Vlog-Kamera kaufen: Fünf YouTube-Kameras im Vergleich

Vlog-Kameras sind ein Muss für jeden Content-Creator. Sich selbst vernünftig zu filmen, ist aber gar nicht so leicht. Mit diesen Modellen gelingen perfekte Aufnahmen.

Für einen verwackelten Selfie-Aufsager reicht das Smartphone vollkommen aus. Allerdings ist das Publikum auf Instagram, YouTube oder Facebook anspruchsvoller geworden. Ruckeliger Pixelbrei zieht in sozialen Netzwerken keinen Hering mehr vom Teller. Genau deshalb arbeiten die meisten Vlogger nicht mehr mit der Handykamera. Sie setzen auf Kompakt- oder Systemkameras. 

Das hat verschiedene Gründe. Die meisten Selfie-Kameras am Smartphone lösen nur in Full HD auf, was die Nachbearbeitung des Videos erschwert. Besser ist eine hohe Auflösung, damit das Video später ohne Qualitätsverlust gecropped werden kann. Wichtig ist außerdem ein drehbares Display, damit sich der Filmende während der Aufnahme sieht und bewerten kann, ob die Einstellung passt. Es schadet auch nicht, wenn die YouTube-Kamera möglichst handlich ist. Moderne Spiegelreflex-Kameras bieten zwar auch Videofunktionen und schwenkbare Displays, aber gerade auf Reisen kann es leidlich sein, die klobigen Apparate mitzuschleppen. Ganz zu schweigen von dem schweren Arm, den Vlogger beim Filmen mehrerer Selfie-Shots mit einem Spielgelreflex-Modell bekommen. 

Idealerweise bieten Vlog-Kameras einen vernünftigen Bildstabilisator. Natürlich können Vlogger das Video in der Nachbearbeitung stabilisieren. Das funktioniert aber meist nicht so gut, wie wenn das Video von vornherein sauber geschossen wurde. Sinnvoll ist auch ein automatischer Fokus. Allerdings kann es schnell zum sogenannten “Pumpen” kommen. Der Effekt entsteht, wenn sich der Autofokus neu kalibriert und zwischen Schärfe und Unschärfe wechselt – nervig für den Zuschauer. Eine Gesichts- oder Augenerkennung schafft hier in der Regel Abhilfe. 

Vlog-Kamera: System- oder Kompaktkamera?

Die Auswahl für Vlogger ist allerdings überschaubar: Entweder sie entscheiden sich für eine Systemkamera oder eine Kompaktkamera. Systemkameras haben den Vorteil, dass Filmschaffende leicht die Objektive wechseln können. Das ergibt vor allem dann Sinn, wenn Sie nebenher fotografieren oder mehr filmen wollen als ein Selfie-Video. Jedes Objektiv hat Vor- und Nachteile und verleiht Foto und Video eine eigene Atmosphäre. Logisch, weil Tele-Objektive das zu fotografierende Objekt isolieren und im Gegensatz dazu Weitwinkel-Objektive ein größeres Sichtfeld bieten. Die Systemkamera bietet höchstmöglichen Gestaltungsspielraum bei Foto- und Videoaufnahmen. 

Bei Kompaktkameras ist das Objektiv fest verbaut und nicht austauschbar. Dafür sind die Kameras meist etwas günstiger und handlicher. Außerdem fallen keine Zusatzkosten für Objektive an, für die Sie gern mehrere Hundert Euro oder sogar mehr investieren müssen. Außerdem muss irgendwer die Objektive transportieren und das wird auf Reisen schnell mühselig. Kompaktkameras eignen sich damit besser für unterwegs. Systemkameras sind hingegen eine gute Wahl, wenn der Content-Creator im Studio Produktvideos aufgenommen und für die unterschiedlichen Aufnahmen verschiedene Objektive benutzt werden sollen. 

Kompaktkamera: Sony ZV-1

  • Megapixel: 20,1
  • ISO: 125 – 12800
  • Objektiv: 24 – 70 mm; f/1,8-2,8 
  • Sensor: 13,2 x 8,8
  • Autofokus
  • Bildstabilisator
  • Kompaktkamera

Die Sony ZV-1 ist eine speziell für Vlogger entwickelte Kamera. Im Vergleich zu einer “normalen” Kamera spart Sony beispielsweise am Sucher. Auch das Wahlrad für verschiedene Modi an der Oberseite suchen Video- und Fotografen vergebens. Die Einstellungsmöglichkeiten wanderten stattdessen auf den Touch-Bildschirm. Was auch Sinn ergibt, wenn Vlogger ein Selfie-Video aufnehmen wollen. Schön: Per Schwenkbewegung kann die Kamera auch Weitwinkel-Fotos aufnehmen. Besonders ist das Mikrofon. Im Vergleich zu normalen Kameras liefert es einen vernünftigen Ton. Im Lieferumfang enthalten ist außerdem ein kleiner Puschel. Der filtert Nebengeräusche raus, wenn es beispielsweise besonders windig ist. Gerichtet ist das Mikrofon nach vorn in Richtung des Objektivs. 

