Vegane Weihnachten: Vier Kochprofis zeigen ihre liebsten Rezepte

Für Viele gehört zum Festessen an Weihnachten Fleisch dazu, doch ob Klassiker oder Neuinterpretationen – vegane Köchinnen und Köche zeigen die Vielfalt der pflanzlichen Küche für die Feiertage. Sie verraten uns ihre Lieblingsrezepte

Traditionell landet bei den meisten Weihnachtsessen viel Fleisch auf dem Teller – zum Beispiel Rinderrouladen oder Braten. Meist stammt das Fleisch von Tieren, die in Mastanlagen gehalten und häufig in ihrem ganzen Leben kein Tageslicht erblickt haben.

Außerdem ist Rindfleisch ein echter Klimasünder für ein Kilogramm fallen nach Angaben des Instituts für Energie- und Umweltforschung 13,6 Kilogramm CO2-Äquivalent an. Für ein Kilogramm Sojagranulat sind es hingegen nur ein Kilogramm CO-Äquivalent je Kilo. Wie wäre es zu Weihnachten der Umwelt zuliebe also mit einem rein pflanzlichen Menü? Vier vegane Köche und Köchinnen liefern uns Ideen:

Caramel Apple Pie Bars von der amerikanischen Köchin Chloe Coscarelli

Chloe Coscarelli ist eine bekannte, preisgekrönte vegane Köchin aus den USA. Auf ihrem Blog, in den sozialen Medien sowie in ihrem Buch “Viva Italia Vegana” teilt sie farbenfrohe, pflanzliche Rezepte. Chloe Coscarelli liebt Apfelkuchen und Shortbread-Cookies an den Feiertagen. Für ihr Lieblingsrezept für Weihnachten hat sie einfach beides kombiniert.

 

Caramel Apple Pie Bars

Caramel Apple Pie Bars

Eine Mischung aus typisch schottischem Shortbread und Apfelkuchen

© Chef Chloe Coscarelli

Tipp: Die Riegel werden am besten, wenn man sie für ein paar Stunden oder über Nacht im Kühlschrank kaltstellt, bevor sie serviert werden.

Zutaten:

Für das Shortbread:

240 g Weizenmehl Typ 550; 225 g vegane Margarine; 115 g Bio-Rohrzucker; ½ TL Meersalz

Für das Apple Filling:

5 Äpfel, geschält und in dünne Scheiben geschnitten; 115 g vegane Margarine; 170 g Rohrzucker; 1 ½ TL Zimt; 1 TL Vanille Extrakt

Außerdem: Vegane Eiscreme zum Servieren (optional)

Zubereitung:

Shortbread:

Apple Filling:

Tipp: Das Rezept kann auch mit glutenfreiem Mehl gebacken werden.

Hinweis:  Im Original-Rezept wird die Maßeinheit Cup benutzt, dies haben wir umgerechnet. Eine Umrechnungstabelle finden Sie beispielsweise hier.

Rezeptidee von: Chloe Coscarelli, Videoanleitung auf Instagram.

Niko Rittenau schlägt einen Klassiker vor: Festliche Rouladen mit Blaukraut und Knödeln

Für den Ernährungsexperten Niko Rittenau darf es an Weihnachten deftig sein. Er versorgt auf seinen Social-Media-Kanälen seine Followerschaft mit Tipps rund und die ausgewogene vegane Ernährung. Zusammen mit dem veganen Koch Sebastian Copien hat Niko Rittenau bereits mehrere Bücher veröffentlicht, darunter auch “Vegane Ernährung für Einsteiger”.

Dieses festliche Rezept, das Sebastian Copien entwickelt hat, eignet sich auf für Einsteiger*innen in die pflanzliche Küche. Für Niko Rittenau ist es sein Lieblingsrezept zu Weihnachten, weil: “Dieses Gericht liefert deftige, fleischige Aromen, ohne die mit der Fleischproduktion assoziierten ethischen und ökologischen Probleme der Tierhaltung und überzeugt auch Nicht-Veganer und Nicht-Veganerinnen auf ganzer Linie.”

 

Festliche Rouladen mit Blaukraut und Kartoffelknödeln

Festliche Rouladen mit Blaukraut und Kartoffelknödeln

Wer es deftig und klassisch mag, kann an Weihnachten vegane Rouladen mit Blaukraut und Kartoffelknödeln servieren

© DK Verlag/Meike Bergmann

Zutaten (für 2 Portionen):

Für die Rouladen:

2 große Soja Big Steaks; Salz; frisch gemahlener Pfeffer; 2 EL Kokosöl (geschmacksneutral); 1 kleine Karotte, geschält; 2 Essiggurken; 100 g Räuchertofu; 2 EL mittelscharfer Senf

Für die Sauce:

