Berlin fiebert dem Jahreswechsel entgegen, Polizei und Feuerwehr sind im Großeinsatz. Wichtige Silvester-News aus Berlin im Blog.
- Party am Brandenburger Tor füllt sich
- Bürgermeister Kai Wegner lobt Silvester-Vorbereitungen
- Polizei richtet Böllerverbotszonen ein
- Tote Frau in Berlin-Westend gefunden
- Silvester-Party am Brandenburger Tor eröffnet
Berlin. Ein ereignisreiches Jahr geht zu Ende, Berlin fiebert dem Jahreswechsel entgegen: Auf unzähligen Silvester-Partys tanzt die Hauptstadt ins neue Jahr. Bei der größten Party am Brandenburger Tor werden bis zu 65.000 Menschen auf der Straße des 17. Juni erwartet. In den Berliner Clubs wird bis zum Morgengrauen und weit darüber hinaus weitergefeiert.
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Für Feuerwehr und Polizei wird der Jahreswechsel erneut zur Bewährungsprobe. Im vergangenen Jahr waren Einsatzkräfte massiv attackiert worden. Dabei wurden 47 Polizisten und 15 Feuerwehrleute verletzt – vor allem bei Angriffen im Berliner Bezirk Neukölln. Kommt es auch in diesem Jahr zu Krawallen? Im Silvester-Newsblog erhalten Sie die wichtigsten Infos zu Partynacht und zur Einsatzlage von Polizei und Feuerwehr.
Silvester-News aus Berlin am 31. Dezember 2023: Platz vor dem Brandenburger Tor füllt sich
18.54 Uhr: Einige Tausend Menschen befinden sich bereits auf der Party „Celebrate at the Gate“ am Brandenburger Tor. Musiker, wie Moss Kena unterhalten die Menge. Moderiert von Nick Sawatzki vom Radiosenders 94,3 RS2. Nach mehreren Jahren Pause gibt es wieder ein Höhenfeuerwerk zu Silvester. Laut Veranstalter könnten 65 000 Menschen kommen.
An der Siegessäule strömen weiter Menschen zur Silvesterfeier am Brandenburger Tor. In diesem Jahr kostet die Veranstaltung zehn Euro Eintritt. Die Tickets sind personalisiert und am Einlass muss ein Ausweisdokument vorgezeigt werden. Zudem sind größere Rucksäcke verboten. Personen werden am Einlass abgetastet.
Bürgermeister Kai Wegner lobt Silvester-Vorbereitungen
18.53 Uhr: Bei einem Besuch in der Polizeidirektion 5 auf der Sonnenallee hat sich Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) über die Einsatzplanung informiert. In den Gesprächen mit den Beamtinnen und Beamten vor Ort habe er die Professionalität der Vorbereitungen gespürt, so Wegner.
Man sei deutlich besser vorbereitet und ausgestattet als letztes Jahr. Exemplarisch nennt er feuersichere Masken für die Einsatzkräfte. „Heute ist die Nacht der Repression, wenn es denn notwendig sei.“ Er zeigte sich zuversichtlich, dass sich der Rechtsstaat durchsetzen werde. „Alles ist erlaubt, was im gesetzlichen Rahmen möglich ist, alle Einsatzmittel“, bekräftigte Wegner.
Das sagte auch Innensenatorin Iris Spranger (SPD). Bodycams, Hundestaffeln und 4500 Polizeikräfte seien im Einsatz. Zudem stünden erfahrene Richter und Staatsanwälte für die heutige Nacht und den morgigen Tag in Bereitschaft. Spranger verdeutlichte die intensive Vorbereitungen der Polizei und wies auch auf die Präventionsarbeit im Vorfeld der Neujahrsnacht hin. Jeder Bezirk hat 100.000 € zu diesem Zweck erhalten, betonte sie.
Polizei richtet Böllerverbotszonen ein
18.29 Uhr: Die Berliner Polizei hat am frühen Silvesterabend damit begonnen, ihre angekündigten Verbotszonen für Böller und anderes Feuerwerk einzurichten. Auf einer Strecke von mehreren hundert Metern wurden auf der Sonnenallee in Neukölln Absperrgitter an den Bürgersteigen aufgestellt. Passanten sollten ihre Taschen vorzeigen, weil in den Zonen auch die Mitnahme von Feuerwerk untersagt wurde. Die Polizei war mit zahlreichen Mannschaftswagen vor Ort, an den Straßenecken standen Polizisten. Ein Hubschrauber kreiste über dem Gebiet.