In die ZV-1 baut Sony einen schnuckeligen 1-Zoll-Sensor. Die Blende des Objektivs öffnet sich bis maximal f/1.8. Das ist wichtig, um den sogenannten Bokeh-Effekt – also den verschwommen Hintergrund bei Portrait-Aufnahmen – zu kreieren. Bis maximal f/5.6 lässt sich die Blende schließen. Zur Erinnerung: Ein geschlossene Blende sorgt für Tiefenschärfe, also einen klaren Hintergrund. Videos nimmt die Kamera maximal in 4K auf. Das Bild ist dabei besonders scharf, weil die Kamera eigentlich in 5K filmt und das Video dann auf 4K herunterrechnet. Maximal 30 Bilder pro Sekunde schafft die ZV-1 in der hohen Auflösung.

Voreingestellt ist, dass die Kamera nach fünf Minuten 4K-Video stoppt, um sich abzukühlen. Dieser Auto-Stop kann aber abgeschaltet werden kann. Zeitlupen-Aufnahmen mit 120 Bildern pro Sekunde sind nur in Full-HD möglich. Für Tech- oder Beauty-Vlogger interessant ist der “Product-Showcase-Modus”. Dabei verlagert die Kamera automatisch den Fokus vom Gesicht auf ein Produkt, das sich ebenfalls im Bild befindet. Ebenso wertvoll ist das “Realtime Tracking” von Sony. Dabei folgt der Autofokus der Kamera beim Filmen dem Gesicht des Vloggers, wenn der sich bewegt – und das ohne nerviges Pumpen. Natürlich verfügt die Kamera auch über einen Bildstabilisator, der kleinere Bewegungen ausgleicht.

Kompaktkamera: Canon Powershot G7 X Mark III

  • Megapixel: 20,1
  • ISO: 125 – 12.800
  • Objektiv: 8,8 – 36,8 mm;  f/1,8-2,8 
  • Sensor: 13,2 x 8,8
  • Autofokus
  • Bildstabilisator
  • Kompaktkamera

Die Powershot G7 X Mark III ist das Canon-Konterfei zur Sony ZV-1. Wie bei der Sony-Kamera fehlt dem Canon-Modell der Sucher. Beim Sensor gleichen sich beide Kameras: Auch Canon spendiert der Powershot einen 1,0-Zoll-Sensor. Für Kompaktkameras, die so klein wie die Canon Powershot G7 X Mark III sind, ist das ein großer Sensor. Ohne Zoom lässt sich die Blende des Objektiv auf bis zu f/1.8 öffnen. Bis maximal f/2.8 können Vlogger sie schließen. 

Videos nimmt die Powershot G7 X Mark III maximal bei 30 Bildern pro Sekunde in 4K-Auflösung auf. Zeitlupen-Aufnahmen sind in Full HD mit 120 Bildern pro Sekunde möglich. Für Vlogger nicht unwichtig: Canon spendiert seiner Kamera einen Mikrofoneingang und das Display lässt sich zwar nicht für ein Selfie-Video drehen, dafür aber nach oben schieben. Wer das im Gehen aufnehmen will, freut sich über den integrierten Bildstabilisator der Kamera.

Über die Canon-Software “Image-Gateway” streamen Blogger mit der Powershot G7 X Mark III sogar live auf YouTube oder Twitch, wenn die Kamera mit WLAN verbunden ist.  Über Bluetooth lässt sich die Kamera mit dem Handy koppeln und so aus der Ferne steuern. Natürlich bietet die G7 X Mark III einen Autofokus, der in zwei Modi einstellbar ist. Sie unterscheiden sich darin, wie schnell der Fokus reagiert. So ausgereift wie der Autofokus der Sony ZV-1 ist er aber nicht.

Systemkamera: Lumix G110

  • Megapixel: 20,3
  • ISO: 200 – 25.600
  • Sensor: 17,3 x 13
  • Autofokus
  • Bildstabilisator
  • Systemkamera: Panasonic G-System

Die Lumix G110 ist eine Kamera speziell für Vlogger aus dem Hause Panasonic. Die Systemkamera unterscheidet sich von den beiden Kompaktkameras durch einen größeren Sensor. Wie für Systemkameras üblich, können Sie die Objektive wechseln. Auf die Lumix G110 passen die Panasonic-Objektive des G-Systems.