1 kleine Lauchstange, geputzt; 100 g Karotte, geschält; 150 g Knollensellerie, geputzt; 1 große Zwiebel, geschält; 1 Bio-Kartoffel (100 g); 100 g Kokosöl (ge­schmacksneutral); 1 Zweig Rosmarin; 2 EL Würzhefeflocken (siehe Seite 119 Tipp); 25 g Belugalinsen (oder andere Linsen); 300 ml trockener Rotwein (oder 250 ml milde Brühe, vermischt mit 50 ml Aroniasaft); 2 EL Tomatenmark; 1 l milde Gemüsebrühe, plus etwas Brühe zum Ablöschen; 2 EL Sojasauce; 2 EL Essiggurkensud; 1 TL Senf

Für das Blaukraut:

1 kleiner Kopf (500 g) Rotkohl; 1 großer Apfel (Boskop); 1 kleine Zwiebel, geschält; 3 EL Apfelessig; 1 TL Salz; 1 TL Zucker; frisch gemahlener Pfeffer; 1 EL Kokosöl

Für die Kartoffelknödel:

300 g mehligkochende Kartoffeln, geschält; Salz; 300 g Kloßteig halb & halb (aus dem Kühlregal); 1½ EL Speisestärke (fürs Kochwasser)

Zubereitung:

Abwandlung:

Die Knödel erfordern deutlich weniger Aufwand als komplett frisch gemachte, und sie sind um Welten besser als Knödel aus 100 Prozent fertigem Teig. Wer Knödel komplett selbst machen möchte, muss 300 g geschälte Kartoffeln kochen, gut ausdampfen lassen und durch die Presse drücken. Die Masse lau­warm abkühlen lassen, dann mit den ausgedrückten Kartoffelraspeln und 2 TL Kartoffelstärke verkneten und würzen. 20 Minuten zugedeckt ruhen lassen, formen und wie beschrieben garen. Es empfiehlt sich, einen Testknödel zu machen. Falls dieser zerfällt, mehr Stärke in den Teig einarbeiten.

Rezeptidee aus: Niko Rittenau, Sebastian Copien: “Vegane Ernährung für Einsteiger. Das wichtigste Basiswissen und schnelle Rezepte.” DK-Verlag, 272 Seiten, 19,95 Euro.

Cremige Salatsuppe, deftiges ofengeschmortes Steinobst und Getreiderisotto von Sophia Hoffmann

Die Autorin und Köchin Sophia Hoffmann aus Berlin setzt bei ihren Rezepten auf regionale und saisonale Produkte. Wer ihre vegane Küche probieren will, wird wahrscheinlich in Zukunft in ihrem Restaurant “Happa”, das sich in der Planung befindet, die Gerichte der Berlinerin kosten können.

 

Sie zeigt, wie es auch an Weihnachten gelingen kann, aus regionalen und saisonalen Zutaten ein winterliches Menü zu zaubern: “Ich liebe es, altbekannte, saisonale Zutaten neu zu interpretieren und mit ein paar einfachen Zubereitungstricks leckere Ergebnisse zu erzielen. Aus Salat wird eine cremige Suppe, langsam geschmolzene Zwiebeln sorgen für Umami im winterlichen Risotto und etwas in Rotwein und Rosmarin zu schmoren ist immer eine gute Idee. Alle Rezepte sind wenig aufwendig, gut vorzubereiten und machen satt und glücklich.” Die folgenden Rezeptideen stammen aus Ihrem Buch “Zero Waste Küche”.

Cremige Salatsuppe

Cremige Salatsuppe

Wer keinen klassischen Salat mag, kann die cremige Salatsuppe probieren

© Annabell Sievert-Erlinghagen

Zutaten (für 2 Portionen):

½ oder 1 kleiner Salatkopf oder 2–3 Handvoll Pflücksalat / Blattspinat; ½ Zwiebel oder 1 kleines Stück Lauch oder 1–2 Frühlingszwiebeln (optional); 3 EL Bratöl oder Olivenöl; einige grob gehackte Stiele Petersilie oder etwas grob gehacktes frisches Basilikum (optional); 3–4 EL Tahina (Sesampaste); Salz; 1 Schuss Säure (Essig oder Zitronensaft); 1 Prise Zucker oder 1 TL Sirup nach Bedarf

Zubereitung:

Tipps:

Einlage: Als Einlage passen gut Croûtons aus altbackenem Brot oder in der Pfanne geröstete Samen oder Nüsse (z. B. Kürbiskerne, Sesamsamen, Sonnenblumenkerne).

Zero-Waste-Variante: Mit Resten, wie z. B. einer vorgekochten Kartoffel oder einigen Löffeln gekochter Hülsenfrüchte, püriert, wird die Suppe sämiger und sättigender.

