.

Die mutmaßlichen Tatverdächtigen wurden am Donnerstag gegen 3.40 Uhr festgenommen. Ihnen wird vorgeworfen, eine deutsche Urlauberin in der Nacht auf Donnerstag (13. Juli) in einem Hotel an der Playa de Palma vergewaltigt zu haben. Bei dem Opfer handelt es sich laut der spanischen Zeitung Última Hora um eine 18-Jährige aus Deutschland, die mit einer Freundin ihren Urlaub auf der Insel verbrachte.

Was genau im Hotelzimmer geschah, versucht die spanische Polizei zu ermitteln. Im Hotelzimmer wurden Spuren gesichert. Die Handys der Tatverdächtigen beschlagnahmt. Es gibt laut Polizei kurze Videos von der Tat. Zudem weist das Opfer Verletzungen auf, die mit einer Gruppenvergewaltigung vereinbar sind, berichtet Última Hora.

Nach den ersten Erkenntnissen der Polizei soll die junge Frau in der Nacht auf Donnerstag einen etwa gleichaltrigen Mann in einer Bar an der Playa de Palma (bekannt als Ballermann) kennengelernt haben. Die Frau soll freiwillig mit dem Deutschen mitgegangen sein. Beide wollten in das Hotel des Mannes. Da die Frau jedoch kein Gast des Hotels war, wurden sie an der Rezeption abgewiesen. So seien sie in ein anderes Hotel gegangen, wo sich Freunde des Mannes aufhielten. Als diese später in ihr Zimmer kamen, hätten vier von ihnen die Frau zu sexuellen Handlungen gezwungen. Einer der Verdächtigen habe die Tat mit seinem Handy gefilmt. Das Opfer floh ins Badezimmer. Einer der Männer habe der Frau gegenüber eingestanden, dass die Männer zu weit gegangen seien. Er habe die junge Frau beruhigt und sie in ihr Hotel begleitet, wo die sie die Polizei alarmierten.

Als wären die Vorfälle um deutsche Urlauber auf der Baleareninsel nicht schon genug, wurde nun auch noch eine 36-Jährige totgefahren. Der Fahrer flüchtete.

Die sechs Männer wurden daraufhin am Samstagmorgen in Handschellen in das Gericht in Palma gebracht. Dabei zogen sie ihre Oberteile (vorwiegend Fußball-Trikots) über den Kopf, um nicht erkannt zu werden.
Nach dem Vorwurf der Gruppen-Vergewaltigung auf Mallorca sollten die Verdächtigen eigentlich schon am Samstag (15. Juli) dem Haftrichter vorgeführt werden. Die sechs Männer wurden ins Gericht von Palma de Mallorca gebracht, die Anhörung allerdings auf unbestimmte Zeit vertragt. © Carlos Herrera/dpa

Mutmaßliche Gruppenvergewaltigung auf Mallorca – Tatverdächtigen drohen bis zu 12 Jahren Gefängnis

Update vom 16. Juli, 8.58 Uhr: Es sind schwere Vorwürfe: Mehrere Urlauber aus Deutschland sollen auf Mallorca (Spanien) eine Frau vergewaltigt haben. Fünf Männer sitzen seit Samstagabend (15. Juli) in U-Haft. Eine Freilassung gegen Kaution schmetterte der zuständige Richter ab. Den Tatverdächtigen wird vorgeworfen, in der Nacht auf Donnerstag (13. Juli) eine deutsche Urlauberin in einem Hotel an der Playa de Plama vergewaltigt zu haben.

Wie die Mallorca Zeitung berichtet, habe die Polizei inzwischen bestätigt, dass einer der Männer die mutmaßliche Gruppenvergewaltigung mit dem Handy gefilmt hat. In Spanien drohen den Beschuldigten Haftstrafen von zehn bis 12 Jahren. In Härtefällen könne eine U-Haft in Spanien bis zu vier Jahren andauern, berichtet die lokale Nachrichtenzeitung. Es gäbe dafür eine Reihe von Voraussetzungen.

Verdacht auf Gruppenvergewaltigung auf Mallorca – Fünf deutsche Urlauber müssen in U-Haft

Update vom 15. Juli, 23.35 Uhr: Entgegen spanische Medienberichte hat der Haftrichter im Fall der sechs deutschen Urlauber doch noch am späten Samstagabend eine Entscheidung verkündet. Fünf der jungen Männer müssen wegen des Verdachts einer Gruppenvergewaltigung in Untersuchungshaft. Eine Freilassung gegen Kaution lehnte das zuständige Gericht am Samstag ab, teilte eine Justizsprecherin am späten Abend mit. Ein sechster Urlauber aus Deutschland wurde freigelassen.