Den Monitor der Kamera klappen Vlogger zur Seite aus. Per Drehbewegung zeigt er in die Richtung des Filmenden und die Kamera wechselt automatisch in den Selfie-Modus. Maximal zehn Minuten filmt die Lumix G110 in 4K-Auflösung bei 30 Bildern pro Sekunde. In Full-HD-Auflösung sind Zeitlupenaufnahmen mit bis zu 120 Bildern pro Sekunde möglich. 

Nicht uninteressant ist das Vlog-L-Profil der Kamera. Dabei handelt es sich um ein Farbprofil, das den maximalen Dynamikumfang und den Farbraum der G110 ausnutzt. Wichtig ist das für all jene Vlogger, die ihre Videos in der Nachbearbeitung einer Farbkorrektur (Color Grading) unterziehen. 

Ein externes Mikrofon brauchen Content-Creator mit der Lumix G110 übrigens nicht zwingend: Panasonic spendiert der Kamera drei Mikrofon-Kapseln, die sich in alle Richtungen ausrichten lassen. Schön: Auf Basis der integrierten Gesichtserkennung der Kamera können Vlogger einstellen, dass sich die Mikrofon-Kapseln nach den Bewegungen des fokussierten Objekts richten. Für ein Interview aus weiterer Distanz reichen die Mikrofone aber nicht aus.

Systemkamera: Fujifilm XS-10

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  • Megapixel: 26,1
  • ISO: 160-12800
  • Sensor: 23,5 x 15,6 mm (APS-C)
  • Autofokus
  • Bildstabilisator
  • Systemkamera: Fujifilm X-Bajonett

Die Fujifilm XS-10 ist eine Systemkamera mit APS-C-Sensor. Im Vergleich zu den bisher vorgestellten Kameras ist der Sensor also größer. Außerdem haben Sie wie bei der Lumix G110 die Möglichkeit, Objektive zu wechseln. Wie für eine Vlog-Kamera üblich, können Sie das Display drehen, um sich beim Selfie-Video zu sehen. Fujifilm spendiert der XS-10 einen Bildstabilisator, der verwackelte Videos vermeidet.

Videos zeichnet die Kamera in maximal 4K auf und das bei maximal 30 Bildern pro Sekunde. Wer mehr möchte, muss zu den Profi-Modellen wie der XT-3 von Fujifilm greifen. Dafür brilliert die XS-10 beim Zeitlupen-Modus in Full-HD-Auflösung und schafft hier beachtliche 240 Bilder pro Sekunde. Kurios: Ein Netzteil für die Kamera ist im Lieferumfang nicht enthalten und muss dazu gekauft werden. 

Im Vergleich zur Sony ZV-1 bietet die XS-10 einen Sucher und ein Rad an der Oberseite, um zwischen den verschiedenen Modi zu wechseln. Für Fotografen ist das optimal, für Vlogger kann das etwas fummelig werden, wenn sie den Modus wechseln wollen. Der Autofokus der Fujifilm XS-10 gehört zu den besseren seiner Art und bleibt laut Hersteller auch auf sich bewegenden Objekten scharf. 

Systemkamera: Nikon Z50

  • Megapixel: 20,9
  • ISO: 100 – 51 200
  • Sensor: DX, 23,5 mm x 15,7 mm (APS-C)
  • Autofokus
  • Systemkamera: Nikon-Z-Bajonett

In direkter Konkurrenz zur Fujifilm XS-10 steht die Nikon Z50. Wieder handelt es sich um eine Systemkamera mit APS-C-Sensor. Auf den ersten Blick hat die Z50 aber einen entscheidenden Nachteil: Ihr Display lässt sich nur nach unten und nicht zu Seite klappen. Das ist ziemlich ungünstig, wenn die Kamera an einem Stativ befestigt ist, weil der Stativkopf die Sicht auf das Display versperren könnte. Eine Lösung dafür haben Stativ-Hersteller bereits parat: SmallRig etwa bietet eine spezielle Vlogging-Montageplatte für die Kamera an. Alternativ können Vlogger das Bild der Kamera per SnapBridge-App auf ihr Smartphone übertragen. 