Getreiderisotto mit Apfel und geschmolzenen Zwiebeln

Die Äpfel verleihen dem Risotto eine schöne fruchtige Note

© Annabell Sievert-Erlinghagen

Simpel und lecker: Äpfel und Zwiebel sind regional und sorgen für eine abwechslungsreiche Konsistenz und für Geschmacksvielfalt: süß-sauer-umami-knackig-kernig-cremig-weich-köstlich!

Zutaten:

6 EL Essig; 2 EL Zucker oder Sirup; Salz; 1–2 Äpfel (je nach Größe), gewürfelt, 6 EL Bratöl oder Olivenöl; 4 mittelgroße Zwiebeln, davon ½ Zwiebel gewürfelt, der Rest in feine Streifen geschnitten;  300 g Graupen oder ganzes Getreide (z. B. Weizen, Gerste, Dinkel, über Nacht eingeweicht); 1 l Gemüsebrühe; Pfeffer

Zubereitung:

Ofengeschmortes Steinobst im Rotweinbad

Ofengeschmortes Steinobst ist eine tolle Beilage zu Getreide

© Annabell Sievert-Erlinghagen

Zutaten:

200 g Steinobst (z. B. Aprikosen, Mirabellen,  Zwetschgen, Pflaumen); je nach Größe 1–2 rote Zwiebeln; optional 2 Knoblauchzehen; 200 ml Rotwein; 4–5 Zweige frischer Rosmarin oder 3 TL getrockneter Rosmarin; 1 TL Salz

Steinobst wie Aprikosen, Mirabellen, Zwetschgen oder Pflaumen schmecken köstlich,und eignet sich als süß-herzhafte Beilage zu gekochtem Reis / Getreide oder Gemüsegerichten. Es  lässt es sich auch super kalt einige Tage im Kühlschrank aufbewahren. Den Wein kann man auch weglassen bzw. durch Trauben-, Pflaumen- oder Apfelsaft ersetzen.

Zubereitung:

Rezeptideen aus: Sophia Hoffmann: “Zero Waste Küche.”, ZS, 248 Seiten, 24,99 Euro und Sophia Hoffmann: “Die kleine Hoffmann: Einfach intuitiv kochen lernen.”, ZS, 240 Seiten, 22,99 Euro.

 

Veganer Heringssalat und Bratäpfel wecken nicht nur Jérôme Eckmeiers Kindheitserinnerungen

Jérôme Eckmeierhat schon in Restaurants in Frankreich, Österreich und England gekocht. In seinen Gerichten kocht er mit regionalen Bio-Produkten. Wer einmal wie der Profi kochen will, kann von ihm in Kochkursen lernen. Für die Feststage mag es Eckmeier klassisch und kocht am liebsten das, was ihn an seine Kindheit erinnert. Die folgenden Rezeptideen stammen aus seinem Buch “Vegan. Tut gut – schmeckt gut.”

Veganer-Heringssalat mit Räuchertofu und Roter Beete

Veggie-Heringssalat mit Räuchertofu und Roter Beete

Ein Heringssalat ohne Fisch funktioniert ganz einfach

© DK Verlag/Brigitte Sporrer

Zutaten (für 4 Portionen):

Für den Salat:

1 kg festkochende Kartoffeln; 1 rote Zwiebel; 2 saure Äpfel; 200 g Räuchertofu; 4 Rote Beten (vorgegart und vakuumiert); 1 kleines Glas Essiggurken (370 ml); 2 Noriblätter

Für das Dressing:

250 g Hafersahne; 2 EL Gurkenwasser (Glas); ½ TL Dijon-Senf; 1–2 TL Agavendicksaft; 1 TL frisch gepresster Zitronensaft; 1 EL Weißweinessig; 1 Msp. gemahlener Kümmel; Salz, frisch gemahlener; schwarzer Pfeffer; 2 EL frisch gehackter Dill + etwas mehr zum Bestreuen; Zitronenspalten zum Garnieren

Zubereitung:

 

Bratäpfel mit Vanillesauce

Bratäpfel erinnern nicht nur Jérôme Eckmeier an seine Kindheit

© DK Verlag/Brigitte Sporrer

Zutaten (für 4 Portionen):

Für die Bratäpfel:

2 EL Rosinen; 3 EL Rum; 4 Äpfel (Boskop); 4 Spekulatius; 8 vegane Dominosteine; 2 TL gehackte Mandeln; fein abgeriebene Schale von ½ Bio-Orange; 1 Msp. Spekulatiusgewürz; 2 EL Margarine + etwas mehr zum Fetten der Form; 2 EL dunkler Rohrohrzucker

Für die Vanillesauce:

500 ml Hafer- oder Sojadrink; 1–2 TL flüssiger Vanilleextrakt (je nach Konzentration und Belieben); 2 EL Zucker; 1 Prise Salz; 2 TL Speisestärke

Zubereitung:

Rezeptideen aus: Jérôme Eckmeier: “Vegan. Tut gut – schmeckt gut.”, DK Verlag, 192 Seiten, 19,95 Euro.

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