Untersuchungshaft kann in Spanien Wochen und Monate dauern. Im Falle einer Verurteilung wegen Vergewaltigung könnten gegen die Deutschen Strafen von bis zu zwölf Jahren verhängt werden. Die mutmaßliche Gruppenvergewaltigung soll sich in der Nacht auf Donnerstag am Ballermann ereignet haben. Die spanische Polizei hat am Samstagnachmittag bereits weitere Informationen zum mutmaßlichen Tathergang veröffentlicht.

Gruppenvergewaltigung von Deutschen auf Mallorca
Die Spurensicherung der Polizei kommt zu einem Hotel, wo ein sexueller Übergriff stattgefunden haben soll. Wie die Polizei auf der Mittelmeerinsel am Freitag mitteilte, sei das Opfer eine deutsche Urlauberin. Die Tat soll sich nach Polizeiangaben im Zimmer eines Hotels am Ballermann in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag ereignet haben. © Foto: Ingo Wohlfeil/dpa

Vorwurf der Gruppenvergewaltigung: Haftrichter vertagt offenbar Entscheidung über U-Haft

Update vom 15. Juli, 22.43 Uhr: Nach einer möglichen Gruppenvergewaltigung auf Mallorca steht die Entscheidung über einen Haftbefehl gegen sechs Urlauber aus Deutschland offenbar weiter aus. Eigentlich sollten die sechs jungen Männer am Samstag (15. Juli) dem Haftrichter vorgeführt werden, der über ihr weiteres Schicksal entscheiden muss. Zur Debatte steht derzeit, ob die Verdächtigen in Untersuchungshaft müssen oder gegen Kaution freikommen können.

Der Richter habe nach Informationen von spanischen Medien die Anhörung verschoben, weil er die Dokumente zu dem Fall eingehender studieren wolle. Wann die Anhörung nun stattfinden solle, ist noch unbekannt; nach spanischem Recht darf ein Verdächtiger allerdings höchstens 72 Stunden ohne richterliche Anordnung festgehalten werden.

Das Foto zeigt zwei der sechs Verdächtigen, denen Gruppenvergewaltigung vorgeworfen wird am Samstagmorgen (15. Juli). Die Frau hatte laut Polizei am Ballermann einen Deutschen am Strand kennengelernt. Sie habe in der Nacht auf Donnerstag eingewilligt, mit ihm auf sein Zimmer zu gehen. Das Hotel habe ihr aber den Zutritt verweigert, weil sie dort kein Gast war. Daraufhin seien beide in ein nahe gelegenes Hotel gegangen, wo fünf Freunde des Mannes abgestiegen waren. Diese seien später in das Zimmer gekommen. Wie die spanische Zeitung Última Hora berichtete, kam es dort zunächst zum einvernehmlichen Geschlechtsverkehr mit dem Mann.
Zwei der sechs Verdächtigen, denen Gruppenvergewaltigung vorgeworfen wird, werden am Samstagmorgen (15. Juli) ins Gericht von Palma de Mallorca geführt. © Clara Margais/dpa

Vorwurf der Gruppenvergewaltigung: Blüht den sechs Deutschen viele Jahre Haft?

Update vom 15. Juli, 15.50 Uhr: Eigentlich sollten die sechs Urlauber aus Deutschland, die unter Verdacht einer Gruppenvergewaltigung stehen, bereits dem Haftrichter vorgeführt werden. Die Anhörung war mehreren Medienberichten zufolge für Samstagmittag (15. Juli) angesetzt, verzögert sich nun aber auf den Nachmittag oder frühen Abend. Der Grund hierfür ist unbekannt.

Die sechs jungen Männer waren schon am Morgen in Handschellen in das Gericht in Palma de Mallorca gebracht worden, nachdem sie am Donnerstag (13. Juli) in Gewahrsam genommen worden waren. Der Haftrichter soll entscheiden, ob die Verdächtigen in Untersuchungshaft kommen oder womöglich gegen eine Kaution freikommen dürfen.

Laut spanischen Medien haben die Ermittler ein Handyvideo der vermeintlichen Tat sichergestellt, deren Inhalt nun geprüft würde. Sollte es zu einer Verurteilung kommen, könnte den Männern mehrere Jahre Haft drohen; in Spanien kann Vergewaltigung mit bis zu zwölf Jahren Gefängnis geahndet werden.

Vorwurf der Gruppenvergewaltigung: Gleicher Haftrichter, der Kegelbrüder 2022 in U-Haft schickte

Update vom 15. Juli, 13.42 Uhr: Am Samstagmorgen sind die sechs Männer, denen eine Gruppenvergewaltigung vorgeworfen wird, dem Haftrichter vorgeführt worden. Wie ein RTL-Reporter berichtet, hatten die Männer beim Ankunft am Gericht Fußballtrikots über den Kopf gezogen. Offenbar, um nicht erkannt zu werden.