Eine weitere große Schwachstelle der Nikon Z50 ist ein fehlender Bildstabilisator. Aufnahmen aus der Hand verwackeln schnell, wenn das Objektiv ebenfalls keinen Stabilisator bietet. Der Autofokus bietet aber laut Hersteller eine Augen- und Gesichtserkennung. In 4K filmt die Kamera bei 30 Bildern pro Sekunde. Zeitlupenaufnahmen sind natürlich auch möglich und das bei 120 Bildern pro Sekunde und Full-HD-Auflösung. 

Im Vergleich zur Fujifilm XS-10 ist die Nikon Z50 die etwas schwächere Kamera. Das liegt auch am Altersunterschied: Die XS-10 kam Anfang 2021 auf den Markt, die Z50 Anfang 2020. Sinn kann ein Kauf trotzdem ergeben und zwar wenn Vlogger passende Objektive mit Bildstabilisator für die Nikon Z50 besitzen. 

Vlog-Kamera: Vollformat, APS-C oder 1 Zoll? 

Einigen Lesern wird bereits aufgefallen sein, dass die vorgestellten Kameras mit unterschiedlichen Sensoren ausgestattet sind. Irgendwann stellt sich jeder Foto- oder Videograf die Frage, welcher Sensor für seine Bedürfnisse der passende ist. Vollformat (Sensordiagonale circa 43 Millimeter), APS-C (Sensordiagonale circa 27 Millimeter) und 1-Zoll-Sensor (Sensordiagonale 16 Millimeter) unterscheiden sich nur in der Größe.

Bedeutet: Bei gleichem Objektiv fängt der Vollformat-Sensor ein weiteres Sichtfeld und mehr Licht ein als der APS-C-Sensor oder ein 1-Zoll-Sensor. “Richtig” oder “falsch” gibt es in diesem Kontext nicht, weil der Einsatzzweck entscheidend für die Wahl des Werkzeuges und in diesem Fall der Kamera ist. Es gilt also die Frage zu beantworten, welchen Stil Sie im Video oder Foto ausdrücken wollen und ob die Kamera es schafft, diesen herzustellen.

Ein Beispiel: Sie wollen einen Bauarbeiter bei seiner Tätigkeit filmen und dabei einen verschwommenen Hintergrund kreieren, um den Arbeiter freizustellen. Deshalb wählen Sie ein Weitwinkel-Objektiv mit weiter Blendenöffnung. Weil der APS-C-Sensor kleiner als Vollformat ist, müssen Sie ein paar Schritte zurückgehen, um den gleichen Bildausschnitt wie bei einer Vollformat-Kamera zu bekommen.

Weil Sie weiter weg vom Objekt stehen, kreieren Sie mit dem APS-C-Sensor nun aber mehr Tiefenschärfe – also das Gegenteil von dem, was Sie wollen. Hier wäre die Vollformat-Kamera also das passendere Werkzeug, weil Sie näher am Objekt stehen können und es so besser freistellen. 

Wer vloggt, filmt meist sich selbst und das aus kurzer Distanz. Hier kann ein kleiner Sensor durchaus Sinn ergeben, weil die Zuschauer nicht unbedingt das Drumherum sehen müssen, sondern eher an der Mimik des Vloggers interessiert sind. Dazu sei aber gesagt, dass die meisten Vlogger ihre Videos in Full-HD-Auflösung ins Netz stellen. Weil sie das Filmmaterial aber in 4K aufnehmen, können sie in der Nachbearbeitung fast verlustfrei auf den Bildausschnitt zuschneiden, den der Vlogger für den Zuschauer als am interessantesten empfindet. 

Vorteile Vollformat

  • Vollformat sammelt mehr Licht ein, ist deshalb besser für dunkle Umgebungen geeignet
  • Ultraweitwinkel-Objektive gibt es fast ausschließlich für Vollformat-Kameras
  • Freistellen mit Weitwinkel-Objektiv (verschwommener Hintergrund) gelingt besser mit Vollformat

Vorteile APS-C

  • Kleiner, leichter, günstiger
  • Teleobjektive sind günstiger für APS-C-Sensoren 

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Zubehör für Vlog-Kameras

So gut eine Kamera auch sein mag, ohne das richtige Zubehör kann der Spaß an der Arbeit mit ihr schnell verfliegen. Pflicht sollte immer ein vernünftiges Stativ sein. Zwar besitzen die meisten Vlog-Kameras Mikrofone, aber die sind eher von schlechter Qualität. Gerade wenn es windet, versagen die eingebauten Tonaufzeichner ihren Dienst. Wer viel im Studio oder von Zuhause vloggt, sollte sich außerdem über die Belichtung Gedanken machen. Ringlicht und Softbox haben noch keinem Video geschadet.