Die Polizei hatte noch weitere Brennpunktbereiche definiert: Dazu zählen Nord-Neukölln und Kreuzberg vom Kottbusser Tor über den Hermannplatz bis fast zur High-Deck-Siedlung am Ende der Sonnenallee.
Tote Frau in Berlin-Westend gefunden
18.20 Uhr: In Berlin-Westend meldeten Nachbarn Verwesungsgeruch. Beamte fanden eine tote Frau in der betroffenen Wohnung. Ein zuständiger Amtsarzt konnte die Todesursache nicht feststellen. Der Kriminaldauerdienst übernimmt.
Silvester-Party am Brandenburger Tor eröffnet
17.45 Uhr: Der Zugang zur traditionellen Silvesterparty am Brandenburger Tor ist geöffnet. Am frühen Sonntagabend war der Zulauf am Eingang auf der Straße des 17. Juni nach Polizeiangaben aber noch überschaubar. Es gelten hohe Sicherheitsvorkehrungen, so dass Besucherinnen und Besucher mit längeren Wartezeiten wegen strenger Kontrollen rechnen müssen .Erstmals seit der Corona-Pandemie soll es dabei wieder ein Höhenfeuerwerk geben.
Wegen der großen Silvesterparty am Brandenburger Tor und auf der Straße des 17. Juni werden die Buslinien 106, 187 und N26 umgeleitet. Wegen der Feier halten auch die U-Bahnline 5 sowie mehrere S-Bahnlinien ab 16.00 Uhr nicht mehr an den Haltestellen Brandenburger Tor und Bundestag, wie die Verkehrsinformationszentrale mitteilte.
Neuköllner Supermarktinhaber vertut sich bei den Öffnungszeiten
17.40 Uhr: In Neukölln hatte, am heutigen Sonntag, ein Supermarkt bereits den ganzen Tag geöffnet. Der Inhaber hatte sich scheinbar bei den Öffnungszeiten geirrt.
Mann tötet Ehefrau in Berlin-Marzahn-Hellersdorf
16.50 Uhr: Am Sonntagvormittag gegen 10.30 Uhr meldete sich ein Mann telefonisch bei der Polizei und gab an seine Ehefrau getötet zu haben. Die Beamten eilten zur Wohnung in der Neue Grottkauer Straße in Berlin-Marzahn-Hellersdorf. Das 59-jährige Opfer war nicht mehr zu retten. Der 71-jährigen Ehemann wurde verhaftet.
Illegales Feuerwerk in Wohnung und Keller sichergestellt
16.00 Uhr: Vor einem Spätkauf in Berlin-Charlottenburg verkaufte ein Mann Feuerwerk aus dem Kofferraum seines Autos heraus. Als die Polizei daraufhin die Wohnung und Kellerräume des Verdächtigen untersuchten, fanden die Beamten neben illegalem Feuerwerk auch ein Dopinglabor.
Palästinensische Demonstrierende knien am Kottbusser Tor: Bombengeräusche werden abgespielt
15.59 Uhr: Kurz vor dem Kottbusser Tor knien pro-palästinensische Demonstrierende auf den Boden. Bombengeräusche werden abgespielt. Kinder halten sich die Ohren zu. Auch ein Rollstuhlfahrer legt sich auf die Straße.
Weniger Zulauf bei Pro-Palästina-Kundgebung als angemeldet
14.28 Uhr: Rund 1300 Menschen haben sich laut Polizei bei einer propalästinensischen Kundgebung in Neukölln versammelt – das waren deutlich weniger als angemeldet (laut Veranstalter 5000). Rund um den Hermannplatz war viel Polizei zu sehen. Die Lage dort und Richtung der Route Kottbusser Tor wirkte am frühen Nachmittag ruhig. Besondere Vorkommnisse oder Zwischenfälle waren laut Polizei nicht bekannt.
Die Demonstration läuft unter dem Motto „Kein Silvester – Solidarität mit Palästina“. Palästinensische Flaggen waren zu sehen. Über Megafon riefen die Veranstalter auf, sich ruhig zu verhalten. Die angrenzende Sonnenallee gilt als ein möglicher Brennpunkt in der Silvesternacht, dort gilt teilweise ein Böllerverbot.
Feuerwehr ruft „Ausnahmezustand Silvester“ aus
13.33 Uhr: Die Berliner Feuerwehr und andere Hilfsorganisationen wollen mit insgesamt mehr als 1500 Einsatzkräften aktiv sein. Das sind nach Angaben von Landesbranddirektor Karsten Homrighausen etwa dreimal so viele Kräfte wie üblich. Die Feuerwehr werde am Silvesterabend um 19 Uhr den „Ausnahmezustand Silvester“ ausrufen. Das heißt, dass unter anderem in der Leitstelle die Personalstärke erhöht wird: Statt 32 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen sollen dort dann 78 tätig sein.