Außerdem soll ein Elternpaar eines der Verdächtigen anwesend gewesen sein, sichtlich aufgelöst. Der vorsitzende Richter soll Antoni Rotger sein – der gleiche Richter, der im vergangenen Jahr die Kegelbrüder wochenlang in Untersuchungshaft sitzen ließ.

Mutmaßliche Gruppenvergewaltigung auf Mallorca: Video der Tat aufgetaucht?

Update vom 14. Juli, 19.17 Uhr: Eine Gruppe junger Erwachsener aus Deutschland wird vorgeworfen, eine ebenfalls aus Deutschland kommende 18-Jährige vergewaltigt zu haben. Nun soll ein Video der vermeintlichen Tat aufgetaucht sein.

Wie die spanische Nachrichten-Plattform Ultima Hora berichtet, habe einer der sechs jungen Männer den wohl nicht einvernehmlichen Gruppen-Sex mit seinem Handy gefilmt haben. Die Beamten vor Ort hätten demnach das Mobiltelefon mit dem Video sichergestellt und würden den Inhalt derzeit analysieren.

„Sexueller Angriff“: Sechs Mallorca-Urlauber festgenommen

Update vom 14. Juli, 15.19 Uhr: Gegen die Touristen werde wegen eines mutmaßlichen „sexuellen Angriffs“ ermittelt, teilte die spanische Polizei am Freitag mit. Sie sollen sich in einem Hotel in Palma an einer ebenfalls aus Deutschland kommenden jungen Frau vergangen haben.

Der Vorwurf des „sexuellen Angriffs“ umfasst nach spanischem Recht eine Vielzahl von Straftaten von Online-Übergriffen bis zu Vergewaltigung. Die sechs Deutschen – alle zwischen 20 und 29 Jahre – wurden laut Polizei am Freitag befragt. Sie sollen am Samstag einem Richter vorgeführt werden.

Update vom 14. Juli, 14.30 Uhr: Alle sechs Tatverdächtigen wurden von der Polizei am Freitag in das Hotel gebracht, wo sich die Tat ereignet haben soll, wie ein dpa-Fotograf vor Ort bestätigte. Am Samstag sollten die fünf Deutschen und ein in Deutschland geborener Türke einem Haftrichter vorgeführt werden. Sollte er Untersuchungshaft anordnen, könnten die sechs Mallorca-Urlauber wochenlang im Gefängnis bleiben. Zunächst hatte die Polizei von sechs Deutschen gesprochen.

Gruppenvergewaltigung auf Mallorca: Sechster Deutscher in Haft – seine Aussage zeichnet anderes Bild

Update vom 14. Juli, 13 Uhr: Neue Aussagen der Polizei werfen ein etwas anderes Bild auf die Ereignisse. Wie die Polizei am Freitag mitteilte, war der Tathergang etwas anders, als zunächst in spanischen Medien dargestellt. Der zuletzt festgenommene sechste Deutsche habe in der Nacht auf Donnerstag in der Partyhochburg am Ballermann eine Deutsche kennengelernt. Beide hätten zunächst einvernehmlichen Sex im Hotelzimmer gehabt, ehe plötzlich die Freunde des Mannes ins Zimmer kamen.

Später seien fünf deutsche Freunde des Mannes hinzugekommen, von denen einige die Frau vergewaltigt haben sollen, die anderen hätten tatenlos zugeschaut, sagte ein Polizeisprecher. Die Frau habe schließlich aus dem Zimmer fliehen können und mit Hilfe des Hotel-Rezeptionisten die Polizei alarmiert .Ob der Mann, den die Frau anfangs kennengelernt hatte, bei der mutmaßlichen Vergewaltigung dabei war, blieb zunächst unklar.

Verdächtiger einer Gruppenvergewaltigung von Deutschen auf Mallorca
Ein Verdächtiger wird von der Polizei zu einem Hotel gebracht, wo ein sexueller Übergriff stattgefunden haben soll. Das teilte die Polizei auf der Mittelmeerinsel am Freitag mit. Opfer sei demnach eine deutsche Urlauberin. Die Tat soll sich nach Polizeiangaben im Zimmer eines Hotels am Ballermann in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag ereignet haben. © Ingo Wohlfeil/dpa

Ultima Hora hatte zuvor berichtet, dass der Mann die Frau möglicherweise ins Hotel mitbrachte, wo seine Freunde bereits im Zimmer gewartet hätten. Der Vorfall am Ballermann ereignete sich Medien zufolge im Hotel Occidental Playa de Palma, das sich in der Avinguda de Fra Joan Llabrés befindet.

