UPS wendet Mega-Streik ab – Wirtschaft

Kurz vor einem Streik mit mutmaßlich drastischen Konsequenzen für die US-Wirtschaft haben sich das Paket-Unternehmen UPS und die Gewerkschaft Teamsters auf einen Vertrag für rund 340 000 US-Beschäftigte des Paketzustellers geeinigt. “Wir haben den besten Vertrag in der Geschichte von UPS gefordert, und wir haben ihn bekommen”, sagte Gewerkschaftschef Sean O’Brien am Dienstag. UPS habe 30 Milliarden Dollar frisches Geld ohne ein einziges Zugeständnis der Gewerkschaft auf den Tisch gelegt. UPS bestätigte eine Einigung, wollte sich aber nicht zu den Kosten äußern.

Der angedrohte Streik bei UPS hätte Schätzungen zufolge die Wirtschaft Milliarden Dollar kosten können. Ein Viertel der US-Paketsendungen wäre möglicherweise nicht ausgeliefert worden. Zudem hätten Konkurrenten wie Fedex profitieren können. Der mögliche Streik war in den USA zuletzt ein großes Thema. Entsprechend äußerte sich nach der Einigung sogar Joe Biden. Die Einigung sei ein Beweis dafür, dass Arbeitgeber und Arbeitnehmer die Kraft hätten, Differenzen am Verhandlungstisch beizulegen, so der US-Präsident.

Teamsters erklärte, der Vertrag enthalte historische Lohnerhöhungen. Sie würden den Voll- und Teilzeitbeschäftigten von UPS allein im laufenden Jahr 2,75 Dollar mehr pro Stunde einbringen. Über die Gesamtlaufzeit von fünf Jahren seien es sogar 7,50 Dollar. Der Stundenlohn für Beschäftigte in Teilzeit steige ab sofort auf mindestens 21 Dollar. Die jetzt geschlossene Vereinbarung muss noch von den Gewerkschaftsmitgliedern ratifiziert werden. Beobachter werten den Abschluss als weiteren Sieg vor allem für die Gewerkschaften im Transport- und Industriesektor, die angesichts des Arbeitskräftemangels in einer starken Position waren. Die Aktien von UPS gaben am Dienstag rund zwei Prozent nach.

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