Polizei: Einer der größten Einsätze der letzten Jahrzehnte
13.12 Uhr: Laut Polizeipräsidentin Barbara Slowik ist es einer der größten Einsätze in den vergangenen Jahrzehnten. Die ohnehin angespannte Situation zum Jahreswechsel hat sich durch den Gaza-Krieg nach dem Terroranschlag der islamistischen Hamas auf Israel noch einmal verschärft. Insgesamt sollen rund 4500 Polizistinnen und Polizisten in Berlin im Einsatz sein. Sie sollen dabei auch Feuerwehrleute und Rettungskräfte schützen, die in der Silvesternacht vor einem Jahr massiv angegriffen wurden.
UKB meldet bereits drei Patienten mit schweren Handverletzungen
12.57 Uhr: Die Feuerwehr rechnet insbesondere in den Bereichen Notfallrettung und Brandbekämpfung mit einem stark erhöhten Notruf- und Einsatzaufkommen. Besonders hohe Gefahr geht von der privaten Verwendung von Feuerwerkskörpern aus.
Dafür haben sich auch die Berliner Kliniken gerüstet. Das Unfallkrankenhaus (UKB) verstärkt in der Silvesternacht nach eigenen Angaben seine OP-Kapazitäten deutlich. „Unser Team der Handchirurgen macht sich schon warm für den OP-Marathon in dieser Nacht in mehreren OP-Sälen“, teilte die Klinik am Sonntag auf der Onlineplattform X (vormals Twitter) mit.
Erste Patienten mussten bereits vor der Silvesternacht behandelt werden: „Da waren‘s auch schon drei…“, so der etwas flapsige Kommentar der Klinik. Ein weiterer Patient habe am Samstag sofort operiert werden müssen.
Erste Randale und Angriffe
12.37 Uhr: Erste Randale und Angriffe haben die Einsatzkräfte der Polizei bereits beschäftigt. In der Nacht brannten im Stadtgebiet mehrere Autos, die Ermittler gehen von Brandstiftung aus. Die Feuerwehr berichtet von insgesamt neun Einsätzen im Stadtgebiet. Am Freitagabend hatte in Kreuzberg eine etwa 20-köpfige Gruppe unerlaubt Pyrotechnik angezündet und randaliert. Wie die Polizei mitteilte, bedrängte die Gruppe Polizisten, ein Beamter wurde von einem geworfenen Stuhl getroffen.
Demo in Neukölln im Vorfeld verboten
12.22 Uhr: Aus Sorge vor Straftaten verbot die Berliner Polizei eine für die Silvesternacht angemeldete propalästinensische Demonstration in Neukölln. Zwei parallel geplante Gegenkundgebungen zur Unterstützung Israels wurden daraufhin laut Polizei von den Veranstaltern abgesagt.
Am frühen Sonntagnachmittag soll allerdings eine weitere propalästinensische Demonstration stattfinden. Dazu werden laut Polizei 1000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwartet.
Giffey und Schreiner bei BSR und BVG
12.16 Uhr: Nächste Station für die Senatorinnen Giffey und Schreiner ist die Sicherheitszentrale der BVG. Die Mitarbeiter, die über Kameras und Notruftelefone die Bahnhöfe überwachen, sind an Silvester besonders gefordert. Sie behalten die ganze Nacht über das Geschehen im Auge. Neben dem hohen Fahrgastaufkommen sind in dieser Nacht vor allem pyrotechnische Erzeugnisse ein Risiko. Böller werden mitunter auf Züge und Sicherheitspersonal geworfen. Vorfälle können von hier direkt an die Polizei übergeben werden.
11.34 Uhr: Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) und Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU) besuchen am Morgen des Silvestertages die Regionalstelle 31 der BSR in Prenzlauer Berg. Mit Pfannkuchen überraschen sie die Mitarbeiter im Pausenraum. Am Neujahrstag sind die Reinigungskräfte mit gut 500 Mitarbeitern im Einsatz.
S-Bahn-Fahrer spricht über Silvesternacht
10.47 Uhr: Jan Schreiber fährt in der Silvesternacht auf dem Berliner S-Bahn-Ring. Auf die Schicht freut er sich – und er feiert auch im Führerstand. Lesen Sie hier die Reportage von Morgenpost-Reporterin Jessica Hanack.