Mittlerweile ist die Spurensicherung der Nationalpolizei eingetroffen. Um 12.40 Uhr wurden zwei Tatverdächtige in Begleitung der Polizei ins Hotel zur Tatortbegehung gebracht, berichtet die Mallorca Zeitung.

Sechster Urlauber gefasst – Polizei meldet Festnahme nach Gruppenvergewaltigung auf Mallorca

Update vom 14. Juli, 12.20 Uhr: Die bisher flüchtige sechste Person im Zusammenhang mit der mutmaßlichen Gruppenvergewaltigung auf Mallorca ist gefasst. Das berichtet die spanischen Zeitung Ultima Hora. Die Polizei analysiert mittlerweile zudem die Überwachungskameras des Hotels, um weitere Anhaltspunkte für den Vorfall zu finden. Sie rekonstruieren die Tat zur aktuellen Stunde im Hotelzimmer.

Die verhafteten Deutschen werden von den Medien als „Rudel“ bezeichnet. Laut Informationen aus dem Justizbereich ist der sechste Verdächtige derjenige, der zuerst sexuelle Beziehungen mit der 20-jährigen Frau hatte. Die Abteilung für Familien- und Frauenpflege der Nationalpolizei (UFAM) wurde unterdessen mit den Ermittlungen beauftragt.

Das mutmaßliche Opfer war auch mit einer Gruppe von Freunden im Urlaub auf Mallorca. Am Mittwochabend entschieden sie sich dazu, an den Strand zu gehen und etwas zu trinken. Dort traf die Frau auf einen der Männer, die jetzt inhaftiert sind. Sie begleitete ihn in ein Hotel, wo bereits weitere Freunde von ihm warteten. Einigen Mitgliedern dieser Gruppe wird vorgeworfen, die 20-jährige Frau dort vergewaltigt zu haben.

Mutmaßliche Gruppenvergewaltigung auf Mallorca: Steckte perfider Plan dahinter? Fünf Deutsche in Haft

Erstmeldung vom 14. Juli 2023, 10.30 Uhr: Palma de Mallorca – Die spanische Nationalpolizei hat am Donnerstagmorgen an der Playa de Palma auf Mallorca fünf deutsche Touristen festgenommen. Das berichtet das Mallorca Magazin unter Berufung auf die Polizei. Ihnen wird eine Gruppenvergewaltigung vorgeworfen. Die Männer sollen um die 20 Jahre alt sein, ebenso wie das mutmaßliche Opfer, das ebenfalls aus Deutschland kommen soll.

Ersten Angaben aus Spanien zufolge könnte es sich dabei um den perfiden Plan eines 20-Jährigen gehandelt haben. Nachdem er die Frau kennengelernt hatte und sich beide nähergekommen waren, soll er vorgeschlagen haben, ins Hotelzimmer seiner Unterkunft in der Joan-Llabrés-Straße zu gehen. Den Informationen von Ultima Hora – der Schwesternzeitung des Mallorca Magazins – zufolge glaubte die Frau, allein mit dem Mann in dessen Zimmer zu kommen. Laut Bildzeitung dachte dies auch der 20-Jährige.

Dort folgte dann jedoch die böse Überraschung. Sie sah sich vier weiteren Männern gegenüber. Daraufhin wollte die 20-Jährige gehen, wurde daran aber gehindert. Einige der Männer sollen die Frau dann vergewaltigt haben, andere sahen dabei zu, bis die Frau schreiend aus dem Zimmer gelaufen sein soll, heißt es im Bericht aus Spanien.

Gruppenvergewaltigung auf Mallorca: Tatverdächtiger wird noch gesucht

Ein Mitarbeiter der Hotelrezeption habe dann die Polizei gerufen. Die Beamten der Nationalpolizei nahmen die Männer um 3.40 Uhr fest und beschlagnahmten deren Handys. Die Frau wurde in die Klinik Son Llàtzer gebracht, ein sechster Tatverdächtiger wird noch gesucht. Eine mögliche Untersuchungshaft prüft nun der Haftrichter am Samstag in Palma. Die Tatverdächtigen streiten laut Bild die Vorwürfe ab, die sexuellen Handlungen seien einvernehmlich erfolgt.

Erst im Sommer 2022 wurden zwei Deutsche am Ballermann festgenommen, weil sie eine Frau vergewaltigt haben sollen. Nach einer Gruppenvergewaltigung 2019 kam es sogar zu Demonstrationen auf der Insel. In diesem Sommer gerieten deutsche Mallorca Touristen bereits in die Schlagzeilen, weil sie von Securitys durch die Straßen gejagt wurden.

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