Vlog-Kamera: Mikrofon

Wenn das Mikrofon an der YouTube-Kamera Murks ist, sollten Vlogger zu einer externen Lösung greifen. So schön die Bilder auch sein mögen, wenn der Ton kratzt oder rauscht, schaut sich niemand das Video an. Hersteller Rode bietet solide Mikrofone für Vlogger, in deren Lieferumfang normalerweise auch ein Puschel für vom Wind verwehte Außenaufnahmen enthalten ist.

Stativ: Tripod und Einbein

Jeder Foto- und Videograf sollte ein verlässliches Stativ sein Eigen nennen. Zu beachten gibt es eigentlich nicht viel, außer dass sich die Stative je nach Nutzung unterscheiden. Bei einem Fotostativ ist es beispielsweise sinnvoll, wenn der Kopf zu Seite geschwenkt werden kann, um hochkant fotografieren zu können. Eine Eigenschaft, die bei den meisten Videostativen vernachlässigt wird. Hier ist es wichtiger, dass sich die Kamera ruckelfrei auf dem Stativkopf nach links oder recht drehen lässt, um den berühmten Schwenk zu filmen.

Weil sich die Bedürfnisse von Video- und Fotografen entgegenstehen, unterscheiden sich die Stativköpfe naturgemäß. Einen Kopf, der alles vernünftig kann, wird es wohl nie geben. Ein solider Hersteller für Fotostative ist das japanische Unternehmen Slik, dessen Stative durch ihre Langlebigkeit und einen festen Stand überzeugen. Videografen sind mit Stativen der Firma Manfrotto gut beraten. Gerade die Reisestative des italienischen Herstellers überzeugen durch ein geringes Gewicht und eine solide Verarbeitung. Gleiches gilt für Einbein-Stative der Italiener.

Ringlicht/Softbox

In einem Videostudio geht ohne die richtige Beleuchtung nicht viel. Klassisch ist die Dreipunkt-Lichttechnik, bei der Hauptlicht, Fülllicht und Gegenlicht zum Einsatz kommen. Allerdings sollte hartes Licht in Innenräumen vermieden werden. Von hartem Licht sprechen Fotografen, wenn es ungebrochen ist. Ein Beispiel: Tageslicht bei bewölktem Himmel ist weich, weil Wolken die Sonnenstrahlen brechen. Bei blauem Himmel ist das Licht eher hart.

Gleiches gilt für unnatürliches Licht: Die nackten Strahlen einer Glühbirne sind hart. Hängt der Foto- oder Videograf ein Tuch davor, bricht es das Licht, welches in der Folge weich wird. Hartes Licht lässt Menschen in der Regel eher unvorteilhafter aussehen, kann aber auch als stilistisches Mittel dienen. Weiches Licht schmeichelt hingegen selbst dem Glöckner von Notre Dame. Vlogger, die sich im sonnigen Dubai im besten Licht darstellen wollen, sollten in Innenräumen filmen und dort für weiches Licht sorgen. Das schaffen sie mit Softboxen und Ringlichtern.

Gimbal

Die Steady-Cam kommt in Hollywood-Filmen gerne zum Einsatz und ist eine der anspruchsvollsten Fortbildungen für professionelle Kameraleute. Eine Alternative für ungeübtere Filmer stellen sogenannte Gimbal dar. Dabei handelt es sich um nichts weiter als einen äußeren Stabilisator für die Kamera, damit das Bild in hektischen Situationen butterweich bleibt. In der Regel muss der Bildstabilisator der Kamera ausgeschaltet sein, damit ein Gimbal seine Arbeit vernünftig verrichtet. 

Wofür einen weiteren Stabilisator, wenn die Kamera einen integriert hat? Nun, so schön ein integrierter Stabilisator auch ist, in gewissen Situationen kommt er an seine Grenzen. Wer beispielsweise im Laufen eine Nahaufnahme der Beine eines tricksenden Fußballspielers filmen will, sollte das mit Gimbal machen. Sonst verwackeln die Aufnahmen zur Unkenntlichkeit. Gleiches gilt, wenn aus einem fahrenden Auto bei unwegsamen Gelände gefilmt wird. Natürlich sind das Spezialgebiete. Ein Gimbal lohnt sich deshalb nicht für jeden Vlogger. 

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Quellen:  fotomagazin.de (Sony ZV-1) fotomagazin.de (Nikon Z50) computerbild.de (Fujifilm XS 10) computerbild.de (Powershot G7 X Mark III) chip.de (Lumix G110)

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